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Zukunftskongress Logistik: Die Digitalisierung als Kontinuum

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel entwickelte in seinem Eröffnungsvortrag den Ansatz der „Silicon Economy“ weiter.

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, eröffnete den erneut digitalen Zukunftskongress Logistik von Dortmund aus. (Foto: Fraunhofer IML)
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, eröffnete den erneut digitalen Zukunftskongress Logistik von Dortmund aus. (Foto: Fraunhofer IML)
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Unter dem Motto „Aufbruch ins ,Silicon Economy Continuum‘ – Die Zukunft der Logistik ist digital, offen und nachhaltig“ wurde am 13. September der „Zukunftskongress Logistik – 40. Dortmunder Gespräche“ eröffnet. Wie auch an den beiden weiteren Kongresstagen, dem 14. und 15. September, fand der Kongress am Tag des „Zukunftsplenums“ auf der digitalen Bühne statt.  Mehr als 500 Teilnehmer meldeten die Veranstalter – das Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie das Digital Hub Logistics. Im Fokus der Vorträge und Diskussionen der Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stehen dabei Innovationen und Herausforderungen für die Logistik von morgen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, knüpfte in seinem Eröffnungsvortrag am ersten Kongresstag an das in den letzten Jahren entwickelte Konzept der „Silicon Economy“ an:  Diese sei ohne ein „digitales Kontinuum“ sowohl auf der Supply Chain- als auch der Robotik-Ebene nicht vorstellbar, das sich zunehmend über die Digitalisierung und Vernetzung von allem sowie der Anwendung von Künstlicher Intelligenz in allem realisiere, so der Wissenschaftler.

„In der Silicon Economy schließen sich jetzt autonome Prozess- und Wertschöpfungsketten“ erläuterte ten Hompel. „Planung, Ausschreibung, Disposition und Operation werden auf KI-Plattformen verlinkt und es entstehen lernende, sich selbst verstärkende und beschleunigende Prozesse. Mit anderen Worten: das digitale Kontinuum.“

Komplexität erfordert gemeinsame Lösungen

Dessen wertschöpfende und vernünftige Nutzung in Form innovativer Produkte und Geschäftsmodelle wird nach Ansicht des Lehrstuhlinhabers in dieser Dekade über die Gewinner und Verlierer entscheiden. Doch die überragende Komplexität dieser Aufgabe überfordere einzelne Unternehmen zwangsläufig.

„Die Zeit der Alleingänge ist vorbei“, so ten Hompel weiter. „Wir müssen erkennen, dass wir uns entweder in die Hände eines monolithischen Datensees begeben oder gemeinsam mit Initiativen wie der Open Logistics Foundation ein Linux für die Logistik schaffen.“

Nach einem Grußwort von Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), gaben Jochen Thewes, Chief Executive Officer and Chairman of the Board der Schenker AG, und Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe, in ihren Vorträgen Einblicke in ihre Perspektiven auf die Zukunft der Logistik. Thewes argumentierte dabei aus der Perspektive des großen Logistikdienstleisters und ging unter anderen auf die Herausforderungen durch digitale Speditionen ein.

„Digitale Speditionen suggerieren zwar, man könne das Geschäft rein digital abwickeln, müssen aber Execution Capabilities häufig noch zukaufen“, erläuterte Thewes. „Für die Zukunft wird die Frage entscheidend sein, ob es die reinen Digital Player schneller schaffen, Abfertigungskapazitäten aufzubauen, oder ob die Speditionen sich schneller digitale Fähigkeiten aneignen können.

Bersch entwarf eine Zukunftsvision für die Intralogistik – die seiner Ansicht nach künftig größer denken muss:

„Die Intralogistik muss zunehmend als Manager der Supply Chain auftreten, auch über das Lager hinweg.“     

In einer Podiumsdiskussion tauschten sich zudem Institutsleiter Prof. Michael Henke sowie Vertreter der Commerzbank AG, der Deon Digital AG und der Deutschen Bundesbank über blockchain-basierte Finanzflüsse und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Logistik aus. Mit nachhaltigen Konzepten für die Urbane Logistik beschäftigte sich unter dem Motto „Lebenswerte Städte und Regionen“ der darauffolgende Themenblock, durch den Institutsleiter Prof. Uwe Clausen führte.

Am zweiten und dritten Kongresstag findet das „Fraunhofer-Symposium“ mit themenspezifischen Sequenzen rund um die Zukunft der Logistik statt. Expertinnen und Experten diskutieren dabei unter anderem über die Digitalisierung von Ladungsträgern, die datenbasierte Optimierung der Intralogistik, Leise Logistik in Städten und Häfen sowie die Möglichkeiten von Co-Creation mithilfe von digitalen Plattformen. Außerdem stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IML an allen drei Kongresstagen in der „Digital Sandbox“ ihre aktuellen Entwicklungen direkt aus der Forschung vor.

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