Zustellung: Amazon Sea setzt auf Seetransport statt Lkw

Mit einem neuen Service will Amazon in Schweden Seewege nutzen und rund ein Viertel der Kohlenstoffemissionen vermeiden, die im Durchschnitt bei Lieferungen am nächsten Tag anfallen.

Amazon kooperiert für seinen neuen Service in Schweden mit Fährunternehmen wie Stena Line. (Bild: Amazon)
Amazon kooperiert für seinen neuen Service in Schweden mit Fährunternehmen wie Stena Line. (Bild: Amazon)
Therese Meitinger

Weite Teile Europas sind über den Seeweg verbunden. Amazon hat sich auf die Fahnen geschrieben, diese einzigartige geografische Lage für den Transport auf dem Wasserweg stärker zu nutzen: In Schweden will das Unternehmen Waren für interne Bestände und – unter dem Label „Amazon Sea“ –  Pakete an Amazon-Kunden künftig vermehrt auf dem Seeweg transportieren. Dies soll Gütertransporte effizienter, emissionsärmer und schneller machen, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom Dezember.

„Wir sind kontinuierlich auf der Suche nach innovativen Wegen, um die Pakete auf eine kohlenstoffärmere Art und Weise an unsere Kundinnen und Kunden zu transportieren. In einem von viel Wasser umgebenen Land wie Schweden freuen wir uns deshalb, unsere allerneueste Transportart ‚Amazon Sea‘ ankündigen zu können. Sie ermöglicht Lieferungen am nächsten Tag für unsere Amazon Kund:innen in Schweden, wobei hier ungefähr ein Viertel an Kohlenstoffemissionen vermieden werden“, sagt Gulfem Toygar, Country Manager von Amazon in Schweden.

Ermöglichen sollen den Service Partnerschaften mit Reedereien wie Stena Line. Das Unternehmen betreibt mehr als 25 verschiedene Fährrouten, die Standorte in Deutschland und Polen mit den Häfen von Helsingborg, Nynasham und Trelleborg in Schweden verbinden.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

„Wir bei Stena Line sind stolz darauf, mit Amazon zusammenzuarbeiten und gemeinsam ein stabiles Seeverkehrsnetz zu entwickeln, das schnellere und nachhaltigere Lieferungen nach Schweden ermöglicht“, sagt Jacob Koch-Nielsen, Head of Freight bei Stena Line.

Wenn ein Amazon-Kunde in Schweden auf „Bestellung aufgeben und bezahlen“ klickt, lokalisiert der Anbieter das Produkt Firmenangaben zufolge entweder direkt in Schweden oder in einem anderen der europäischen Logistikzentren und kommissioniert und verpackt es. Falls das Produkt nicht direkt in Schweden lagert, wird es vom Logistikzentrum an eines der Sortierzentren von Amazon in Deutschland oder Polen gesendet, um die Bestellungen zu konsolidieren. Von dort aus wird es an einen Seehafen weitergeleitet, ein Lkw rollt damit an Bord einer der Stena-Line-Fähren und legt so den Seeweg zurück.

Sobald der Lkw einen schwedischen Hafen erreicht, verlässt er Firmenangaben zufolge die Fähre und wird zu einem der Drehkreuze der Amazon-Partner in Schweden, zum Beispiel Airmee, gebracht, bevor er an die Kundin oder den Kunden ausgeliefert wird. Airmee ist ein schwedisches Logistikunternehmen, das 2018 gegründet wurde. Es zählt zu den Unterzeichnern des Climate-Pledge-Klimaversprechens und fokussiert auf schnelle und CO2-neutrale Lieferungen per Fahrrad.