Werbung
Werbung

Verpackung: Amazon versendet jede zweite Lieferung in Europa ohne Umverpackung

Der Onlinehändler nutzt Technologien und veränderte Verpackungsprozesse, um Material zu reduzieren.

Amazon nutzt unterschiedliche technologische Ansätze, um Verpackungen leichter und passgenauer zu gestalten beziehungsweise auf Umverpackung verzichten zu können. (Foto: Amazon)
Amazon nutzt unterschiedliche technologische Ansätze, um Verpackungen leichter und passgenauer zu gestalten beziehungsweise auf Umverpackung verzichten zu können. (Foto: Amazon)
Werbung
Werbung
Sandra Lehmann

Der Onlinehändler Amazon treibt seine Nachhaltigkeitsbestrebungen im Sektor Verpackung voran: Statt im typischen Wellpappkarton mit dem Smile-Logo werden laut Unternehmen mittlerweile mehr als 50 Prozent der Sendungen in Europa in verkleinerten, recycelbaren Versandverpackungen wie einer Papiertüte oder einer Versandtasche aus Pappe ausgeliefert – oder ganz ohne Umverpackung über das „Ohne zusätzliche Amazon-Verpackung versendet“-Programm.

Für den Versand in Originalverpackung eignen sich Artikel, die keine zusätzliche Amazon-Verpackung erfordern. Die Produkte werden in der Originalverpackung des Herstellers versendet und nur mit einem Adressaufkleber versehen. Das reduziere nicht nur den Abfall, sondern mache die Sendungen auch leichter, was wiederum die Lieferemissionen pro Paket und den Recycling-Bedarf verringere. In den vergangenen fünf Jahren wurden so bereits mehr als 700 Millionen Sendungen ohne zusätzliche Verpackung verschickt, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Leichtere Versandtaschen

Für Artikel, die eine zusätzliche Verpackung benötigen, verwendet Amazon Papiertüten und Versandtaschen aus Pappe, die weniger Verpackungsmaterial benötigen, weniger Leerraum in jedem versendeten Paket verursachen und die bis zu 90 Prozent leichter sind als Kartons aus Wellpappe vergleichbarer Größe.

„Amazons unverkennbare Lieferkartons aus Pappe sind unseren Kundinnen und Kunden bekannt. Allerdings erfolgen mehr als die Hälfte unserer Lieferungen in Europa inzwischen in leichteren Verpackungen wie Papiertüten oder Versandtaschen oder ganz ohne zusätzliche Verpackung“, sagt Pat Lindner, VP Mechatronik und nachhaltigere Verpackung bei Amazon. „Wir nutzen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um Verpackungen zu reduzieren und für unsere Kunden nachhaltiger zu sein. Das Operations Innovation Lab in Italien verdeutlicht diese Bemühungen“.

Seit Februar 2024 bietet Amazon Verkaufspartnern, die am „Versand durch Amazon“-Programm („Fulfilled by Amazon“, FBA) teilnehmen, nach eigenen Angaben zusätzliche Anreize an, um ihre Verpackungen umzustellen und ihre Produkte für das Programm „Ohne zusätzliche Amazon-Verpackung versendet“ zu zertifizieren.

Wenn für den Versand eines Produkts zusätzliche Amazon-Verpackungen erforderlich sind, nutzt Amazon eigenen Aussagen zufolge papierbasierte Verpackungen, die über den Hausmüll der Kunden recycelt werden können. In Europa seien alle Amazon-Lieferverpackungen recycelbar – also Kartons, Tüten und Umschläge, in denen wir Produkte verpacken.

In den vergangenen Jahren habe Amazon die Verpackungsmenge auch mithilfe künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen erheblich reduziert. Diese Technologien würden helfen, Produkte zu identifizieren, die auch in leichteren, kleineren Verpackungen sicher ausgeliefert werden können. Die „Packaging Decision Engine“ von Amazon ist ein KI-Modell, das dabei unterstützen soll, die effizientesten Verpackungsoptionen für den Versand von Millionen von Artikeln zu ermitteln. Das Modell wurde von Datenwissenschaftlern trainiert, um eine Vielzahl von Produktattributen wie beispielsweise Form und Haltbarkeit eines Artikels zu verstehen und um das Kundenfeedback zur Leistung verschiedener Verpackungsoptionen zu analysieren. Das Modell lerne ständig dazu und helfe dabei, den Verpackungsverbrauch zu reduzieren.

Amazon testet außerdem europaweit einen neuen, recycelbaren, mit Papier gepolsterten Umschlag. Der Umschlag bestehe vollständig aus Papier und wurde in Sachen Gewicht, Flexibilität und Robustheit optimiert. Er sei wesentlich leichter als Umschläge und Kartons aus Pappe, lasse sich leichter befüllen und erfordere bei Herstellung und Transport weniger CO2.

Passgenau verpackt

Der Onlinehändler hat nach Eigenangaben eine neue Maschine entwickelt, die nach Bedarf recycelbare, passgenaue Verpackungen herstellen und so das Verpackungsvolumen für viele Produkte zu reduzieren. Mithilfe eines integrierten Sensors scannt die Maschine, die auch im Logistikzentrum in Mönchengladbach eingesetzt wird, Artikel wie Videospiele, Küchengeräte, Sportgeräte und Büromaterialien, die bisher in Kartons und Pappverpackungen verschickt wurden. Sie schneidet dann in Echtzeit die Papiertüte aus Papierrollen zu, um die Gegenstände sicher zu verpacken. Die Papiertüten werden mittels Heißsiegeltechnologie sicher verschlossen. So können die Maschinen schnell und präzise verpacken und gleichzeitig den Leerraum minimieren. Zum Verschließen der Verpackung sei kein Klebstoff erforderlich, was den Ressourcenverbrauch weiter reduziert. Durch die Verpackung der Artikel in zu 100 Prozent recycelbaren Leichtpapierverpackungen, die ohne Polsterung passgenau angefertigt werden, können durchschnittlich mehr als 26 Gramm Verpackung pro Sendung vermieden werden, so Amazon.

Label für alle Untergründe

Neben der Verpackungsreduzierung und der verbesserten Recyclingfähigkeit unserer Verpackungsmaterialien investiert das Unternehmen nach eigenen Aussagen auch in innovative Etikettierungstechnologien. So testet Amazon mit dem „Universal Robotic Labeller“, eine automatische Hochgeschwindigkeits-Etikettiermaschine, die die Platzierung und Haftung der Adressaufkleber auf Produkten optimiert, die in Originalverpackung versendet werden. Mit der neuen Maschine können wir Adressaufkleber automatisch auf kleineren und ungewöhnlichen Verpackungen anbringen. Das spart Material, senkt die Kosten und erhöht Geschwindigkeit und Effizienz. Außerdem testen wir in Europa und den USA eine neue Easy-Peel-Label-Technologie, die es Kunden ermöglicht, die Versandetiketten nach der Lieferung von ihren Originalverpackungen wieder zu entfernen.

Im Jahr 2022 wurden elf Prozent aller weltweit versendeten Pakete über unser Programm „Ships in Product Packaging“ ohne zusätzliche Amazon-Versandverpackung versendet. Seit 2015 habe das Unternehmen das Verpackungsgewicht pro Sendung im Durchschnitt um 41 Prozent reduziert, was einer Vermeidung von mehr als zwei Millionen Tonnen Verpackungsmaterial entspricht.

Werbung
Werbung