Verpackung: Funktional, schön, nachhaltig
Sie sollen funktional sein, möglichst flexibel, hübsch aussehen und immer öfter auch die Umwelt schonen: Die Verpackungslösungen der Zukunft. Dass diese für einige Entwickler und Hersteller von Konsum- und Transportverpackungen, Materiallösungen, Behältern und Kästen bereits Realität sind, zeigen die Sieger des diesjährigen Deutschen Verpackungspreises, die am 18. August bekannt gegeben wurden.
213 Vorschläge aus acht Ländern
So seien unter den insgesamt 34 Gewinnern aus zehn Kategorien auch 2016 wieder etliche Pionierleistungen in Sachen Material, Funktion und Nachhaltigkeit zu finden, wie das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) gegenüber der Presse bekannt gab. Die Institution mit Sitz in Berlin vergibt den Deutschen Verpackungspreis seit 1963 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und durfte in diesem Jahr aus insgesamt 213 Einreichungen aus acht Ländern die besten Verpackungslösungen des Jahres wählen.
Intelligenter Behälter gekürt
Neben innovativen Lösungen für die Lebensmittelproduktion und -verpackung, Designneuheiten für den Point of Sale und funktionale Pharmaverpackungen für mehr Therapietreue, konnten sich in der Kategorie Logistik und Materialfluss zwei Lösungen durchsetzen, die auf verbesserte Transportfähigkeit und reduziertes Volumen setzen. So räumte etwa der schwäbische Schraubenhersteller Würth mit der Entwicklung eines modularen Kleinladungsträgers ab, der laut Jury den neuesten logistischen Anforderungen entspricht. Das „W-KLT“ verfügt nach Herstellerangaben unter anderem über eine verriegelbare Entnahmeklappe und kann sowohl mittels iBin-Modul als auch durch einen RFID-Tag gesteuert werden. Zusätzlich bestehe die Lösung zu rund 30 Prozent aus Biogranulat und gehe damit auf den aktuellen Trend zur Nachhaltigkeit ein.
Weniger Platz verschenkt
Auf Ressourcenschonung legt laut dvi auch der zweite Preisträger aus dem Bereich Transport und Logistik wert. Die Transportverpackung für Lenkradschalter vom Verpackungsspezialisten DS Smith besteht nach Herstellerangaben nicht nur zu 100 Prozent aus Wellpappe, sondern optimiert durch die individuelle Anpassung der Verpackung an das Produkt auch das Volumen auf dem Transportweg. Zusätzlich sei die Ware durch den Einsatz von Querstegen und das Niederhalten mittels Auflagepolster besser vor Schäden geschützt, weshalb sich die Lösung auch für den Paletten- und Überseetransport eigne.
Nachwuchs setzt auf Nachhaltigkeit
Flexibilität, Umweltschutz und Mehrfachnutzen hätten auch in den übrigen Kategorien im Vordergrund gestanden, wie das dvi berichtet. So hätten die Teilnehmer insbesondere in den Kategorien „Nachhaltigkeit“ und „Verpackungsmaschinen“ Wert auf Material- und Energieersparnis sowie funktionalen Mehrwert gelegt. Besondere Beispiele hierfür sind laut Jury auch die vier Gewinner aus der Rubrik „Nachwuchs“, wie etwa die minimalistische Teekannenverpackung „Värma“, eine Idee der Studentin Jara Freund von der Hochschule Darmstadt, die einerseits zum sicheren Transport und andererseits als Teestövchen genutzt werden kann.
Neue Kategorien
Um den aktuellen Trends im Verpackungsbereich gerecht zu werden und sowohl Wettbewerbsfähigkeit als auch Innovationstiefe zu erreichen, hatte sich das Verpackungsinstitut im Januar dieses Jahres entschieden, die Kategorien der Leistungsschau neu zu definieren. Statt nach Bereichen und Branchen zu unterteilen, stehe nun der Vorteil der Lösungen im Fokus, etwa die Funktionalität, die Neuheit des Materials oder dessen Nachhaltigkeitsaspekt. Zudem dürfen die Teilnehmer nun selbst entscheiden, innerhalb welcher Kategorie sie ihre Entwicklung ins Rennen schicken möchten.
Gold-Awards im September
Aus dem Kreis der 34 Gewinner kürt das dvi am 27. September 2016 im Rahmen der Europäischen Verpackungsmesse FachPack die Sieger des Verpackungspreises in Gold. Mit den seit diesem Jahr vergebenen Gold-Awards möchte das Verpackungsinstitut herausragende Lösungen auszeichnen, die in den Augen der Jury auf besondere Weise Trends setzen, wichtige Antworten finden oder Pionierleistungen im Verpackungsbereich darstellen.
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