IFOY Award 2018

Fragen und Antworten rund um den IFOY Award 2018.

Am 23. April 2018 ist der International Intralogistics and Forklift Truck of the Year Award, kurz IFOY, zum sechsten Mal verliehen worden. Dieses Mal im Rahmen der Intralogistikmesse CeMAT in Hannover. Einige Fachmagazine und Intralogistikhersteller führen regelmäßig Tests durch. In der Szene gilt der IFOY als der am breitesten angelegte Staplerwettbewerb, der auch einige andere Intralogistikbereiche wie etwa Fahrerlose Transportsysteme abdeckt. Daher wurde das ursprünglich als International Forklift Truck of the Year gestartete Wettbewerb um das Wort „Intralogistics“ erweitert. Die wichtigsten Fragen rund um den Test werden im Folgenden beantwortet:

Was wird getestet?

2018 konkurrieren in fünf Kategorien des Awards ein Dutzend unterschiedliche Geräte und Lösungen um den Sieg. Im Prinzip kann jedes Flurförderzeug eingereicht werden. Von Lagertechnikgeräten über integrierte Lagerlösungen bis zur neuen Kategorie „Crane and Lifting Appliance reicht die Palette.

ifoy

Wie wird vergleichen?

Das oberste IFOY Prinzip lautet: Ein direkter Vergleich ist oft unmöglich. Und er findet auch nicht statt. Der IFOY Award vergleich also nicht die nominierten Fahrzeuge miteinander, sondern immer mit am Markt erhältlichen vergleichbaren Geräten. Dazu stehen den Juroren mit dem IFOY-Test und seit 2014 mit dem IFOY Innovation Check zwei wesentliche Entscheidungshilfen zur Verfügung. Der IFOY-Test misst die harten Fakten und vergleicht sie mit den Wettbewerbsgeräten. Der IFOY Innovation Check konzentriert sich ausschließlich auf die Innovationen und deren Einordnung im Marktvergleich. Darüber hinaus fahren und testen die Jurymitglieder anlässlich des IFOY-Testtages alle nominierten Geräte selbst.

Wie läuft der Test ab?

Der IFOY-Test basiert auf dem Andersom-Test des niederländischen Fachjournalisten Theo Egberts. Seit 1988 haben weit mehr als 300 verschiedene Gabelstapler und Lagertechnik-Flurförderzeuge den Andersom-Test durchlaufen. Damit verfügt er über die europaweit größte Vergleichsdatenbank unabhängiger Testdaten und gilt als Benchmark im Bereich Flurförderzeuge. Diese Vergleichsdatenbank in Kombination mit dem unabhängigen Test ermöglicht es der Jury, unterschiedliche Bewerberfahrzeuge mit ihren jeweiligen Wettbewerbsprodukten zu vergleichen und damit ein objektives Votum abzugeben.

Wo werden die Geräte getestet?

Alle nominierten Fahrzeuge durchlaufen 2018 eine Woche lang in einer Halle des IFOY Partners CeMAT das Testprotokoll. Der IFOY-Test fokussiert dabei auf den praktischen Einsatz der Geräte und umfasst mehr als 80 Kritierien. Getestet werden unter anderem Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Ergonomie und Design der Geräte. Um eine Verfälschung der Testergebnisse durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel Beleuchtung, Wetterbedingungen oder Gangbreiten zu vermeiden und so die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, schafft die Testhalle identische Umgebungsbedingungen für alle Bewerber. Im Anschluss an die Testwoche müssen sich alle Fahrzeuge am IFOY-Testtag dem Urteil der Juroren stellen.

Was sagt der IFOY Innovation Check aus?

Der Innovationswert ist eines der wesentlichen Bewertungskriterien der Jury des IFOY Awards. Um diese Frage vom technologischen Standpunkt beantworten zu können, ist ein Technologienvergleich mit den Marktstandards nötig. Den Innovationswert der nominierten Gerät und Lösungen beurteilen 2018 Spezialisten des Dortmunder Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik (IML), des Lehrstuhls für Technische Logistik an der Universität Dresden sowie des Lehrstuhls für Maschinenelemente und Technische Logistik der Helmut Schmidt Universität in Hamburg. Die von den Herstellern der Geräte in ihren Unterlagen und Präsentationen unterschiedlich stark betonten Innovationen werden vor Ort anhand von Sichtprüfungen und teilweise mithilfe einer Funktionsprüfung nachvollzogen und ihre Funktion verifiziert. Bei der Bewertung werden sowohl innovative Weiterentwicklungen als auch gelungene Neukompositionen sowie echte Innovationen herausgearbeitet und beurteilt.

 

Jedes Detail Zählt

Test Halle

Hier ein Augenreiben, dort ein Gähnen. Als sich die Jurymitglieder für die Testtage für den International Intralogistics and Forklift Truck of the Year Award, kurz IFOY, auf dem Messegelände Hannover einfinden, sehen nicht wenige müde aus. Das liegt aber nicht daran, dass sie der Wettbewerb – es ist inzwischen der sechste – langweilt. Die Anreise war für so manchen der 26 Juroren aus 18 Ländern sehr lange. Denn inzwischen reisen die Fachjournalisten, die über die nominierten Geräte und Lösungen urteilen sollen, aus der ganzen Welt an.
Aus Down Under ist beispielsweise Allan Leibowitz eingeflogen. Über 27 Stunden Reisezeit hat der 57-jährige Redaktionsleiter von forkliftaction.com auf dem Buckel, wie er bei der Vorstellungsrunde in der Hermes-Lounge den anderen Juroren berichtet. Weil mehrere Jurymitglieder neu sind, erläutert die Chefin des Gremiums, Anita Würmser, noch mal die obersten beiden Prinzipien des Wettbewerbs: Innovation solle das entscheidende Kriterium sein, wenn die Journalisten die zwölf nominierten Geräte und Lösungen begutachten. Und: Die Nominierten dürften nicht miteinander verglichen werden, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten am Markt.
Dafür, so betont die Jurychefin, bekämen die Juroren zwei Hilfsmittel an die Hand. Zum einen das rund 80 Kriterien umfassende IFOY-Testprotokoll, das der offizielle IFOY-Tester Theo Egberts während des mehrere Tage dauernden Audits angefertigt hat. Zum anderen erhalte jeder der Anwesenden den wissenschaftlichen IFOY Innovation Check ausgehändigt. Dafür haben Forscher die Nominierten auf die vier Kriterien Marktrelevanz, Kundennutzen, Innovationsgrad und Funktionalität abgeklopft. Beteiligte in diesem Jahr: Experten vom Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), vom Lehrstuhl für Technische Logistik an der Universität Dresden sowie vom Lehrstuhl für Maschinenelemente und Technische Logistik der Helmut Schmidt Universität in Hamburg.
Nicht nur über alte Prinzipien redet die Jurychefin, sondern auch über Neuigkeiten. So sind im aktuellen Rennen nicht nur neue Jurymitglieder an Bord. Erstmals bekommen auch alle, die von den Juroren für die Testtage nominiert worden sind, ein „Best in Intralogistics“-Zertifikat überreicht. Premiere feiert die Kategorie „Crane and Lifting Appliance“, wobei sich ein Sonderfall ergeben hat. Nachdem die Jury dem Hersteller J. D. Neuhaus zustimmt, sein Druckluft-Hebezeug „mini 500“ aus „ernsten internen Gründen“ aus dem Wettbewerb zu nehmen, verbleibt in der Krane-Kategorie nur noch der Mobilbaukran „MK 140“ von Liebherr. Gewonnen hat der gelbe Riesenkran der Oberschwaben aber dennoch nicht automatisch: Die Jurymitglieder könnten immer noch zu dem Schluss kommen, dass das Fahrzeug nicht innovativ ist und somit nicht mit einer Trophäe ausgezeichnet wird.

Lager verschmolzen
Nach der Einleitung geht es umgehend los: mit Präsentationen in der Kategorie „Integrated Warehouse Solution“. Den Beginn übernimmt ein Vertreter von Jungheinrich, der über die Zentrallagererweiterung bei Keller & Kalmbach referiert. Der Clou: Das komplette Projekt hat bei laufendem Betrieb stattgefunden. Nach dem Vortrag folgt ein IFOY-Neuling: ­Witron. Geschäftsführer Helmut Prieschenk persönlich hat sich aus der Oberpfalz in die Niedersachsenmetropole aufgemacht, um den Ausbau der Omnichannel-Intralogistik für Migros in der Schweiz zu präsentieren. Bei diesem Projekt haben die Eidgenossen zwei Lager zu einem verschmolzen. Die größte Innovation bei diesem intelligenten Cross-Channel-Ansatz ist laut Prieschenk ein „hochinnovativer Algorithmus“. Damit endet der erste Tag.
Am zweiten Testtag treffen sich die Juroren samt ihren Beratern in Halle 13, wo die Geräte zur Prüfung auf Herz und Nieren aufgebaut sind. Berater für LOGISTIK HEUTE sind in diesem Jahr Tobias Schweikl, Chefredakteur LOGISTRA, Jan Kaulfuhs-Berger, Chefredakteur Hebezeuge Fördermittel, sowie Marc Lösken, Geschäftsführer Porsche Logistik. In zwei Gruppen gehen Berater und Juroren durch die Halle, fahren Geräte und löchern die Hersteller mit Fragen.

Start-up mit dabei
Unter die Lupe genommen werden etwa der 5-Tonnen-Elektro-Gegengewichtsstapler „ECB50C“ von BYD sowie der gerade erst neu eingeführte Still „RX 20“ Elektrostapler mit 1,6 Tonnen Tragkraft. Ebenfalls auf der Testliste: der Hochleistungsschlepper „EZS 7280“ und der Kommissionierer „ECE 225 easyPILOT Follow“ von Jungheinrich sowie das Flaggschiff der OPX-Kommissionier-Baureihe von Still, der „OPX-L 16“. Auch ein Start-up ist mit dabei: Vertreter von Wegard zeigen eine elektrische Steuerung für Routenzuganhänger, die verhindert, dass die Wagen aus der Spur kommen.
Neben den Funktionstests des technologieübergreifenden Batterieladesystems „SLH 300“ von Jungheinrich und des Pkw-ähnlichen „EASY Drive“-Lenkrads von Still werden auch die speziell für E-Commerce-Lager entwickelten „MULTIplus“-Fachböden von Gebr. Schulte intensiv auf den Prüfstand gestellt. Fachböden sind unter den nominierten Produkten ein Novum. Um den Elektro-Mobilbaukran MK 140 von Liebherr in Aktion zu sehen, müssen die Juroren die Halle verlassen. Im Freigelände ist es einem einzigen Mitarbeiter möglich, den Kran, der zwei verschiedene Hebemodule vereint, per Fernsteuerung aufzubauen. In weniger als 20 Minuten.
Nach Video-Interviews, einem Gruppenfoto und einer Abschlussbesprechung enden die Testtage. Nun haben die Juroren nur noch eine Aufgabe zu bewältigen: abstimmen.

Testberichte 2018 im Überblick


Hinweis: Die Testberichte sowie die Soft und Hard Facts  sind Anhaltspunkte für die Jury. Sie geben keine Auskunft darüber, wer der Sieger ist.

Kategorie: Counter Balanced Truck

  • Elektrostapler „ECB50C“ von BYD
  • Elektrostapler „RX 20“ von Still


Kategorie: Warehouse Truck

  • Kommissionierer „ECE 225“ mit „easyPILOT Follow“ von Jungheinrich
  • Sitzschlepper „EZS 7280“ von Jungheinrich
  • Horizontalkommissionierer „OPX-16 L“ von Still
  • Routenzug „Wegard Trail“ mit autonom elektronisch gelenkten Achsen von Wegard


Kategorie: Crane and Lifting Appliance

  • Druckluft-Hebezeug „mini 500“ von J. D. Neuhaus
  • Mobilbaukran „MK 140“ von Liebherr


Kategorie: Special of the Year

  • Technologieübergreifendes Batterieladesystem „SLH 300“ von Jungheinrich
  • Fachboden „MULTIplus“ von Gebr. Schulte
  • Lenkrad „EASY Drive“ von Still


Kategorie: Integrated Warehouse Solution

  • Zentrallagererweiterung bei laufendem Betrieb bei Keller & Kalmbach durch Jungheinrich
  • Ausbau der Omnichannel-Intralogistik für Migrolino durch Witron

 

Kategorie: Counter Balanced Truck

  • Elektrostapler „ECB50C“ von BYD
  • Elektrostapler „RX 20“ von Still

Innovation Check: Elektrostapler „ECB50C“ von BYD


Stapler

MARKTRELEVANZ
Der BYD ECB50C wird elektrisch angetrieben und ist für eine Lastklasse von 5 t ausgelegt. Auch andere Hersteller erweitern ihre Produktpalette für immer höhere Lastmassen, um eine bessere Alternative für Stapler mit Verbrennungsmotoren zu liefern. Bisher galt dieser Trend den Blei-Säure-Batterien. Nun stellt die Firma BYD ihren neuen Stapler vor, bei dem auch in dieser Leistungsklasse ein Batteriewechsel überflüssig werden soll. Das Marktsegment für Gegengewichtstapler ist das Zweitgrößte nach den deichselgeführten Hubwagen. Das Segment der Stapler mit einer Tragfähigkeit von 5 t ist zwar kleiner als das der Stapler mit einer Lastmasse bis 2 t, hat aber dennoch eine große Relevanz. Durch einen Übergang zu elektrischen Antrieben ist ein Stapler mit einer Lithium-Ionen-Batterie sehr interessant.

 

 

KUNDENNUTZEN
Lithium-Ionen-Batterien haben gegenüber Blei-Säure-Batterien viele Vorteile, die den Kunden eine höhere Flexibilität ermöglichen. Ein fehlender „Memory-Effekt“ in Kombination mit Schnellladefähigkeit ermöglicht es den Betreibern die Stapler in Betriebspausen zu laden, ohne dass die Batterie dadurch starke Abnutzungseffekte zeigt. Vor allem im Schichtbetrieb können dadurch zusätzliche Batterien im Batterienpool eingespart und der Raumbedarf für die Ladestation verkleinert werden. Die Batterie kann gleichzeitig stärker entladen und deutlich effizienter aufgeladen werden. Zusätzlich wird beim Bremsen erzeugte Energie von der Batterie besser aufgenommen. Das führt dazu, dass der Kunde mit geringerem Energieverbrauch und somit geringeren Betriebskosten rechnen kann. In der beschriebenen Leistungsklasse werden häufig Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor verwendet. Ein Übergang zu einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug kann für Kunden ein besseres Umweltimage und höhere Luftqualität im Werk mit sich bringen.

NEUHEITSGRAD
In den letzten Jahren hat die Verwendung der Lithium-Ionen-Batterien in Gabelstaplern stark zugenommen. Vor allem in bei leichten Staplern in der Lastklasse bis 3 t bieten viele Hersteller eine Lithium-Ionen-Batterie als Option an. Als Innovationstreiber in diesem Bereich hat BYD vor zwei Jahren in der Kategorie den IFOY Award gewonnen. Mittlerweile findet man Lithium-Ionen-Batterien mit einer Eisenphosphatkathode auch bei anderen Herstellern. In der Lastklasse von 5 t stellt ein elektrischer Antrieb mit einer Lithium-Ionen-Batterie eine Neuerung dar. Zwar werden in dem Segment auch Stapler mit größeren Batterien angeboten, durch einen höheren Wirkungsgrad und eine bessere Ausnutzung der Batterie sind mit der von BYD angebotenen Technik längere Laufzeiten zu erwarten. Zusammenmit einem sehr schnellen Ladegerät (Leistung: 24 kW, welcher eher einem Ladegerät aus der Automobilindustrie entspricht) stellt das eine Innovation dar. Synchrone Lenkung und eine Joysticksteuerung ist in den höheren Preissegmenten Stand der Technik. Bei der elektrisch-hydraulischen Bremse konnten ebenfalls keine herausragenden Innovationen festgestellt werden.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
BYD ECB50C ist eine Neuentwicklung, welche die Vorteile der Lithium-Ionen-technologie für den Endnutzer in höheren Lastklassen zugänglich macht und dabei weitere Vorzüge bezüglich der Sicherheit und Umweltverträglichkeit liefert.

IFOY Testbericht:
Mit dem ECB50 leistet BYD nach eigenen Angaben einen wichtigen Beitrag zur Klimaverbesserung. Der 5-Tonnen-Elektrostapler bietet eine saubere Alternative zu Einsätzen, bei denen bis vor kurzem Verbrenner, insbesondere Dieselstapler, die einzige Option waren. Ist neben einer großen Hubkraft auch ein kontinuierlicher Betrieb gefordert, kommen in der Praxis oft Dieselstapler zum Einsatz. Wünscht der Kunde einen emmissonsfreien Stapler, kann er sich für einen Elektro-Stapler entscheiden, allerdings ist für einen Dauerbetrieb eine Ersatzbatterie nötig. Ausgestattet mit einer Lithium-Ionen-Batterie erleichtert der ECB50 das Zwischenladen des Staplers und macht eine teure Wechselbatterie damit überflüssig. Die größte Batterie, die für diesen Stapler und auf dem Markt erhältlich ist, bietet eine Kapazität von 810 Ah. Das bedeutet, dass die Batterie nach den Testmessungen für einen durchschnittlichen Betrieb (mit einer einzigen Ladung) von 6,5 Stunden im produktivsten H-Modus geeignet ist. Im sparsameren L-Modus ist eine Einsatzzeit von bis zu 9 Stunden erreichbar. Die Leistung des BYD ECB50 ist in dieser schwereren Staplerklasse fast in jeder Hinsicht durchschnittlich. Ein großer Vorteil ist die schnelle Ladezeit der Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie. Mit dem entsprechenden 300 Ampere Ladegerät kann der Akku in nur 2,5 Stunden voll aufgeladen werden. Dadurch ist ein Mehrschichtbetrieb auch ohne Zwischenladen möglich. Neben dem 810 Ah Ladegerät liefert BYD das neue Kraftpaket auch mit einer 540 Ah Batterie. Für beide Batterien gibt der Hersteller eine Lebensdauer von acht Jahren beziehungsweise 10.000 Stunden an, wobei eine Mindestkapazität von 65 Prozent nach Ablauf dieser Zeitspanne garantiert ist. Neben dem 300-A-Ladegerät ist auch ein 200-A-Ladegerät erhältlich. Der chinesische Hersteller nimmt für sich in Anspruch, eine effektive Lösung zu den niedrigsten Total Cost of Ownership (TCO) auf dem Markt anzubieten. Die Einsparungen gegenüber einem 16-Stunden-Leasingvertrag über fünf Jahre belaufen sich laut Hersteller auf 38.000 Euro. Beim Kauf (und einer Laufzeit von zehn Jahren) beträgt die Ersparnis sogar mehr als 75.000 €. Die Bereitstellung einer "grünen" und bezahlbaren Alternative zum traditionellen Verbrennermarkt war offensichtlich wichtiger als die Entwicklung eines modernen Designs. Die Form des ECB50 ist klassisch und eckig, verfügt aber über die notwendigen Sicherheitsmerkmale und bietet dem Fahrer ausreichend Komfort. Abgesehen vom hellen Farbdisplay und der elektrohydraulischen Parkbremse ist der Teststapler sehr einfach gehalten. Es stehen jedoch zahlreiche Optionen wie Anfahrhilfe an Steigungen, Dual Pedale, Joystick-Steuerung der Mastfunktionen und Lenksynchronisation zur Verfügung. Darüber hinaus fällt während des Tests auf, dass der durchaus beeindruckend aussehende Stapler überraschend leichtgängig und einfach zu bedienen ist. Die Stabilität ist überzeugend und die verwendeten Materialien sind resistent gegen den Einsatz unter rauen Bedingungen. Die Schweißnähte sind noch deutlich sichtbar, was bei einem handgefertigten Vorserienmodell jedoch häufiger der Fall ist.

IFOY Testfazit:
Der BYD ECB50 ist marktgerecht entwickelt und liegt auf nahezu allen Durchschnittswerten dieser Klasse. Der Stapler fühlt und arbeitet bemerkenswert stabil und bietet mit seiner Leistung eine realistische Alternative zum Verbrennern. Lediglich das Finish verdient etwas mehr Aufmerksamkeit. Wie bei den kleineren Modellen des chinesischen Herstellers sind die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie und das dazugehörige Schnellladegerät die Hauptstärken. Die errechneten Einsparungen sind realisierbar, ebenso können die Pflege der Batterie sowie die Wartung des Staplers auf ein Minimum reduziert werden.

Bild: BYD


Innovation Check: Elektrostapler „RX 20“ von Still

 


Stapler

MARKTRELEVANZ
Die Gabelstaplerfamilie Still RX 20 wird elektrisch angetrieben, beinhaltet Fahrzeuge mit einer Tragfähigkeit von 1,4 t bis 2,0 t (IFOY-Fahrzeug: Dreiradstapler mit 1,6 t Tragfähigkeit; Ausstellungsgerät: Vierradstapler mit 2,0 t). Die Hubhöhe kann bis zu 7,5 m erreichen, wodurch alle typischen Aufgaben abgedeckt sind. Bei dem elektrischen Antrieb handelt es sich um eine Antriebsart mit der größten Bedeutung, wodurch ein größerer Kundenkreis angesprochen wird. Eine signifikante technische Verbesserung dieser Fahrzeugklasse macht sich an der Zufriedenheit der Kunden deutlich bemerkbar. Mit der neuen Generation der RX 20-Familie wird eine konsequente Verbesserung der bestehenden Technik der Premiumklasse vorangetrieben. Die Relevanz kann daher als sehr hoch eingestuft werden, da diese Innovation allen Kunden Vorteile bietet.

 

 

 

KUNDENNUTZEN
Den Kundennutzen durch einen Umstieg auf die neue Fahrzeuggeneration erachten wir als hoch. Vor allem die Verbesserungen an der Kabine erhöhen die Sicherheit. Der Fahrerarbeitsplatz ist sehr ergonomisch gestaltet. Eine genaue Einschätzung der Gabelzinkenposition mindert das Risiko für Beschädigungen der Last und des Gerätes. Diese Funktion, wie auch viele andere, sind als Zusatzfunktionen erhältlich. Die Kompatibilität mit den Batterien in der A- und B-Schaltung bringt hingegen im Wesentlichen Nutzen für große Betreiber, die einen umfangreichen Batterienpool für diverse Geräte unterhalten. Durch den Umstieg zur Lithium-Ionen-Technologie können solche Batteriepools insgesamt eingespart werden. Eine Option der Lithium-Ionen-Technologie, die bei dieser Generation als Option angeboten wird, bietet zahlreiche Vorteile und ermöglicht die Zwischenladung sowie eine bessere Ausnutzung der Batteriekapazität. Eine Option zum späteren Umstieg auf eine Lithium-Ionen-Batterie wird ebenfalls angeboten. Ein schnellerer und einfacherer Batteriewechsel mit einem hydraulischen Batterieauszug kann in Schichtbetrieben einen deutlichen Vorteil bieten. Die höhere maximale Fahrgeschwindigkeit könnte für einige Nutzer mit dominanten Fahrstrecken einen Vorteil bieten. An der Laderampe werden solche Geschwindigkeiten praktisch nur selten erreicht. Das elektronische Stabilisierungssystem zur Sicherstellung der dynamischen Standsicherheit gehört bei dieser Generation zur Standardausstattung aller Modelle. Ein 1,4 t Stapler mit einer großen Batterie kann vielen kleinen Unternehmen einen Nutzen bringen, bei denen eher kleinere Lasten bewegt werden.

NEUHEITSGRAD
Verwendung von Batterien in A- und B- Schaltung stellt eine Innovation dar. Einen Batterieraum für die wahlweise Nutzung von Blei-Säure-Batterien mit Schaltung A oder Schaltung B in einem kompakten Gegengewichtsstapler vorzusehen, ist eine bemerkenswerte technische Leistung. Durch die Nutzung der Drehschemellenkung an 4-Rad-Staplern kann die Wendigkeit der Geräte deutlich verbessert werden. Solche Ausführungen sind von anderen Herstellern schon bekannt, jedoch meist nicht als Standardausstattung. Das übersichtliche Bedienpanel stellt eine konsequente Weiterentwicklung dar. Die Fahrgeschwindigkeit von 20 km/h bei 3-Rad-Staplern ist eine Innovation, da diese meistens schon bei 16 km/h aus Sicherheitsgründen gedrosselt werden.
Ein Übergang zur Lithium-Ionen-Technologie spiegelt den Trend der letzten Jahre wieder und stellt eine Innovation dar, die für den Kunden mehr Sicherheit und Leistung bringt. Die Wahl- und Umstiegsmöglichkeit zwischen der Blei-Säure- und der Lithium-Ionen-Batterien bietet Kunden zusätzliche Wahlfreiheit. Entscheidet sich dieser für die bewährte Bleibatterie, kann mithilfe eines hydraulischen Batterieauszuges der Wechsel erleichtert werden. Die Nachrüstung lässt sich einfach durchführen.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Die neue Generation der Still RX 20-Familie stellt eine konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Reihe dar, welche ein breites Anforderungsspektrum abdeckt. Durch eine sehr breite Palette können Kunden eine Lösung finden, die zu dem jeweiligen Unternehmen passt. Die Umsetzung der Fahrzeuge entspricht, wie gewohnt, dem Premium-Segment.

IFOY Testbericht:
Still hat vor kurzem den komplett erneuerten Elektro-Gabelstapler RX 20 vorgestellt. Der Newcomer ist kompakter, präziser und ergonomischer. Er bietet zudem eine bessere Performance und ist mit intelligenten Assistenzsystemen ausgestattet. Die neue RX 20 Serie verfügt über insgesamt 13 Varianten und ist für Lasten von 1,4 bis 2 Tonnen mit einem Lastschwerpunkt von 500 mm ausgelegt. Der Stapler verfügt über ein völlig neues Antriebsmodul, das zwei gekapselte, wartungsfreie Drehstrom-Traktionsmotoren mit aktiver Kühlung und eine neue Umrichtergeneration integriert. Das Ergebnis ist eine hohe und zuverlässige Leistung, auch auf Rampen. Mit nur einem Knopfdruck kann der Anwender zwischen Energieeffizienz und maximaler Umschlagleistung wählen. Auf diese Weise liefert der Stapler immer die Leistung, die für eine bestimmte Anwendung erforderlich ist. Auch Geschwindigkeit, Beschleunigung und elektrisches Bremsverhalten lassen sich bei Richtungswechsel für jedes Fahrprogramm beliebig einstellen. Bei Vierrädern ermöglicht eine Kombi-Pendelachse auch schmale Gänge bequem zu befahren. Die Gangbreite der Dreiräder kann bis zu 29 mm schmaler sein als bei ihren Vorgängern. Der Platzgewinn bei den Vierrad-Elektrostaplern beträgt 171 mm. Die serienmäßigen 48 Volt Elektro-Gabelstapler können jetzt mit 625 Ah Batterien in A- oder B-Schaltung ausgestattet werden, so dass bestehende Batteriepools weiter genutzt werden können. Neue Technologien, wie Lithium-Ionen-Batterien, können ebenfalls integriert werden. Wie bei den Vorgängermodellen ist der schnelle und einfache seitliche Batteriewechsel mit einem Gabelhubwagen ein großer Anwendernutzen. Auch der Mast wurde optimiert, in dem Still smart lifting mit optimaler Sicht kombiniert. Die Hubzylinder sind hinter den Profilen angeordnet, so dass der Bediener eine gute Sicht durch und entlang des Mastes hat. Darüber hinaus wurde das Schutzdach für eine optimale Rundumsicht angepasst, die ein schnelles und sicheres Ein- und Auslagern auch in größeren Höhen ermöglicht. Trotz der kompakten Abmessungen des RX 20 bietet der Arbeitsplatz dem Bediener viel Bewegungsfreiheit. Die Einstiegshöhe wurde um etwa 60 mm reduziert, ist aber nach Ansicht des Test-Teams immer noch recht hoch, da die Stufe weggefallen ist. Der Fußraum ist sehr geräumig. Still hat der Geräuschpegel der Stapler weiter abgesenkt. Vor allem das Geräusch der Hub- und Lenkungspumpe ist deutlich leiser als zuvor. Die neu entwickelte Anzeige- und Bedieneinheit Still EASY Control bietet ein vollgrafisches Farbdisplay mit automatischer Helligkeitsregelung. Das Display liefert dem Fahrer alle notwendigen Informationen auf einen Blick, wie zum Beispiel Fahrgeschwindigkeit, Neigungswinkel des Mastes, Batteriestatus und Stromverbrauch. Eine Fahrtrichtungsanzeige auf dem Display erhöht die Umschlagleistung und Sicherheit. Zahlreiche Zusatzfunktionen, wie etwa die Anzeige des Stabilitätszustands auf dem Display und die Geschwindigkeitsreduzierung bei angehobenen Gabelzinken, erhöhen die Sicherheit und tragen zu einem präzisen Lasthandling bei. Der Neigungswinkel der Gabel ist ebenfalls sichtbar. Per Knopfdruck kann der Fahrer automatisch eine horizontale Gabelposition wählen.

IFOY Testfazit:
Nach Ansicht des Test-Teams ist der Still RX 20 der neue Maßstab in diesem beliebten Segment. Der Stapler ist unglaublich leise, lässig und leicht zu bedienen. Die Rundumsicht ist gut und der Arbeitsraum großzügig für einen so kompakten Stapler. Die Still EASY Control Anzeige setzt ebenfalls Maßstäbe. Energieeffizienz und Produktivität werden perfekt miteinander kombiniert. Der Li-Ion Akku bietet Wartungskomfort und die Möglichkeit von Zwischenladungen. Mit der großen 931 Ah Li-Ion Batterie sind im Maximalbetrieb nahezu 14 Stunden möglich, im Eco-Betrieb 18.

Bild: Still
 

Kategorie: Warehouse Truck

  • Kommissionierer „ECE 225“ von Jungheinrich
  • Sitzschlepper „EZS 7280“ von Jungheinrich
  • Horizontalkommissionierer „OPX-16 L“ von Still
  • Routenzug „Wegard Trail“ von Wegard


Innovation Check: Kommissionierer „ECE 225“ mit „easyPILOT Follow“ von Jungheinrich


Stapler
MARKTRELEVANZ
Der Einsatz von Flurförderzeugen als Horizontalkommissionierer ist in der Handelsbranche weit verbreitet und stellt deshalb eine wichtige Kategorie für die Flurförderzeughersteller dar. Der ECE 225 von Jungheinrich wird in dieser Kategorie bereits vielfach eingesetzt. Die ergänzende technische Ausstattung, bezeichnet als „easyPILOT Follow“, mit Ortungs- und Sicherheitssystem sowie automatischer Fahrsteuerung relativ zur Position des Nutzers wird hier bewertet. Im Test konnte die Kombination aus Fahrzeug und Steuerung einen gut ausgeprägten Kundennutzen aufzeigen, so dass die Marktrelevanz des „easyPILOT Follow“ als hoch einzuschätzen ist. Letzten Endes werden die Wirtschaftlichkeit und die Potenziale zur Fehlervermeidung beim Kommissionieren darüber entscheiden, ob sich das Prinzip des autonom folgenden Flurförderzeugs für die Horizontalkommissionierung durchsetzen wird.

KUNDENNUTZEN
Die technische Umsetzung der automatischen Fahrsteuerung des ECE 225 mit „easyPILOT Follow“ bietet einen hohen Kundennutzen, da sie verschiedene Funktionen wie den Wechsel der Gangseite, das Stoppen und automatische Folgen des Flurförderzeugs sowie die stufenlose Positionierung des Fahrzeugs relativ zum Bediener intuitiv mit einer einfachen Fernsteuerung bereitstellt. Wie bei vergleichbaren Konzepten, werden Mitarbeiter bei der Kommissionierung entlastet, da sie nicht wiederholt das Fahrzeug führen müssen, sondern sich voll auf den Kommissionierprozess konzentrieren können. Die damit verbundene Erwartung an reduzierte Fehlerraten wird ergänzt durch verminderte physische Belastungen der Bediener. Da die Geräte keine Infrastruktur benötigen, lassen sie sich sehr gut in bestehende Anlagen integrieren.

NEUHEITSGRAD
Am Markt sind bereits verschiedene Varianten zur Fernsteuerung und zur Automatisierung von Flurförderzeugen zur Horizontalkommissionierung verfügbar. Die Ausgestaltung des Systems zur Ortung des Bedieners, die Benutzerschnittstelle mit Fernbedienung und optischer Anzeige der Fahrzeugfunktion sowie die zuvor bereits beschriebenen Funktionen stellen wichtige und relevante Entwicklungsschritte dar, die in dieser Kombination unbedingt als Innovation in diesem Marktsegment zu bezeichnen sind.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Neben den zuvor bereits benannten Funktionen, zeigte sich die Art der Umsetzung in den Tests als sehr robust und zuverlässig. Bei der Bedienung zeichnet sich insbesondere die intuitive Bedienung aus, die durch die einfache optische Kennzeichnung mittels vier Lampen am Fahrzeug gut unterstützt wird.

IFOY Testbericht:
Laut Jungheinrich ist der ECE mit easyPILOT Follow der erste halbautomatische Kommissionierstapler am Markt, der praxisgerecht, mit zuverlässiger Technik und passend für alle Fahrzeugvarianten sowie zu einem attraktiven Preis die Pickleistung optimiert. Das easyPILOT Follow-System ist für die gesamte ECE-Serie geeignet, auch für Scherenhubwagen und kann auch als Nachrüstung für bereits im Einsatz befindliche Stapler geliefert werden. Der ECE ist Marktführer bei den Kommissionierern. Bereits 2015 hat Jungheinrich die Fernsteuerung eingeführt, die nach eigenen Aussagen eine Produktivitätssteigerung von mehr als 30 Prozent ermöglicht. easyPILOT Follow geht noch einen Schritt weiter, vor allem was die Benutzerfreundlichkeit angeht. easyPILOT Follow ist eine halbautomatische Lösung, durch die der ECE seinem Bediener automatisch folgt. Der Bediener trägt die Steuereinheit in der Hosen- oder Jackentasche oder einem Gürtel und das System verbindet die Fernbedienung automatisch mit dem Fahrzeug. Der Nutzer kann sich so voll und ganz auf den Kommissioniervorgang konzentrieren. Der gewünschte Haltepunkt für die Paletten oder Rollcontainer kann einfach über eine einmalige Eingabe an der Fernbedienung ausgewählt werden. Diese Position kann während des Kommissioniervorgangs leicht verändert werden. Der Stapler stoppt immer an der vom Kommissionierer vorgegebenen Position. Im Idealfall sollte der Remote Control Truck zeitgleich mit dem Bediener am Kommissionierplatz zum Stehen kommen, so dass sich der Kommissionierer nur noch umdrehen muss, um die gepickte Ware auf die Palette oder in den Container zu legen. Während des IFOY Tests zeigt sich, dass die ECE mit easyPILOT Follow dieser Idealsituation sehr nahe kommt. Dank der UWB-Funktechnologie besteht immer eine 100-prozentig zuverlässige Verbindung zwischen Kommissionierer und Stapler, unabhängig von optischen Hindernissen oder anderen Störquellen. Für die Sicherheit sorgen zwei Scanner an der Vorderseite des Staplers, wobei einer der beiden Scanner auch die Navigation übernimmt. Die IFOY-Testdaten bestätigen eine optimierte Pick-Performance. Zum einen, weil der Kommissionierer beide Hände frei hat. Andererseits entfällt das zeitaufwändige Auf- und Absteigen zwischen zwei aufeinander folgenden Picks. Die gemessenen Einsparungen entsprechen den bisherigen Messungen mit der manuellen Fernbedienung. Das easyPILOT Follow ist jedoch deutlich angenehmer und einfacher zu bedienen. Auch ein Seitenwechsel im Gang ist problemlos möglich. Das System ortet exakt, wo sich der Kommissionierer befindet. Innerhalb des Systems sehen die Tester noch Optimierungsmöglichkeiten beim Feintuning der Geschwindigkeit und Genauigkeit der drahtlosen UWB-Technologie. So könnte der Stapler in Zukunft schneller am richtigen Ort eintreffen und Wartesekunden vermeiden. Nach Angaben des Test-Teams setzt der ECE Maßstäbe in Sachen Arbeitsplatz und Verarbeitung.

IFOY Testfazit:
Mit dem easyPILOT Follow leistet Jungheinrich eine sinnvolle Ergänzung seiner Produktpalette, um eine effiziente und angenehme Kommissionierleistung zu erzielen. Der Kommissionierer hat beide Hände frei und kann sich voll und ganz auf die Kommissionierung konzentrieren. Der Stapler folgt ihm sehr genau und das System ist einfach zu bedienen. Die Einsparungen, die sich aus dem Mitgehen ergeben, finden sich in nahezu jedem Layout des Standard-Testaufbaus wieder. Je näher die Picks aufeinander folgen, desto größer sind die Effizienzgewinne. Die ECE bietet einen besonders angenehmen Arbeitsplatz und ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Bild: Jungheinrich



Innovation Check: Sitzschlepper „EZS 7280“ von Jungheinrich


Stapler
MARKTRELEVANZ
Der Schlepper EZS 7280 von Jungheinrich gehört zu den batterieelektrisch betriebenen Schwerlastschleppern für den gemischten Außen- und Inneneinsatz. Dieser Fahrzeugtyp ist einerseits an Flughäfen stark verbreitet, wo er entweder große und schwere Anhänger bewegt oder auch für den schnellen und zeitkritischen Transport von Gepäck auf dem Flughafenvorfeld eingesetzt wird. In der Industrie gehören regelmäßige Versorgungsfahrten auf langen Distanzen zu seinem Einsatzprofil. Kurzgefasst ist das vorgestellte Fahrzeug ist für den regelmäßigen Gebrauch mit hohen Lasten auf langen Strecken ausgelegt. Das vielseitige Aufgabenfeld des Schleppers wird höchstens dadurch begrenzt, dass die hohe Zugfähigkeit von 28 t nicht in vielen Einsatzbereichen benötigt wird und auch das hohe Eigengewicht von knapp über 4 t die Nutzung mitunter einschränkt. Eine Variante mit größerer Batterie, die jedoch auch länger und schwerer ist, steht zur Verfügung, um nach Herstellerangaben den intensiven Nutzungsbetrieb über mehr als zwei Schichten zu gewährleisten. Die Marktrelevanz wird insgesamt als mittel bis hoch eingeschätzt.

 

KUNDENNUTZEN
Ein sehr guter Nutzen wird für den Kunden durch die Vielzahl der Funktionen zur Leistungssteigerung des Schleppers sowie durch die Assistenzsysteme und Ausstattungsdetails erzeugt, die genau an den Anforderungen der Kunden ausgerichtet sind. Die Einfachheit und Leichtigkeit, mit der die enorme Leistungsfähigkeit des EZS 7280 durch den Anwender beherrscht werden kann, begründet den hohen Nutzwert.

NEUHEITSGRAD
Der EZS 7280 ist eine folgerichtige Weiterentwicklung und berücksichtigt spezielle Kundenanforderungen im Detail. Der Schlepper weist mit Ausnahme der Lithium-Ionen-Technologie keine herausragende Innovation auf, sondern enthält viele kleinere, aber nutzenrelevante Verbesserungen.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Im Fahrbetrieb werden die Leichtigkeit der Bedienung und insbesondere die Wendigkeit durch das Torque vectoring der beiden Antriebsmotoren deutlich. Außerdem treten Details in den Vordergrund, die wie die automatische Parkbremse oder der Berganfahrassistent aus dem Straßenfahrzeugen übernommen worden sind und in der Praxis ihre Vorteile ausspielen. An diesem Beispiel zeigt sich, dass der Schlepper sehr gut auf die Anforderungen der Nutzer abgestimmt ist, wenngleich ein derartig kompaktes Fahrzeug immer die Einschränkung einer räumlich eingeschränkten Fahrerkabine aufweisen wird.

IFOY Testbericht:
Mit einer Zugkraft von sage und schreibe 28 Tonnen ist der kompakte, aber sehr wendige Jungheinrich EZS 7280 - mit einem Wendekreis von 2,8 Metern - ideal für den intensiven Einsatz auf Flughäfen und in großen Produktionsbetrieben, wie etwa im Automobilbereich. Der Schwerlastschlepper ist mit einer wartungsfreien 80V/500A Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet. An der Außenseite des Schleppers befindet sich ein Komfortladegerät, das ein schnelles und einfaches Aufladen ermöglicht, ohne dass der Batteriefachdeckel geöffnet werden muss. Damit ist ein störungsfreier Dreischichtbetrieb ohne Ersatzbatterien möglich. Für extrem lange Laufzeiten kann auch eine Batterie mit einer Kapazität von bis zu 930 Ah eingesetzt werden. In den beiden verfügbaren Fahrmodi kann der Nutzer zwischen einem optimalen Setting für längere Strecken oder für eine besonders kraftvolle Fahrweise wählen. Wird im Distanzmodus zum Beispiel für kurze Zeit zusätzliche Kraft benötigt, kann der Fahrer diese per Knopfdruck abrufen. Die Fahrgeschwindigkeit reduziert sich dann automatisch, um ein konstantes Fahren im Power-Modus zu verhindern. In beiden Fahrmodi hat der Fahrer auch die Wahl zwischen drei Fahrprogrammen, die sich durch unterschiedliche Beschleunigungen und Fahrgeschwindigkeiten voneinander unterscheiden. Gerade bei großen Produktionsbetrieben müssen Waren in der Praxis regelmäßig an Steigungen gezogen werden. Dort haben existierende Schlepper meist eine Restzugkraft von circa 7,5 Tonnen. Der EZS 7280 bietet durch den Antrieb in Verbindung mit seinem Eigengewicht (4 Tonnen) deutlich mehr Zugkraft. Bei einer Anhängerlast auf Rampen bis zu 10 Tonnen kann beispielsweise ein zusätzlicher Anhänger pro Fahrt gezogen werden, so dass eine kleinere Flotte ausreicht. Darüber hinaus hat das höhere Eigengewicht von 4 Tonnen den Vorteil, dass auf Flughäfen eine höhere Last gezogen werden kann. Der EZS 7280 bietet eine gute Sicht rund um die Anhängerkupplung, sowohl über die Heckscheibe (und die schräge Rückwand) als auch über die Spiegel. Die Feinpositionierung erfolgt einfach über zwei große Drucktasten auf der Rückseite des Chassis. Sobald eine der Tasten gedrückt wird, leuchtet zusätzlich ein helles Arbeitslicht auf. Dadurch ist eine gute Sicht unter allen Umständen gewährleistet. Für verschiedene Einsätze oder spezifische Kundenbedürfnisse stehen verschiedene Kupplungen zur Verfügung. Die automatische Feststellbremse, die in diesem Marktsegment kein Standard ist, verhindert ein unbeabsichtigtes Zurückrollen des Schleppers auf Rampen. Die zusätzliche Anfahrhilfe sorgt dafür, dass ein Zurückrollen beim Anfahren auf der Schräge nicht möglich ist. Für einen sicheren Betrieb sorgen auch die leicht überdimensionierte Bremse und ein Antirutschsystem, bei dem die Kräfte nach Bedarf auf die Achsen verteilt werden, so dass der Schlepper stets eine optimale Traktion hat. Auch der Fahrkomfort ist berücksichtigt. Die Kabine ist höher und bietet einen geräumigen Eingang. Der Platz in der Kabine ist ausreichend und der Fußraum großzügig bemessen. Die beiden Sitze sind so positioniert, dass der Fahrersitz optimiert ist. So gibt es zum Beispiel mehr Platz für den linken Arm (der früher oft zu nahe am Seitenfenster war). Sowohl die Sitze als auch die Lenksäule können an die Körperhaltung des Fahrers (und Beifahrers) angepasst werden. Heizungsöffnungen zwischen Fußraum und Fenster sorgen für ein angenehmes Klima und gute Sicht durch die Windschutzscheibe (auch an beiden Ecken vorne). Für den Einsatz über längere Strecken ist der Schlepper sogar mit einem Tempomat ausgestattet. Wird die Windschutzscheibe bei der harten Arbeit beschädigt wird, kann sie dank des Schraubensystems schnell und einfach ausgetauscht werden.

IFOY Testfazit:
Der Jungheinrich EZS 7280 ist ein sehr starker und leichtgängiger Schlepper mit einem sehr kompakten Wenderadius. Die zur Verfügung stehende Leistung sorgt für eine hohe Geschwindigkeit, sowohl mit als auch ohne Last, und lässt sich leicht in zusätzliche Zugkraft umwandeln. Die Kabine ist geräumig und bietet einen komfortablen Arbeitsplatz mit einer hervorragenden Rundumsicht. Die Sicht auf die Anhängerkupplung ist gut und die Kupplung selbst ist einfach und sicher zu realisieren. Die Konstruktion des Schleppers ist solide und für den Einsatz unter rauen Bedingungen geeignet. Die Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht, auch dank der Zwischenladungen, einen sorgenfreien Betrieb.

Bild: Jungheinrich
 

 

Innovation Check: Horizontalkommissionierer „OPX-16 L“ von Still

Stapler
MARKTRELEVANZ
Der OPX-L 16 von STILL stellt die Neuentwicklung und Erweiterung einer eingeführten Baureihe dar. Neu an diesem Horizontalkommissionierer ist die Ausrichtung auf hohe Leistung und ergonomische Details der Sonderausstattung. Mit diesen beiden Gestaltungsfeldern verfolgt Still das Ziel, im herausfordernden Betrieb in Handelsunternehmen und Zentrallägern eine höhere Umschlagleistung im Betrieb zu erreichen und die Mitarbeiter zu entlasten. Außerdem ist eine Variante mit verkürzten Radarmen erhältlich, mit denen engere Kurvenradien gefahren werden können, was den Einsatz auch bei schmalen Kommissioniergängen und mit begrenzten Verkehrs- und Rangierflächen möglich macht. Da der OPX-L 16 weitgehend identisch mit herkömmlichen Horizontalkommissionierern ist, kann er ohne Schulungsmaßnahmen für das Personal in bestehenden Systemen eingesetzt werden. Trotzdem ist die Marktrelevanz nur als mittel einzuschätzen, da im harten Wettbewerb des Handels nur wenig Kosten für die ergonomische Ausgestaltung der Flurförderzeuge akzeptiert werden. Die Entwicklung des OPX-L 16 wurde mehrheitlich durch die Anforderungen aus dem französischen Markt getrieben, wo die Ergonomie einen höheren Stellenwert besitzt. Auch die Marktrelevanz der verkürzten Radarme und die damit einhergehende Manövrierfähigkeit werden nur als mittel eingeschätzt, da in den beschriebenen Einsatzbereichen für eine hohe Leistung zumeist genügend Verkehrsflächen ausgewiesen werden.

 

KUNDENNUTZEN
Durch den Einsatz des OPX-L 16 wird der Bediener in einzelnen Details entlastet. Die Wirksamkeit mit deutlichen Auswirkungen auf eine Verkürzung der Arbeitsspiele durch die höhere Geschwindigkeit oder auf vereinfachte Abläufe wurde jedoch nicht deutlich. Vielmehr besteht ein Nutzen darin, dass Kunden durch die zahlreichen Ausstattungsoptionen das Gerät auf ihre Bedürfnisse maßschneidern können. Dazu gehören die ergonomische Ausstattung oder auch die erhöhte Wendigkeit durch die verkürzten Radarme.

NEUHEITS- / INNOVATIONSGRAD
Die meisten ergonomischen Details des OPX-L 16 sind nicht grundsätzlich neu. Herauszuheben sind die verkürzten Radarme für mehr Wendigkeit, die in einem so kompakten Gerät mit langen Gabeln und verschiedenen Ausstattungsvarianten (insbesondere die Hubfunktionen) eine große Herausforderung für die Umsetzung darstellen.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Der OPX-L 16 vermittelt einen soliden und robusten Eindruck. Die Entwicklung wurde in puncto Langlebigkeit und Wartungsfreiheit geführt. In Bezug auf die Ergonomie des OPX-L 16 fällt auf, dass die Einstellung der pneumatischen Dämpfung des Fahrerstandes nur stationär an einer Druckluftversorgung vorgenommen werden kann. Dies geht an den Einsatzbedingungen in einem Zentrallager vorbei, wo die Geräte im häufigen Wechsel genutzt werden. Zudem schränkt der Federspeicher den Fußraum für den Bediener des Horizontalkommissionierers ein, was den Gebrauchswert dieses Ausstattungsmerkmals reduziert, da häufiges Auf- und Absteigen zum Nutzungsprofil dieser Gerätekategorie gehört.

IFOY Testbericht:
Mit der neuen OPX-Serie will Still die Effizienz steigern und die Kommissionierermüdung reduzieren. Einzigartig ist die große Modellvielfalt mit insgesamt neun neuen Kommissionierern. Kombiniert mit den zahlreichen neuen Funktionen, bietet Still damit für jeden Einsatz die passende Lösung. Im Rahmen der Testwoche wurde der Still OPX-L 16 auf den Prüfstand gestellt. Bei der Entwicklung der OPX-Baureihe stand die Ergonomie des Kommissionierers im Mittelpunkt. Ziel war es, die Pickleistung zu steigern und den immer höheren Anforderungen des Marktes zum Beispiel im Hinblick auf den demografischen Wandel gerecht zu werden. Zum Beispiel sollten körperschädliche Schwingungen mit Hilfe einer pneumatischen Plattform minimiert werden, ohne die Auf- und Abstiegshöhe drastisch erhöhen zu müssen. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen der COP- und CX-Serie beträgt der Unterschied maximal 5 mm. Auch der Arbeitsplatz ist individuell an die Bedürfnisse des Bedieners anpassbar, um ein angenehmes maximal effizient Arbeiten zu ermöglichen. Die Lenksäule kann in der Höhe verstellt werden, ebenso wie die Rückenlehne mit Sitzoption (die es beim Testfahrzeug jedoch nicht gibt). Die Bewegungsfreiheit auf der Plattform ist ausreichend. Für eine hohe Kurvenstabilität wurde bei fast allen Modellen die Vierradaufhängung gewählt. Für Stapler mit Plattformlift bieten die vier Räder den zusätzlichen Vorteil, dass bis in 1.200 mm Höhe (300 mm mehr) sicher gehoben werden kann. Darüber hinaus reduziert die Curve Speed Control automatisch die Kurvengeschwindigkeit und sorgt so für zusätzliche Sicherheit während der Fahrt. Die neuen Highspeed-Kommissionierer OPX 20 Plus und OPX 25 Plus verfügen über ein 5-Rad-Fahrwerk, so dass das Antriebsrad vor allem in Kurven immer genügend Traktion hat. Während der Arbeit hat der Kommissionierer dank Still EASY Drive, einem neu entwickelten ergonomischen und optional höhenverstellbaren Lenkrad mit integrierter Steuerung und Display, stets alle Informationen wie Batteriestatus und Betriebsstunden im Blick. EASY Drive wurde in der Kategorie “Special of the Year” ebenfalls für einen IFOY Award nominiert. Weitere Informationen zu diesem Konzept finden sich im entsprechenden Testbericht. Ein leistungsstarker und wartungsarmer 24V/3 kW AC-Motor gibt dem Stapler die gewünschte Leistung für hohe Leistung bei geringem Energieverbrauch und langen Wartungsintervallen. Bei allen Modellen ist es Still gelungen, den Energieverbrauch um mehr als 50 Prozent zu senken (laut VDI-Messung). Der bewährte Energieeffizienzmodus Blue-Q kann bis zu sieben Prozent Energie einsparen, ohne die Leistung signifikant zu reduzieren. Während der IFOY-Messung scheint die Einsparung von Blue-Q deutlich größer zu sein und variiert zwischen 11 und 18 Prozent, je nach Layout der Teststrecke. Die OPX-Leistung liegt leicht unter dem Klassendurchschnitt, was zum Teil auf die hohe Verzögerung durch Curve Speed Control und die geringe Beschleunigung zurückzuführen ist. Die vielseitigen Kommissionierstapler mit Batteriekapazitäten bis 620 Ah eignen sich für den Mehrschichtbetrieb. Auf Wunsch sind die Fahrzeuge auch mit Lithium-Ionen-Batterien, Gelbatterien und integriertem Ladegerät erhältlich. Alle Batterien können je nach Kundenwunsch seitlich oder mit Hilfe eines Krans gewechselt werden.

IFOY Testfazit:
Die neue OPX-Serie besticht durch das Still EASY Drive Lenkrad, mit dem Still einem bestehenden Konzept eine neue Dimension verleiht. Das Lenkrad macht die Bedienung des Staplers noch intuitiver und benutzerfreundlicher. Die Produktivitätsleistung des OPX liegt infolge der auf Sicherheit optimierten Einstellungen leicht unter dem Durchschnitt. Der Energieverbrauch ist besser als der Marktdurchschnitt, vor allem bei maximaler Leistung. Verbesserungen am OPX sind möglich, wenn es um die scharfkantige Teile und die Geräuschentwicklung von Chassis und Rädern bei Fahrten auf weniger ebenen Böden geht.

Bild: Still

 

 

Innovation Check: Routenzug „Wegard Trail“ mit autonom elektronisch gelenkten Achsen von Wegard


Schlepper
MARKTRELEVANZ
Nach wie vor existiert eine große Verbreitung bei der Nutzung von Routenzügen zur Versorgung von Produktionsprozessen. Auch wenn diese Form der Versorgungstransporte zunehmend durch Einzeltransporte mit kostengünstigen FTF eine Konkurrenz erfährt, ist sie auf langen Strecken und bei hoher Versorgungsfrequenz nach wie vor im Vorteil. Dies begründet sich einerseits auf der geringeren Kapazitätsbelastung der Verkehrsflächen und andererseits auf der Effizienz der Bündelung von Transporten zu größeren Einheiten. Die Lösung Wegard Trail ist konsequent auf das Problem der Spurtreue von Routenzuganhängern ausgerichtet. Deshalb ist dieser Lösung eine gute Marktrelevanz zuzuschreiben, wenngleich nicht alle Anwender von Routenzügen in gleichem Maße vom Problem der abweichenden Spurtreue betroffen sind, sofern die Fahrwege und die Routenzuganhänger in gutem Zustand gehalten werden.

 

KUNDENNUTZEN
Die einzelnen Routenzuganhänger sind beim Wegard Trail mechanisch einfacher und können insbesondere jeder für sich einfach auf veränderte Geometrie, also insbesondere die veränderte Länge des Lastträgers zwischen Anhängepunkt und Lenkachse, parametriert werden. Dies eröffnet eine deutlich bessere Anpassungsfähigkeit gegenüber mechanischen Lenkkopplungen. Eine weitere nutzbringende Funktion stellt die Möglichkeit zur Seitwärtsbewegung des Routenzuges im Winkel von max. 40 Grad gegenüber der gestreckten Geradeausfahrt dar. Damit ist das seitliche Anfahren von Übergabepositionen zur Lastaufnahme und -abgabe möglich. Die dafür notwendigen flächenbeweglichen Schleppfahrzeuge sind heutzutage aber noch nicht am Markt verfügbar. Nur im Bereich der Fahrerlosen Transportfahrzeuge sind flächenbewegliche Fahrzeuge verbreitet.

NEUHEITS- / INNOVATIONSGRAD
Die elektrische Lenkung von Routenzuganhängern mit autarker Lenkwinkelerfassung ist neu und sehr innovativ. Das System zeigt sehr gut das Potenzial zur Gestaltung elektrischer Lenkantriebe, um Spurtreue und Manövrierfähigkeit von Routenzügen zu erhöhen. Die konsequente Ausrichtung auf für sich abgeschlossene Einheiten von Anhängern erhöhen die Flexibilität bei der Anwendung in der Praxis.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Abweichungen von der Spurtreue bei Routenzuganhängern werden einerseits ausgelöst durch die Fahrbahn selbst, wenn Verschmutzungen zu veränderten Haftbeiwerten oder Blockierungen führen oder Unebenheiten vorliegen. Aber auch die Abnutzung oder die Überbeanspruchung von Komponenten der Lenkung führen zur Spurabweichung der Anhänger. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass auch bei dem System Wegard Trail, das keine fortlaufende Kalibrierung der Lenkwinkeleinstellung im Betrieb aufweist und sich nur beim Einschalten im getreckten Zustand des Routenzugs richtig zueinander ausrichtet, Lenkwinkelabweichungen durch Verschmutzungen auf der Fahrbahn und die daraus resultierenden Abweichungen bei der Odometrie entstehen. Dies konnte auch im Fahrttest beobachtet werden.

IFOY Testbericht:
In Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg entwickelte Wegard den Wegard Trail, ein elektronisches Lenksystem für das spurtreue Folgen von Anhängern in einem Routenzugkonzept. Nach Ansicht der Initiatoren bieten die existierenden mechanischen Systeme nicht in allen Situationen eine spurtreue Lösung. Der Wegard soll eine zuverlässigere und universell einsetzbare Alternative bieten. Dank seiner modularen Achse kann das System an alle aktuellen und zukünftigen Anhänger mit einer Transportkapazität von bis zu 1.000 kg pro Anhänger angeschlossen werden. Die Achse arbeitet völlig autonom, eine Kommunikation mit dem Zugfahrzeug (oder anderen Systemen) ist nicht erforderlich. Alle notwendigen Informationen für das Fahrverhalten der Anhänger werden an der Achse selbst gemessen. Dazu sind drei Sensoren installiert, die die linke und rechte Radbewegung sowie den Lenkwinkel ermitteln. Mit Hilfe eines Algorithmus wird die genaue Position der vorderen und hinteren Deichselpunkte berechnet. Aus diesen Werten errechnet das System schließlich die zu fahrende Route, die mit einer Abweichung von 3 bis 4 cm gefahren wird. Während der Testfahrt mit dem Wegard Trail erweist sich das System als sehr spurstabil. Die in Hannover während der Test Days getestete Nullserie erfordert allerdings noch eine Feinabstimmung. So führen zu scharfe Kurvenfahrten (über 75 bis 80 Grad) zum Beispiel zu Fehlern oder Kabelbrüchen. Außerdem ist das Fahren im Rückwärtsgang sowie Querparken nicht möglich. Wegard entwickelt deshalb zurzeit eine neue Version des Wegard Trail. Mit diesem neuen Modell sind die derzeitigen Schwachstellen nach Herstellerangaben gelöst und Kurven bis zu 90 Grad können problemlos gefahren werden. Mit Hilfe eines Tablets soll es dann auch möglich sein, rückwärts zu fahren und seitlich zu positionieren (für einfaches Be- und Entladen der Ware). Die neue Implementierung wird im März dieses Jahres erwartet. Ein weiterer Vorteil der elektronischen Lösung ist, dass diese bei bestimmten Anhängern, wie zum Beispiel den A-Rahmen, im Vergleich zu mechanischen Systemen weniger wartungsanfällige Komponenten benötigt. Preislich liegt das System auf dem Niveau vergleichbarer mechanischer Lösungen. Es stellt sich die Frage, wie viel Bedarf für das elektronische System besteht. Nach Ansicht des Testteams folgen bestehende mechanische Systeme dem Test-Team in den allermeisten Fällen mehr als adäquat.

IFOY Testfazit:
Der Wegard Trail ermöglicht es, der Schlepperspur mit fast allen Anhängertypen zu folgen. Die Genauigkeit ist bemerkenswert und dürfte sich in der nächsten Generation noch verbessern. Bemerkenswert ist der einfache Anschluss ohne Datenkabel. Dies gilt auch für die vielversprechenden (zukünftigen) Möglichkeiten des automatischen Reversierens und Einparkens.

Bild: Wegard

Kategorie: Crane and Lifting Appliance


Innovation Check: Mobilbaukran „MK 140“ von Liebherr


Kran
MARKTRELEVANZ
Mobile Turmdrehkrane schließen seit etwa 20 Jahren die Lücke zwischen stationärem Turmdrehkran und Mobilkran. Sie vereinen den geringen Platzbedarf und den gut erschließbaren Arbeitsbereich des Turmdrehkrans mit der Mobilität und der schnellen Verfügbarkeit des klassischen Mobilkrans mit Teleskopausleger. Die große Auslegerweite von >50 m erschließt den Zugang über Gebäude hinweg. Zeitgleich werden sie entlang der Gebäudehöhe aufgebaut. Der Traglastbereich von 1,5 t ist für viele Aufgaben absolut ausreichend.

 

KUNDENUTZEN
Unterschiedlich Nutzergruppen profitieren von der Existenz mobiler Turmdrehkrane. Baustellenbetreiber finden eine Lösung für sporadische Hebe-/Transportaufgaben auf der Baustelle. Sie benötigen kein eigenes Kranpersonal und reduzieren die Mietkosten auf wenige Tage. Aufgrund des Katzbetriebes sind die Transportgeschwindigkeiten erheblich höher als beim Teleskopkran. Die zur Verfügung stehenden Arbeitsräume können aufgrund des zylindrischen Arbeitsbereiches wesentlich besser genutzt bzw. neue Zugangsmöglichkeiten (z.B. bei begrenzter Höhe) erschlossen werden. Der Kundennutzen für Krandienstleister resultiert zunächst aus dem erheblich geringeren Fahrzeuggewicht, verbunden mit einer geringeren Achsanzahl. Das separat fahrbare Zusatzgewicht ermöglicht eine äquivalente Traglast deutlich schwererer Krane. Dadurch sind wesentlich geringe administrative Aufgaben im Rahmen von Genehmigungsfragen durchzuführen. Die Wegeplanung ist einfacher.

NEUHEITSGRAD
Der MK140 besitzt erstmalig die Kombination von Katzausleger und Wippausleger. Damit können bedarfsbezogen verschiedene Aufgaben besser erfüllt werden. Er besitzt eine wesentlich größere Hubhöhe als vergleichbare mobile Turmdrehkrane. Diese äußerst innovative Lösung ermöglicht somit eine erheblich gesteigerte Flexibilität. Eine umfangreiche sensorische Auswertung aller Last- und Umbauzustände überwacht permanent sowohl Auf- und Abbau als auch den sicheren Betrieb des Krans.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Die Umsetzung kann ich jeder Hinsicht als mustergültig eingestuft werden. Zum Auf- und Abbau ist praktische nur eine Person erforderlich. Eigene Messungen zeigen für den Kranaufbau eine Zeitdauer <20min. Auch die jeweiligen Umbauten (Erhöhung des Gegengewichts, Umbau auf Wippausleger) liegen <20min.

IFOY Testbericht:
Der Liebherr MK 140 ist ein einzigartiger Turmdrehkran, der dank des neuen VarioJib-Konzepts über zwei Betriebsmodi verfügt. Der Kran kann sowohl in Katz- als auch Wippmodus eingesetzt werden. Auf diese Weise bietet der Hersteller eine bislang unerreichte Flexibilität. Im Katzmodus ist das Gestänge stufenlos verstellbar, so dass der Kran die Last in einem Radius von bis zu 65 Metern stufenlos bewegen kann. Die maximale Hakenhöhe beträgt nicht weniger als 94,4 Meter. Damit ist der Liebherr MK 140 der größte seiner Art. Dennoch ist der Kran sehr kompakt: Der Wenderadius des Ballastes liegt innerhalb der Stempel und der maximale Pressstempeldruck beträgt 48 Tonnen. Das 5-achsige Fahrwerk ist nicht neu, aber es gehört zur Spitze des Marktsegments. Mit einem Wenderadius von nur 11,51 Metern ist das Fahrzeug sehr wendig. Zum Vergleich: Der Wendekreis eines VW Golf beträgt 11,1 m. Fünf verschiedene Fahrmodi (Straßenbedienung, Allrad, Kratzerlenker, reduzierte Neigung und unabhängige Hinterachssteuerung) machen das Manövrieren ebenfalls zum Kinderspiel, so dass der MK 140 an nahezu jedem Arbeitsplatz schnell eingesetzt werden kann. Die Kranmontage wird vollständig überwacht und kann von nur einer Person durchgeführt werden. Während der Montage kann der Kran um 360 Grad gedreht werden. In Kombination mit den verschiedenen Montagekurven lässt sich der MK 140 einfach einstellen. Der Sicherheitsaspekt wird dabei nie außer Acht gelassen. Der Kranführer kann jederzeit eingreifen und die Geschwindigkeit und Richtung der Montage ändern. Bei mehrtägigen Arbeiten ist eine Demontage des Krans nicht erforderlich. Die Bedienung und Montage des Krans erfolgt vollelektrisch. Schädliche Emissionen sind daher ausgeschlossen, abgesehen vom Transport zum und vom Arbeitsplatz. Der Kran erkennt mit Hilfe von Sensoren den gewünschten Modus. Die intelligente Steuerung überwacht die Sicherheitsaspekte der Krankonfiguration, wie etwa die Stützweite, die Vorschaltgeräte, die montierten Auslegerköpfe und die Betriebsart. Der Kranführer erhält Vorschläge für die aktuelle Konfiguration des Krans und muss diese bestätigen. Dies garantiert einen sicheren Betrieb.

IFOY Testfazit:
Mit dem MK 140 erfüllt Liebherr seine Vorreiterrolle und bietet einen Mehrwert im Markt. Der Kran erreicht als mobiler Turmdrehkran höhere Reichweiten als je zuvor. Mit zwei Betriebsarten in einer Maschine bietet die Lösung zudem ein breiteres Anwendungsspektrum und deutlich mehr Flexibilität. Schnelle Verfügbarkeit wurde kombiniert mit kompakten Abmessungen.

Bild: Liebherr

Kategorie: Special of the Year

  • Technologieübergreifendes Batterieladesystem „SLH 300“ von Jungheinrich
  • Fachboden „MULTIplus“ von Gebr. Schulte
  • Lenkrad „EASY Drive“ von Still

Innovation Check: Technologieübergreifendes Batterieladesystem „SLH 300“ von JungheinrichAkkuladegerät

MARKTRELEVANZ
Die technische Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterien führte dazu, dass sich viele Betriebe für einen Übergang zu dieser Antriebsart interessieren. Rasant steigende Absatzzahlen bestätigen den Trend. Die gesamte Fahrzeugflotte auf den neuen Batterietyp umzustellen ist meistens nicht möglich. Das Ladegerät SLH 300 ermöglicht eine schrittweise Anschaffung von neuen Li-Ion Fahrzeugen ohne gleichzeitig zwei Ladestationen für unterschiedliche Batterietypen zu unterhalten. Insgesamt ergibt sich eine hohe Marktrelevanz in der Übergangszeit und bei Mischflotten.

KUNDENNUTZEN
In Betrieben, die heute Blei-Säure-Batterien verwenden sind entsprechende Ladegeräte bereits vorhanden. Werden anstatt der Lithium-Ionen-Ladegeräte das Kombigerät SLH 300 beschafft, kann Platz und jeweils ein Stromanschluss eingespart werden. Durch diese Flexibilität können die Ladeplätze zudem effizienter genutzt werden, wodurch weniger Ladestationen notwendig sind, als bei einer Unterteilung in Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Ladestationen. Die Überwachung des Batteriezustandes erhöht außerdem die Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Planungssicherheit. Jedoch können mit SLH 300 primär Lithium-Ionen-Batterien von Jungheinrich geladen werden. Zur Verbesserung der Wirkungsgrade können Batterien mit einer Spannung von 24, 48 und 80 Volt geladen werden. Für das Überwachen von Blei-Säure-Batterien müssen diese mit einem speziellen Controller nachgerüstet werden.
Indoor Positionierungssysteme sind grundsätzlich auf dem Markt vorhanden. Meist sind diese aber mit einem hohen Installations- und Kostenaufwand verbunden. Die einfache und kostengünstige Umsetzung von Jungheinrich mit Bluetooth-Beacons und Smartphones stellt daher eine sinnvolle Vereinfachung gegenüber bisherigen Systemen dar. Da das System in vergleichbarer Weise noch nicht breit auf dem Markt vorhanden ist, ist der Innovationsgrad ebenfalls mit gut zu bewerten.

NEUHEITSGRAD
Auf dem Markt existieren Ladegeräte, die sowohl Lithium-Ionen- als auch Blei-Säure-Batterien aufladen können. Diese haben meist eine geringere Ausgangsleistung. Ein Kombiladegerät in der Leistungsklasse von einem Hersteller stellt eine Innovation dar. Eine Ladezustandsüberwachung hingegen ist mittlerweile Stand der Technik.
Eine Überwachung des Säurefüllstands und die vollautomatische Wasserbefüllung verlängert das Leben einer Batterie. Jedoch bieten einige Ladegerätehersteller diese Funktion bereits als Option an.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Das Ladegerät SLH 300 ist robust aufgebaut, einfach anzuschließen und zu bedienen. Der Nutzer erhält wichtige Informationen über eine einfache und übersichtliche Bedienoberfläche. Die relevanten Parameterwerte für die Einstellung des Ladegerätes werden von der Batterie ausgelesen.

IFOY Testbericht:
Mit den Kombiladegeräten SLH300 bietet Jungheinrich eine einzigartige Ladeplattform - mit Ladegeräten in 24 V, 48 V und 80 V und Kapazitäten von 15 bis 320 A - für herkömmliche Blei-Säure-Batterien sowie für Lithium-Ionen-Batterien. Ohne Eingriffe kann das gleiche Gerät verwendet werden, um verschiedene Akkus optimal zu laden. Für eine einwandfreie Kommunikation ist ein spezielles Modul auf der Batterie installiert. Es kommuniziert über die DC-Bus-Technik mit dem Ladegerät. Ein zusätzliches Kabel ist daher nicht erforderlich, die Kommunikation erfolgt (über die eigene Frequenz) über das Standardstromkabel der Batterie. Zusätzlich sind an der Batterie Sensoren installiert, die unter anderem Temperatur und Elektrolytstand überwachen. Sobald die Batterie an das Ladegerät angeschlossen ist, erkennt diese den Akku, seine Kapazität und Spannung. Das Ladegerät registriert außerdem, welche optimalen Ladeeigenschaften zum angeschlossenen Akku gehören. Da die unterschiedlichen Ladekennlinien im Speicher des Ladegeräts gespeichert sind, muss nur eine minimale Menge an Informationen übermittelt werden. Wird die angeschlossene Batterie aus irgendeinem Grund nicht erkannt, kann der Ladevorgang nicht gestartet werden und es erscheint eine Warnmeldung auf dem Display. Dadurch wird eine fehlerhafte und schädliche Aufladung verhindert. Die Ladegeräte haben einen konstanten Strom von 300 Ampere über den gesamten Ladebereich, auch bei Spitzenwerten im Ladevorgang (wenn die Spannung vorübergehend höher als 24 Volt ist). Dies ist für die Zwischenladung von Li-Ionen-Akkus essentiell, da eine Schnellladung von bis zu 85 Prozent gewährleistet ist. Die neue SLH300-Serie umfasst mehrere Modelle, von einem kompakten Ladegerät (24V/15A) bis hin zu einem 80V/170A-Ladegerät. Die Ladegeräte sind modular aufgebaut und können somit vollständig an die spezifischen Anwendungsbedürfnisse angepasst werden. Sie haben die gleiche Bodengröße und sind auch optisch identisch. Das Kombi-Ladegerät SLH300 ist ideal für Unternehmen, die eine gemischte Batterieflotte einsetzen (und in Zukunft vielleicht komplett auf Li-Ionen-Technologie umstellen wollen). Damit ist es nicht nötig, in mehrere Ladegeräte zu investieren oder - bei einem späteren Umstieg auf Lithium-Ionen - in neue Ladegeräte zu investieren. Darüber hinaus bieten die Ladegeräte eine Energieeffizienz, die mit einem Wert von mehr als 90 Prozent zur Spitze des Marktes gehört. Im Vergleich zum Wettbewerb sind die Geräte zudem preisgünstig, was laut Anbieter zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis führt.

IFOY Testfazit:
Mit der neuen SLH300-Plattform bietet Jungheinrich eine sorgenfreie, einfach zu bedienende Plug & Play-Lösung zum Laden von Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Akkus. Das Akkumodul macht aus der Batterie ein intelligentes Gerät; alle wichtigen Daten werden einfach über das Standardstromkabel an das Ladegerät übertragen. Das Ergebnis: mehr Intelligenz, mehr Leistung und individuelle Konfiguration bei gleichzeitiger Vermeidung von Missbrauch oder Fehlbeladung. Damit bildet die Plattform eine stabile Basis für die Zukunft.

Bild: Jungheinrich

 

Innovation Check: Fachboden „MULTIplus“ von Gebr. Schulte


Regale
MARKTRELEVANZ
Fachbodenregale sind die Standardlösung für die manuelle Kommissionierung in vielen Bereichen schlechthin. Die oft große Anzahl der installierten Regale geht üblicherweise mit einer hohen Preissensitivität einher, die zu einer weit verbreiteten Kostenoptimierung der Ausführung geführt hat. Diese zeigt sich insbesondere in der Aussteifung der Regalböden, die bei den gängigen Marktlösungen eine zweifache Biegekante (offenes Profil) aufweisen. Schulte Lagertechnik geht mit der MULTIplus-Reihe bewusst einen anderen Weg. Im Kern steht hier ein dreifach gebogenes und verpresstes Profil für den Regalboden. Daraus resultieren eine erhöhte Steifigkeit, eine erhöhte Traglast und ein Profil mit geringer Bauhöhe.

KUNDENNUTZEN
Der Kunde kann ein Fachbodenregal in hoher Qualität auf seine speziellen Bedürfnisse maßgeschneidert gestalten. Es ermöglicht eine gute Nutzung des vorhandenen Raums, eine vielstufige Einstellmöglichkeit und schnelle Anpassbarkeit. MULTIplus ist ein Top-Produkt und besonders vorteilhaft zur Lagerung und Kommissionierung überwiegend schwerer Produkte. Aufgrund der Marktdynamik ist eine preisorientierte Bewertung schwierig.

NEUHEITSGRAD
Die konkrete Ausführung und die Kombination der verwendeten, durchaus innovativen Fertigungsverfahren können als neu eingestuft werden. Solche „High-End“-Produkte sind aus zuvor genannten Gründen auf dem Markt spärlich vertreten.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Die technische Umsetzung erfolgte mit außerordentlich hoher Detailtiefe in bemerkenswerter Qualität.

IFOY Testbericht:
Die MULTIplus-Regale von Gebr. Schulte sehen auf den ersten Blick vielleicht nicht so besonders aus. Dies schmälert jedoch nicht die Tatsache, dass der Anwendernutzen groß ist. Die Regale ermöglichen es, die Lagerdichte um mehr als 30 Prozent zu erhöhen. Das Geheimnis liegt in der Konstruktion der Regalböden in Kombination mit den seitlichen Regalstützen. Dank der einzigartigen Konstruktion, bei der das Profil des Bodens tiefer im Inneren liegt, sind die Regalböden dünner als bei herkömmlichen Lösungen. Wo die meisten Regalböden auf dem Markt 40 mm dick sind, hat die Variante von Gebr. Schulte mit einer Tragfähigkeit von 150 kg eine Dicke von nur 25 mm. Da das Einhängeraster der Regalstützen ebenfalls einen Abstand von 25 mm hat, können die Regalböden zudem in beliebiger Höhe fixiert werden. Der Leerraum im Regal wird so auf ein Minimum reduziert. Obwohl die Regalböden dünner sind als die meisten Konkurrenten, ist die Menge des verwendeten Stahls aufgrund des tieferen Innenprofils ähnlich. Der Kaufpreis pro Regal ist damit vergleichbar. Die Endinvestition pro Quadratmeter ist zwar etwas höher, da mehr Regale auf der gleichen Fläche platziert werden können. Diese Mehrkosten überwiegen jedoch immer die wesentlich höheren Kosten, die sonst notwendig wären, um die gleiche Menge an Artikeln auf einer größeren Fläche zu lagern. Die MULTIplus-Familie verfügt über vier Regaltypen mit Tragfähigkeiten von 85, 150, 250 und 330 kg und Dicken von 25, 25, 40 und 40 mm. Mit den Regalen kann ein vierstöckiges Lagersystem aufgebaut werden. Verschiedene Ausführungsvarianten und Systemzubehör stehen zur Verfügung, so dass für jeden Kundenwunsch eine passende Lösung geschaffen werden kann.

IFOY Testfazit:
Eine effiziente Logistik erfordert eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Flächen. Vor allem bei flächenintensiven oder wachsenden Produktpaletten zum Beispiel im E-Commerce, existieren selten Erweiterungsmöglichkeiten für zusätzliche Regale. Gebr. Schulte bietet mit der MULTIplus-Familie eine höchst interessante Alternative. Dank ihres einzigartigen Designs bieten die dünneren Fachböden eine ähnliche Tragfähigkeit, sind aber absolut platzsparend.

Bild: Gebr. Schulte

 

Innovation Check: Lenkrad „EASY Drive“ von Still


Lenkrad
MARKTRELEVANZ
Horizontalkommissionierer haben mit Verkaufszahlen von deutlich über 20.000 Stück pro Jahr allein in Europa eine hohe Marktrelevanz. Somit können viele Kunden von Verbesserungen in diesem Segment profitieren. Bei dem vorgestellten neuen Lenk-/Bedienelement ist es darüber hinaus sogar denkbar, dass dieses auch bei anderen Flurförderzeugen Verwendung findet. Vor allem Schlepper für Routenzüge können von dem ergonomisch optimierten Bedienelement profitieren.

KUNDENNUTZEN
Durch die ergonomische Bedienung und präzise Nutzung der Hydraulikfunktionen können Pick-Vorgänge schneller ausgeführt werden, wodurch die Produktivität steigt. Zudem sorgen gut durchdachte Bedienelemente für eine geringere Ermüdung der Arbeiter. Der modulare Aufbau der Lenkeinheit erleichtert zudem die Wartung und Instandsetzung.

NEUHEITSGRAD
Die Verwendung eines Lenkrades zum Steuern eines Fahrzeugs an sich ist seit mehr als 100 Jahren bekannt und stellt keine große Neuerung dar. Zwar wird bei Horizontalkommissionierern häufig eine Deichsellenkung verwendet, aber auch andere Hersteller greifen mittlerweile bei Schleppern oder Horizontalkommissionierern vereinzelt zum Lenkrad. Diese sind ähnlich wie bei Still symmetrisch ausgeführt und ermöglichen neben dem reinen Lenken auch weitere Funktionen. Der robuster und modularer Aufbau des EASYdrive Lenkrads von Still erhöht zweifelsohne die Zuverlässigkeit des Bedienkonzeptes. Neu bei Still ist auch das Display im Lenkrad, sowie zusätzliche Schalter/Taster für hydraulische Funktionen.

FUNKTIONALITÄT / ART DER UMSETZUNG
Die Bedienelemente lassen sich gut und intuitiv bedienen. Die Technik macht einen robusten und zuverlässigen Eindruck. Das ansprechende Design rundet den insgesamt sehr positiven Eindruck ab.

IFOY Testbericht:
Bei der Vorstellung der neuen Kommissionierstapler aus der OPX-Serie - ebenfalls nominiert für den IFOY Award - präsentierte Still ein neu entwickeltes, ergonomisches Lenkrad mit integrierter Steuerung und Display: Still EASY Drive. Die Bedienung des Lenkrads ist intuitiv und vergleichbar mit der eines Pkw. Das moderne Design ermöglicht es dem Benutzer, das Lenkrad unter allen Umständen perfekt zu bedienen. Auf diese Weise erhöht der OPX die Sicherheit mit einfachen Mitteln. Das Lenkrad ist höhenverstellbar und kann somit an die Größe des Kommissionierers angepasst werden. Dank der diagonalen Höhenverstellung bleibt das Display am Lenker jederzeit gut sichtbar. Durch das zentral platzierte Display hat der Fahrer immer alle Fahrzeuginformationen wie Batteriestatus und Betriebsstunden im Blick. Wird die Blue Q-Taste gedrückt, zeigt das Display zusätzlich die verbleibende Betriebszeit an, so dass nicht nur energieeffizienter gearbeitet werden kann, sondern der Kommissionierer zudem weiß, wie lange noch (ungefähr) gearbeitet werden kann. Für Fahrzeuge mit Hubgerüst und Start- oder Plattformlift sorgt Still EASY Move für einen besonders hohen Bedienkomfort. Die in den Satelliten integrierten Wippschalter ermöglichen es, sowohl den Masthub (proportional) zu steuern als auch die Plattform anzuheben, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Das Still EASY Drive Lenkrad wird zusammen mit der Plattform in die Höhe gebracht. So kann der Anwender nicht nur seinen Arbeitsplatz auf eine höhere Ebene bringen, sondern auch den Stapler bewegen. Gleichzeitiges Heben und Fahren spart Zeit und steigert die Effizienz.

IFOY Testfazit:
Mit dem Still EASY Drive Lenkrad fügt Still einem bestehenden Lenkkonzept eine zusätzliche Dimension hinzu. Das zentral positionierte Display liefert dem Bediener die notwendigen Informationen über den Betriebszustand. Dank der Satelliten um das Lenkrad herum stehen zusätzliche Funktionen zur Verfügung, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Die Form und die zusätzlichen Greifmöglichkeiten des Lenkrads bieten dem Fahrer mehr Möglichkeiten zur Bedienung des Staplers. Dank der Diagonalverstellung bleibt der Arbeitswinkel in jeder Arbeitshöhe gleich. Das Lenkrad hat eine angenehme Struktur und ermöglicht eine intuitive Bedienung.

Bild: Still

Kategorie: Integrated Warehouse Solution

  • Zentrallagererweiterung bei laufendem Betrieb bei Keller & Kalmbach durch Jungheinrich
  • Ausbau der Omnichannel-Intralogistik für Migrolino durch Witron


Zentrallagererweiterung bei laufendem Betrieb bei Keller & Kalmbach durch Jungheinrich

Keller
Link zur Präsentation siehe unten


Bild: Jungheinrich



Ausbau der Omnichannel-Intralogistik für Migrolino durch Witron

Witron

Link zur Präsentation siehe unten


Bild: Witron

IFOY Sieger 2018

 

Kategorie: Counter Balanced Truck

 


StaplerElektrostapler „RX 20“ von Still


Aus der Jury-Begründung:
Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war das innovative Gesamtpaket des Allrounders für den Innen- und Außeneinsatz. „Der Still RX 20 setzt einen neuen Benchmark im Premium-Segment. Er ist schnell an der Rampe, präzise im Handling, punktet durch einen ergonomischen Arbeitsplatz und das neue Antriebsmodul garantiert hohe Umschlagleistungen. Einen Batterieraum für die wahlweise Nutzung von Blei-Säure-Batterien mit Schaltung A oder Schaltung B in einem kompakten Gegengewichtsstapler vorzusehen, ist zudem eine bemerkenswerte technische Leistung“, heißt es in der Begründung der Jury.

IFOY-Testergebnis:
Der Stapler deckt mit einer Hubhöhe von 7,5 Meter nahezu alle typischen Aufgaben ab, ist perfekt für schmale Gänge geeignet und mit 20 km/h Spitzengeschwindigkeit ein Sprinter. Mit nur einem Knopfdruck kann der Fahrer zwischen Energieeffizienz und maximaler Umschlagleistung wählen. Auch Geschwindigkeit, Beschleunigung und elektrisches Bremsverhalten lassen sich für jedes Fahrprogramm beliebig einstellen.

Der Stapler zeigte sich im IFOY Test äußerst leise und leicht zu bedienen. Trotz seiner kompakten Maße ist der Arbeitsplatz großzügig; die Sicht durch und entlang des Mastes sowie die Rundumsicht ist hervorragend. Die neu entwickelte Anzeige- und Bedieneinheit Still EASY Control setzt ebenfalls Maßstäbe. Das vollgrafische Farbdisplay mit automatischer Helligkeitsregelung liefert dem Fahrer alle notwendigen Informationen auf einen Blick.

Die serienmäßigen 48 Volt Elektro-Gabelstapler können jetzt mit 625 Ah Batterien in A- oder B-Schaltung ausgestattet werden, so dass sich bestehende Batteriepools weiter nutzen lassen. Wie bei den Vorgängermodellen ist der schnelle und einfache seitliche Batteriewechsel mit einem Gabelhubwagen ein großer Anwendernutzen. Lithium-Ionen-Batterien können ebenfalls integriert werden. Mit der großen 931 Ah Li-Ionen Batterie sind im Maximalbetrieb nahezu 14, im Eco-Betrieb 18 Stunden möglich.

Insgesamt bietet die neue RX 20 Serie über 13 Varianten und ist für Lasten von 1,4 bis 2 Tonnen mit einem Lastschwerpunkt von 500 mm ausgelegt. Seine platzsparende Bauweise macht den RX 20 interessant für Branchen, in denen es auf geringe Arbeitsgangbreiten in engen Fahrwegen ankommt, etwa in Getränke- und Baustoffmärkten, in der Lagervorzone bei der Be- und Entladung von LKW oder Containern sowie in Blocklagern. Der Innovation Check bescheinigt der neuen Generation der RX 20-Familie eine konsequente Verbesserung der Technik in dieser Klasse und stuft aufgrund der hohen Marktrelevanz den Kundennutzen als entsprechend hoch ein.

Bild: Still

Kategorie: Warehouse Truck


StaplerKommissionierer „ECE 225“ mit „easyPILOT Follow“ von Jungheinrich


Aus der Jury-Begründung:
Der ECE 225 von Jungheinrich, ausgestattet mit der neuen easyPILOT Follow Remote-Bedienoption folgt seinem Bediener automatisch und äußerst genau zum nächsten Pickplatz. Der Nutzer kann sich so voll auf die Kommissionierung konzentrieren. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren das innovative Ortungssystem des 2,5 Tonnen-Kommissionierers, die Benutzerschnittstelle mit Fernbedienung und optischer Anzeige der Fahrzeugfunktion, die in dieser Kombination vom IFOY Innovation Check als hochinnovativ bewertet wurden. „Mit der für alle ECE-Modelle nachrüstbaren automatischen Fahrsteuerung macht Jungheinrich den Übergang zur Autonomisierung einfach“, urteilt die Jury.

IFOY-Testergebnis:
Im Gegensatz zu der seit 2015 erhältlich manuellen Fernbedienung ist das easyPILOT Follow weit angenehmer und einfacher zu bedienen. Auch ein Seitenwechsel im Gang ist problemlos möglich. Der Bediener trägt die Steuereinheit in der Tasche oder am Gürtel und das System verbindet die Fernbedienung automatisch mit dem Fahrzeug. Für eine 100 Prozent sichere Verbindung unabhängig von optischen Hindernissen oder anderen Störquellen zwischen Fahrzeug und Bediener kommt Funktechnologie zum Einsatz. Für die Sicherheit sorgen zwei Scanner an der Vorderseite des Staplers, wobei einer der beiden Scanner auch die Navigation übernimmt. Im IFOY Test war das System zudem äußerst robust und zuverlässig. Die Testdaten bestätigten die optimierte Pick-Performance durch das Mitgehen.

Bild: Jungheinrich

Kategorie: Warehouse Truck


staplerRoutenzug „Wegard Trail“ mit autonom elektronisch gelenkten Achsen von Wegard


Aus der Jury-Begründung:
Der zweite IFOY in der Kategorie „Warehouse Truck“ ging an den Wegard Trail. Der modulare Routenzug des Hamburger Start-ups Wegard ist der erste Routenzug, der autonom elektronisch gelenkte Achsen mit autarker Lenkwinkelerfassung verwendet. „Wegard löst mit seiner neuartigen Achse konsequent das Problem der Spurtreue von Routenzuganhängern. Erstmals sind Fahrmanöver wie seitlich Einparken, Rangieren und Rückwärtsfahren möglich, die insbesondere für die Automatisierung von Routenzügen wichtig sind“, heißt es in der Begründung. Der IFOY Innovation Check bestätigt dem System eine deutlich bessere Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gegenüber mechanischen Lenkkopplungen.

IFOY-Testergebnis:

Die Basis des Routenzuges ist die Lenkung der einzelnen Achsen. Diese nutzt nur Sensorinformationen, die direkt an der Achse gemessen werden. Dazu sind drei Sensoren installiert, die die linke und rechte Radbewegung sowie den Lenkwinkel ermitteln. Mit Hilfe eines Algorithmus wird die genaue Position der vorderen und hinteren Deichselpunkte berechnet. Aus diesen Werten errechnet das System schließlich die zu fahrende Route. Die Genauigkeit in den IFOY Testreihen war bemerkenswert, ebenso der einfache Anschluss ohne Datenkabel.

Dank dieser modularen Achse ist keine zentrale Steuerung notwendig, wodurch das System an alle Schlepper sowie Anhänger mit einer Transportkapazität von bis zu 1.000 Kilogramm pro Anhänger angeschlossen werden kann.

Bild: Wega

Kategorie: Crane and Lifting Appliance


KranMobilbaukran „MK 140“ von Liebherr


Aus der Jury-Begründung:
Vor der Wahl war insbesondere der Innovationswert des vollelektrisch bedienbaren Green Cranes unter die Lupe genommen worden. Den Ausschlag für die Entscheidung der Jury gab das VarioJib-Konzept, mit dem Liebherr einen neuen Standard im Segment der Mobilbaukrane setze. „Mit dem MK 140 erfüllt das Unternehmen seine Vorreiterrolle in Sachen Effizienz und Innovation und bietet darüber hinaus einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zum Wettbewerb“, urteilt die Jury.


IFOY-Testergebnis:
Das 5-Achs-Modell ist nur 15,97 Meter lang und der erste Kran, der mittels VarioJib den Katzmodus für schnellen und vollelektrischen Umschlagbetrieb und den Wippmodus für Spezialeinsätze vereint. Mit dieser äußerst innovativen Lösung sind für Traglasten bis 1.900 Kilogramm wesentlich größere Hubhöhen bis 94 Meter und Ausladungen bis 65 Meter möglich, die bislang nur mit größeren oder rüstintensiven Geräten erreicht wurden. Die Qualität der Umsetzung stuft der Innovation Check in jeder Hinsicht als mustergültig ein.

Zum Auf- und Abbau ist dabei nur eine Person erforderlich. Im Test benötigte der IFOY Sieger für den gesamten Aufbau weniger als 20 Minuten. Umbauten, wie zum Beispiel eine Erhöhung des Gegengewichts oder der Wechsel von Katz- auf Wippausleger lagen ebenfalls unter 20 Minuten. Mit einem Wenderadius von nur 11,5 Metern ist das Fahrzeug zudem sehr wendig. Zum Vergleich: Der Wendekreis eines VW Golf beträgt 11,1 m.

Ebenfalls eine Marktneuheit ist die automatische Rüstzustandserfassung, die vor allem auf eine höhere Betriebssicherheit einzahlt. Als erster Mobilbaukran kennt der MK 140 seinen kompletten Rüstzustand und unterstützt den Kranfahrer bei der Auswahl der richtigen Lastkurve. Falscheingaben bei der Konfiguration gehören damit der Vergangenheit an.

Herausragende Bewertungen erhält der Kran für seinen hohen Kundennutzen. Vor allem in innerstädtischen Bereichen, den klassischen Einsatzgebieten von Mobilbaukranen, sind die kompakten Abmessungen und schnellen Rüstzeiten von großem Vorteil, hält der Innovation Check fest. Das geringere Fahrzeuggewicht, verbunden mit einer geringeren Achsanzahl und das separat fahrbare Zusatzgewicht ermöglicht zudem eine äquivalente Traglast zu deutlich schwereren Kranen, Handling, Genehmigungsfragen sowie die Wegeplanung sind jedoch wesentlich einfacher.

Bild: Liebherr

Kategorie: Special of the Year


AkkuladesystemTechnologieübergreifendes Batterieladesystem „SLH 300“ von Jungheinrich


Aus der Jury-Begründung:
„Die neue SLH300-Plattform ist eine einfach zu bedienende Plug & Play-Lösung zum Laden von Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Akkus für Flurförderzeuge. Die Möglichkeit, technologieübergreifend mit nur einem System und in dieser Leistungsklasse zu laden macht Unternehmen flexibler, denn die Notwendigkeit, sich für eine der beiden Batterietechnologien zu entscheiden entfällt“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

IFOY-Testergebnis:

Geeignet ist ein solches System insbesondere für Unternehmen mit Mischflotten oder für den Umstieg von der herkömmlichen Blei-Säure- auf die zukunftsweisende und effizientere Lithium-Ionen-Technologie. Die gesamte Fahrzeugflotte auf den neuen Batterietyp umzustellen ist meistens nicht möglich. SLH300 ermöglicht eine schrittweise Anschaffung von neuen Lithium-Ionen Fahrzeugen ohne gleichzeitig zwei Ladestationen für unterschiedliche Batterietypen zu unterhalten.

Im Marktvergleich stuft der IFOY Innovation Check ein Kombiladegerät nicht nur als innovativ, sondern auch in puncto Funktionalität und Leistung als äußerst positiv ein.

Die neue SLH300-Serie umfasst mehrere Modelle, von einem kompakten Ladegerät (24V/15A) bis hin zu einem 80V/170A-Ladegerät. Seine Intelligenz sorgt für ein effizientes und lebensdaueroptimiertes Laden beider Batterietypen: bei Blei-Säure-Batterien mithilfe des Batteriemoduls und bei Lithium-Ionen-Batterien über das integrierte Batteriemanagementsystem. Das Ladesystem überwacht den Zustand der Batterien und passt Art und Dauer der Ladung entsprechend an. Sobald die Batterie an das Ladegerät angeschlossen ist, erkennt diese den Akku sowie seine Kapazität und Spannung. Das Ladegerät registriert außerdem, welche optimalen Ladeeigenschaften zum angeschlossenen Akku gehören, so dass eine fehlerhafte Aufladung ausgeschlossen ist. Darüber hinaus bieten die Ladegeräte eine Energieeffizienz, die mit einem Wert von mehr als 90 Prozent zur Spitze des Marktes gehört.

Auch bei Spitzenwerten im Ladevorgang wurden im Test konstant 300 Ampere über den gesamten Ladebereich gemessen. Dies ist für die Zwischenladung von Lithium-Ionen-Akkus essentiell, um eine Schnellladung von bis zu 85 Prozent zu gewährleisten.

Bild: Jungheinrich

Kategorie: Integrated Warehouse Solution


mitronAusbau der Omnichannel-Intralogistik für Migrolino durch Witron


Aus der Jury-Begründung:
„Witron ist es als bisher erstem Logistik-Systemintegrator weltweit gelungen, eine ganzheitliche Omnichannel-Lösung zu entwickeln. Die Verschmelzung der volatilen Kleinmengen-Kommissionierung bei migrolino mit dem Migros-Filialgeschäft ist eine Meisterleistung“, begründet die Jury ihr Urteil.


IFOY-Testergebnis:

Die migrolino AG, Tochter des Migros-Genossenschafts-Bundes, gehört zu den führenden Anbietern im Schweizer Convenience-Markt. Das Omnichannel-Logistikzentrum versorgt heute an einem Spitzentag mehr als 600 Migros-Filialen mit über 300.000 Handelseinheiten sowie die migrolino-Shops an Tankstellen und Bahnhöfen mit mehr als 118.000 Pickeinheiten. Witron hat unterschiedliche Vertriebskanäle (Filial-, Kleinmengen-, Wholesale-Logistik) sowie verschiedene Produktgruppen (Trocken-, Frische, temperaturgeführt) in einem integrierten mechanisierten System zusammengeführt. Dies hat nicht nur zu kanalübergreifenden Synergien und einer wirtschaftliche Gesamtlösung geführt, sondern darüber hinaus ein Plus an Flexibilität gebracht.

Insbesondere die Pickleistung wurde um den Faktor 3 im Vergleich zu einem manuellen Lager erhöht. Zudem ist eine Mengensteigerung von 9 bis auf 20 Millionen Picks pro Jahr in den kommenden Jahren berücksichtigt. 

Dazu hat der Logistiksystemintegrator die bis dato manuelle migrolino-Logistik in einem zweigeschossigen, 14.000 qm großen Lager bei laufendem Betrieb automatisiert und so integriert, dass sich beide Bereiche wechselseitig unterstützen und vor allem weitestgehend selbst optimieren. Highlight der Lösung ist das Zusammenwirken von IT und Mechanik. Alle Anlagenteile und Sortimente sind miteinander vernetzt und werden durch das Witron-WMS-System 4.0 gesteuert. Zum Einsatz kommen verschiedene Logistikmodule, darunter das „Order Picking Machinery (OPM)“ zur vollautomatischen Kommissionierung von Handelseinheiten, das „Dynamic Picking System (DPS)“ für kleinvolumige Artikel, das „Automated Tote System (ATS)“ für Kisten und Behälter sowie der vollautomatische Warenausgangspuffer. Versorgt werden alle Bereiche aus einem automatischen Palettenhochregallager.

Bild: Witron

Event

Der IFOY AWARD (International Intralogistics and Forklift Truck of the Year Award) dokumentiert die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Intralogistikbranche und will zur Wettbewerbsfähigkeit und zur Imageverbesserung der gesamten Branche in der Öffentlichkeit beitragen.