Zalando: Absage aus Schwaben
Die Zalando GmbH darf kein Logistikzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Leipheim bei Günzburg bauen. Dabei wollte der Berliner Versandhändler dafür 170 Mio. Euro in die Hand nehmen. Doch kürzlich hat der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet Landkreis Günzburg die Anfrage mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Die Interessengemeinschaft befürchtete demnach ein höheres Verkehrsaufkommen, wenig Einnahmen aus der Gewerbesteuer und Lohndumping. Günzburgs Bürgermeister Gerhard Jauernig (SPD) sagte gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“ (BR): „Es gibt schon genug Logistikbetriebe in der Region, deshalb wären Lehre, Forschung oder Entwicklung für den Branchenmix besser.“ Logistikansiedlungen würden im Vergleich zu Ansiedlungen aus Produktion und Industrie pro Quadratmeter weniger Menschen beschäftigen. Zudem wurde befürchtet, dass Zalando zu etwa 80 Prozent ungelernte Kräfte einstellen wolle und sich deren Bezahlung „am unteren Rande des Lohngefüges“ orientiere.
„Hier wird mit einem Handstreich die Chance auf 2.000 Arbeitsplätze vertan“, bedauerte Alfred Kolb, Vorsitzender des Augsburger Logistik-Cluster Schwaben (LCS) e.V., die Entscheidung. Neben gewerblichen Stellen hätte Zalando auch 400 Arbeitsplätze für Ingenieure, Betriebswirte und EDV-Spezialisten schaffen können, glaubt er.
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