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Wissenschaft: Bargeldlogistik widerstandsfähig machen

In einem Forschungsprojekt wurde die Bargeldversorgung in Not- und Krisenfällen untersucht und ein Sicherheitskonzept entwickelt.

Wie Bargeldbezugspunkte auch in Krisensituationen ihre Dienste aufrechterhalten können, hat eine Forschungsgruppe analysiert. (Symbolbild: Hedgehog94/AdobeStock)
Wie Bargeldbezugspunkte auch in Krisensituationen ihre Dienste aufrechterhalten können, hat eine Forschungsgruppe analysiert. (Symbolbild: Hedgehog94/AdobeStock)
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Sandra Lehmann

Im Forschungsprojekt „Resilienz der Bargeldversorgung – Sicherheitskonzepte für Not- und Krisenfälle (BASIC)“ hat ein Verbund aus Wissenschaft und den wichtigsten Akteuren im Bargeldkreislauf beziehungsweise der Bargeldlogistik, koordiniert durch das Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS), den Bargeldkreislauf auf seine Resilienz hin untersucht und über die Zeit Empfehlungen herausgearbeitet, wie dieser widerstandsfähiger gestaltet werden kann. Das geht aus einer Pressemeldung der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS hervor.

Sicherheitskonzept entwickelt

Demnach haben Forschende des Instituts einen Optimierungsalgorithmus zur Bestimmung zentraler Bargeldbezugspunkte in Deutschland beigetragen. Nach drei Jahren wissenschaftlicher Untersuchung hat das vom BMBF geförderte Projekt die Ergebnisse nun in Form eines Sicherheitskonzepts veröffentlicht.

Defizite bei der Berücksichtigung anderer Akteure

Wie darin berichtet wird, verfügen die Akteure des Bargeldkreislaufs über eigene Notfall- und Krisenkonzepte. Diese sind in den meisten Fällen auch inhaltlich umfassend aufgestellt. Defizite hingegen bestünden bei der gegenseitigen Berücksichtigung der anderen Akteure in diesen Konzepten beziehungsweise der Kenntnis darüber, wie sich andere Akteure im Not- und Krisenfall verhalten werden.

In Krisensituationen sind daher Probleme bei der Kooperation der Akteure erwartbar, mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Aufrechterhaltung der Bargeldversorgung. Das Verständnis der Bargeldakteure für die Anforderungen der jeweils anderen ist also von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Notfall- und Krisenbewältigung. Daher hat das Sicherheitskonzept diese Schnittstellen in den Fokus gestellt.

Ganzheitliches Konzept

Es wurde gemeinsam und ganzheitlich von Bundesbank, Geschäftsbanken, Handelsunternehmen, Geld- und Wertdienstleistern sowie Forschungseinrichtungen entwickelt, ist auf einen langfristigen Zeitraum ausgelegt und berücksichtigt alle involvierten Akteure und deren Bedarfe, heißt es vonseiten der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS.

Im Not- und Krisenfällen können häufig nicht mehr alle Bargeldbezugspunkte (Geldautomaten und Filialen der Kreditinstitute) wie gewohnt betrieben werden, da es beispielsweise an notwendigen Ressourcen fehlt oder Bargeldbezugspunkte ausfallen. Das Konzept verweist daher auf einen von der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS entwickelten Optimierungsalgorithmus.

Mathematische Optimierung für Krisenfälle

Die Forschenden bestimmen für gewisse Szenarien mit mathematischer Optimierung die bestmögliche Bargeldbelieferung: Sie zeigen auf, welche Daten für eine Verbesserung im jeweiligen Krisenfall vorliegen müssen. Und sie berechnen auf Basis der verfügbaren Daten die relevantesten Bargeldbezugspunkte, um diese priorisiert beliefern oder zum Beispiel mit Notstromaggregaten krisensicher ausstatten zu können.

Verbesserter Ressourceneinsatz

Auf diese Weise gäbe der Optimierungsalgorithmus eine individuell an die Situation anpassbare Empfehlung, welche Bargeldbezugspunkte im Krisenfall mit hoher Priorität in Betrieb gehalten werden sollten. Mittels mathematischer Optimierung könne somit durch eine faire Abdeckung an Bargeldbezugspunkten und einen verbesserten Ressourceneinsatz ein Beitrag dazu geleistet werden, im Krisenfall die Bargeldversorgung bis zum Verbraucher aufrechtzuerhalten.

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