Werkslogistik: Vom Hauptbrandmeister zum Mitarbeitercoach

LOGISTIK HEUTE-Interview mit Logistikleiter Jan Axt, Continental Automotive.
Jan Axt, Logistikleiter Continental Automotive am Standort Karben, erklärt im Interview, wie er und seine Mitarbeiter ein Problem- zu einem Vorzeigewerk machten. (Foto: Baschlakow)
Jan Axt, Logistikleiter Continental Automotive am Standort Karben, erklärt im Interview, wie er und seine Mitarbeiter ein Problem- zu einem Vorzeigewerk machten. (Foto: Baschlakow)

Die ganze Logistikwelt spricht von Automatisierung. Doch dieser Weg passt nicht zu jedem Unternehmen, weiß Jan Axt, Logistikleiter des Continental Automotive Werks in Karben. Im Jahr 2010 zählte es noch zu den Problemkindern von Continental – inzwischen wurde es zur Blaupause für andere Werke. Nötig war dafür eine komplette Transformation der Logistik, bei der auch die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle spielten. Mit diesem Projekt konnte sich das Werk Karben sogar für das Finale beim „Supply Chain Management Award 2015“ qualifizieren, der im Rahmen der EXCHAiNGE – The Supply Chainers’ Conference verliehen wurde (LOGISTIK HEUTE berichtete).

Reagiert statt agiert

Doch am Anfang stand zunächst eine „schonungslose Komplettanalyse unseres Werkes“, erklärt Axt im Interview mit LOGISTIK HEUTE. „Dabei haben wir festgestellt, dass wir an vielen Stellen – insbesondere in der Supply Chain – mit Firefighting beschäftigt waren. Das heißt, die Störungen in der Kette zu bekämpfen.“ Es wurde also regelmäßig reagiert statt agiert. „Unterm Strich haben wir uns gefühlt wie Feuerwehrleute, die jeden Tag Feuer löschen – und ich war gefühlt der Hauptbrandmeister“, berichtet der Logistikleiter.

Weniger Automatisierung, mehr Flexibilität

Das hat sich dank der Kompletttransformation heute geändert, Axt wurde vom Hauptbrandmeister zum Mitarbeitercoach. Konkret wurde dazu beispielsweise das komplette Lager eliminiert. „Inzwischen wird alles direkt in der Fertigung gelagert.“ Und auch das Automatische Kleinteilelager fiel den Schweißbrennern zum Opfer. Damit sei man einen komplett anderen Weg gegangen wie in der Logistik derzeit üblich: Abschaffung der Automatisierung, um die Systeme flexibler zu machen.

Mitarbeiter mitgenommen

Ein Prozess, auf dessen Weg vor allem die Mitarbeiter mitgenommen werden mussten. „Wir haben am Anfang viel Zeit darin investiert, die Vision zu transportieren sowie die Mitarbeiter in verschiedenen Philosophien und Methoden zu trainieren“, erinnert sich Axt. Der Rest sei ein Selbstläufer mit den Ideen der Mitarbeiter gewesen.

Das komplette Interview mit Jan Axt lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE, die am 14. Oktober erschienen ist.