Wissenschaft: Magdeburg bekommt Institut für künstliche Intelligenz

Forschungseinrichtung soll KI-Anwendungen für die Wirtschaft entwickeln.

In Magdeburg dreht sich bald alles um künstliche Intelligenz - dort eröffnet ein Forschungszentrum für KI-Anwendungen in der Industrie. (Symbolbild: Weissblick/Fotolia)
In Magdeburg dreht sich bald alles um künstliche Intelligenz - dort eröffnet ein Forschungszentrum für KI-Anwendungen in der Industrie. (Symbolbild: Weissblick/Fotolia)
Sandra Lehmann

In Magdeburg entsteht ein Zentrum für die Erforschung und Anwendung künstlicher Intelligenz. Zu diesem Zweck werden wissenschaftliche Institutionen und Unternehmen Mitteldeutschlands unter dem Namen „Centrum für Industrielle Intelligenz“ (CII) gemeinsam an der Entwicklung von Methoden und Algorithmen aus dem Bereich KI für den konkreten Einsatz in der Industrie arbeiten. Das teilten das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb- und automatisierung IFF und die Otto von Guericke Universität (OVGU) Magdeburg mit. Beide Einrichtungen werden das neue Forschungszentrum unterstützen. Professor Udo Seiffert, wissenschaftlicher Leiter des „Centrums für Industrielle Intelligenz“, skizzierte die Ziele:

„Wir wollen mit diesem neuen Zentrum die KI-Forschung am Standort Magdeburg sichtbarer und greifbar für die Unternehmen machen. Für sie wollen wir konkrete, individuelle Angebote und Produkte auf Basis von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens entwickeln.“

Vor allem die große Komplexität und Vielzahl der KI-Themen erfordert es aus Sicht der Gründer, die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln. Aus diesem Grund sollen in dem Forschungszentrum künftig wissenschaftliche Expertise und spezifische Bedarfe von Unternehmen zusammengeführt werden, hieß es im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 23. Mai in Magdeburg. Dafür möchten die beteiligten Forschungseinrichtungen sowohl eigene Wissenschaftler und KI-Experten als auch internationale Expertennetzwerke hinzuziehen.

„KI wird in der Forschung und Lehre, aber auch in Applikationen in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen“, so der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Jens Strackeljan. „Die OVGU hat in verschiedenen Fakultäten hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die wertvolle Beiträge für das Zentrum liefern werden. Umgekehrt profitiert die Uni von den vielfältigen Anwendungen des Fraunhofer IFF im realen industriellen Umfeld.“

Wie die Gründer mitteilten, begrüßt auch die Wirtschaft die Gründung des Instituts. Marco Langhof, Vorsitzender des IT-Verbands Sachsen-Anhalt, unterstreicht deshalb den Wert eines solchen Zentrums für Unternehmen:

„Künstliche Intelligenz wird für die gesamte Wirtschaft überlebenswichtig. Während in der Grundlagenforschung bereits gute Erfolge zu verzeichnen sind, kommt es jetzt darauf an, schnellstmöglich produktive und praxistaugliche Lösungen für die Industrie zu realisieren. In den Unternehmen gibt es bisher nur vereinzelt Erfahrungen - daher ist ein „Centrum für Industrielle Intelligenz“ ein attraktives Angebot. Seine Gründung ist ein folgerichtiger und wichtiger Schritt.“