Verpackung: Absatz der Wellpappen-Industrie erneut gestiegen

Kosten für Rohstoffe machten 2017 die Hälfte der Ausgaben aus.
Produkte aus Wellpappe boomten auch 2017. Die Wellpappenindustrie konnte ihren Absatz dem VDW zufolge um 4,3 Prozent steigern. (Foto: VDW)
Produkte aus Wellpappe boomten auch 2017. Die Wellpappenindustrie konnte ihren Absatz dem VDW zufolge um 4,3 Prozent steigern. (Foto: VDW)
Sandra Lehmann

Die Wellpappen-Industrie konnte im Jahr 2017 erneut ein Absatzwachstum erzielen. Wie der Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) auf seiner Jahrespressekonferenz Mitte März bekannt gab, konnte der Absatz um 4,3 Prozent im Vergleich zu 2016 gesteigert werden. Ein Zuwachs, der deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent liege.

7,8 Milliarden Quadratmeter

In absoluten Zahlen habe der Industriezweig dem Verband zufolge 2017 rund 7,8 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Damit verzeichnet der Wirtschaftsbereich ein Plus von 230 Millionen Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von drei Prozent entspricht.

Aufschwung befeuert Wachstum

„Die Voraussetzungen für diese Erfolgsstory der Wellpappe sind vor allem die solide Entwicklung bei unseren Kunden und die anhaltende Konsumlaune der Verbraucher“, so Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des VDW, anlässlich der Pressekonferenz. „Auch in dieser Phase des Aufschwungs konnten Wellpappenverpackungen wieder unter Beweis stellen, dass sie aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit ein unverzichtbarer Partner für Industrie, Handel und Logistik sind“, so Würth weiter.

Rohstoffpreise weiter gestiegen

Allerdings, so der Vorsitzende habe die aktuelle Entwicklung auch eine Kehrseite für den Wirtschaftszweig. So sorge die hohe Nachfrage nach Produkten aus Wellpappe derzeit für eine deutliche Verknappung des Rohpapiers, was wiederum zu starken Preisanstiegen geführt hätte. Die Ausgaben für Rohstoffe machten 2017 laut VDW rund die Hälfte der Gesamtkosten aus. Bei dem mit Abstand wichtigsten Rohstoff, dem Wellpappenrohpapier, hätten die VDW-Mitglieder im vergangenen Jahr Preisaufschläge von bis zu 27 Prozent in Kauf nehmen müssen. Und auch in den ersten Wochen 2018 wurden die Unternehmen dem Verband zufolge bereits mit weiteren deutlichen Kostensteigerungen konfrontiert.

Erträge nicht ausreichend

Dabei seien die Erträge 2017 hinter den Teuerungen zurückgeblieben, wie es auf der Jahrespressekonferenz hieß. Demnach stieg der durchschnittliche Erlös pro Quadratmeter Wellpappe im Jahresverlauf 2017 von 52,6 Cent im Januar auf 53,8 Cent im Dezember. Damit lagen die Preise für Wellpappenerzeugnisse 2017 im Durchschnitt bei 53,1 Cent pro Quadratmeter, was einer Steigerung von lediglich 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rein rechnerisch hätten 13,5 Prozent erzielt werden müssen, um eine auskömmliche Erlössituation zu erreichen, so der Verband.

Weiteres Wachstum für 2018

Für das laufende Jahr rechnet Würth aufgrund der aktuellen Stimmungsindikatoren damit, dass sich die positive Konjunkturentwicklung weiter fortsetzen wird. Er prognostiziert einen Anstieg des Wellpappenabsatzes um 3,9 Prozent pro Arbeitstag.