Zumwinkel geht

Post-Präsidialausschuss bestätigt Rücktrittsangebot.
Redaktion (allg.)
Der unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe stehende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG, Dr. Klaus Zumwinkel, legt sein Mandat nieder. Ein Rücktrittsangebot des langjährigen Konzernchefs hat der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats der Deutschen Post angenommen. Auch seine Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Postbank AG legt der 64-jährige Manager nieder. Den Aufsichtsratsvorsitz bei der Deutschen Telekom AG dürfte er ebenfalls räumen. An der Börse wurde die Rücktrittsmeldung mit Erleichterung aufgenommen. Die Aktie der Deutschen Post kletterte um knapp drei Prozent. Als Nachfolgekandidaten gelten die Post-Vorstände John Allan (59) und Frank Appel (46). SPD-Generalsekretär Hubertus Heil bezeichnete vermeintliche Steuerhinterzieher wie Zumwinkel als "neue Asoziale", die man "nur unanständig nennen" könne. Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hatte am Freitagmorgen den sofortigen Rücktritt oder die sofortige Entlassung Zumwinkels gefordert. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte das Vorgehen Zumwinkels. Laut Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hätte sich Merkel gewünscht, dass der zurückgetretene Post-Chef öffentlich zu den Vorwürfen Stellung nehme.