Verpackung: BMW setzt in der Verpackungslogistik auf Nachhaltigkeit
Um Ressourcen einzusparen, hat die Münchner BMW Group in der Verpackungslogistik verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Rahmen von Pilotprojekten umgesetzt. Das teilte das Unternehmen am 11. August in einer Pressemeldung mit. Demnach zielen die Projekte darauf ab, gemeinsam mit den Lieferanten CO2-Emissionen zu reduzieren und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft bestmöglich umzusetzen.
CO2-Rechner für Verpackungen
So werde in den europäischen Werken vermehrt recyceltes Material für Verpackungen eingesetzt. Die Rezyklatquote bei Neuvergaben für Mehrwegverpackungen in der Logistik wird damit in diesem Jahr von etwa 20 auf über 35 Prozent annähernd verdoppelt. Aber auch der Einsatz von alternativen nachhaltigen Materialien, die Reduktion von Einwegverpackungen, der gezielte Einsatz von Leichtbau-Verpackungen und die Reduktion von Transportvolumina tragen dem Autobauer zufolge zur Reduktion von CO2 -Emissionen bei. Die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen monitort die BMW Group über einen CO2-Rechner für Verpackungen. Insgesamt verfolgt der Automobilanbieter das Ziel, bis 2030 die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in der Lieferkette im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent zu reduzieren.
Michael Nikolaides, Leiter BMW Group Produktionsnetzwerk und Logistik:
„Unser Ansatz re:think, re:duce, re:use, re:cycle kommt konsequent auch in der Verpackungslogistik zum Tragen. Durch innovative Herangehensweisen reduzieren wir konsequent unseren Ressourceneinsatz und verringern damit unseren CO2-Footprint. Auch in der Logistik tragen wir damit zur Umsetzung der BMW iFACTORY bei – insbesondere bei dem Schwerpunkt Green.“
BMW iFACTORY. LEAN. GREEN. DIGITAL. steht nach Unternehmensangaben für das strategische Zielbild des weltweiten Produktionsnetzwerkes mit Schwerpunkten im Bereich Flexibilität und Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Es liefere die Antworten auf die Herausforderungen der Transformation hin zur E-Mobilität und verfolge einen globalen Ansatz. Green umfasse den Einsatz modernster Technologien, um eine Produktion mit geringstem Ressourceneinsatz zu etablieren.
Ein Beispiel für die zunehmende Erfüllung von Kriterien der Kreislaufwirtschaft ist die Verwendung von Rezyklat bei sogenannten EPP-Verpackungen (EPP=Expandiertes Polypropylen). Derzeit wird bereits ein Rezyklatanteil von 25 Prozent bei neu entwickelten EPP-Verpackungen umgesetzt. EPP wird als Spezialbehälter mit passender Geometrie zu den verpackten Bauteilen verwendet, um einen sicheren Transport zu ermöglichen. Jährlich werden etwa 360.000 derartige Behälter benötigt. Durch den 25-prozentigen Rezyklatanteil können laut BMW fast 280 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Der Rezyklatanteil soll weiter ausgebaut werden, erste Pilotversuche mit 100 Prozent Rezyklat laufen bereits, wie es vonseiten des Autobauers heißt. Bei erfolgreichem Verlauf sollen diese ab 2024 bei Neuvergaben Standard werden.
Weitere Einsparungen möglich
Weitere 680 Tonnen jährliche Einsparung von CO2-Emissionen könnten durch den Einsatz von Abdeckungen und sogenannten Kleinladungsträgern mit einem 50-prozentigen Rezyklatanteil erreicht werden. Aktuell liege der Fokus bei diesen Maßnahmen auf den europäischen Märkten. Gründe dafür sind der Entsorgungsmarkt und die vorhandene Recycling-Infrastruktur. Grundsätzlich werde auch eine Erweiterung auf die Standorte in Mexico, USA und China angestrebt.
Neue Materialien gesucht
Einen noch größeren Hebel bei der Reduktion von Emissionen möchte die BMW Group mit der Einführung von klappbaren Großladungsträgern erreichen. Statt Gitterboxen aus Stahl kommen ab diesem Jahr klappbare Kunststoff-Alternativen mit über 90 Prozent Rezyklatanteil zum Einsatz. Diese funktionieren ähnlich wie die allseits bekannten klappbaren Einkaufsboxen: Sind sie leer, werden sie zusammengefaltet und sind damit leichter zu transportieren. 15.000 dieser neuartigen Behälter führen BMW zufolge zu einer CO2-Reduktion von etwa 3.000 Tonnen jährlich. Aber das Münchner Unternehmen möchte noch weitergehen: So gibt es Pilotprojekte zum Einsatz von biobasierten Materialien als Ersatz für die erdölbasierten Stoffe Polyethylen und Polypropylen (PE und PP). Ebenso werde geprüft, ob und wie Material aus recycelten Haushaltsgeräten für Verpackungen eingesetzt werden kann. Langfristig ist das Ziel, so BMW, vollständig alternative Rohstoffe zu nutzen.
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