Verkehrssteuerung: Digitales Testfeld entsteht im Hamburger Hafen

Im Mittelpunkt des Projektes steht der Aufbau einer digitalen Infrastruktur. Sie soll die privatwirtschaftlich organisierte Logistik und das öffentliche Infrastruktur- und Verkehrsmanagement stärker miteinander vernetzen.

Durch die Verbindung von logistischen Daten mit Informationen aus dem Infrastruktursektor im Hamburger soll mit dem Projekt „Santana“ eine neue Qualität bei der digitalen Transparenz erreicht werden. (Bild: Oliver Le Moal/Adobe Stock)
Durch die Verbindung von logistischen Daten mit Informationen aus dem Infrastruktursektor im Hamburger soll mit dem Projekt „Santana“ eine neue Qualität bei der digitalen Transparenz erreicht werden. (Bild: Oliver Le Moal/Adobe Stock)
Therese Meitinger
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) will die Errichtung eines digitalen Testfelds im Hamburger Hafen mit knapp 15 Millionen Euro fördern. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 14. Januar. Unter anderem soll dabei der Verkehr auf dem Straßennetz im Hafen optimiert werden. Im Mittelpunkt des am 1. Januar 2022 angelaufenen Projektes SANTANA (Services and Data Network Port of Hamburg) der Hamburg Port Authority (HPA) und der Dakosy Datenkommunikationssystem AG steht demnach der Aufbau einer digitalen Infrastruktur. Sie soll die privatwirtschaftlich organisierte Logistik und das öffentliche Infrastruktur- und Verkehrsmanagement noch stärker miteinander vernetzen. Die Laufzeit des Projektes ist 30 Monate angesetzt,

Ein Marktplatz für alle Akteure

Ziel ist, ein gemeinsames „Netzwerk der Netzwerke“ zu schaffen. Die digitalen Serviceangebote werden über einen gemeinsamen Markplatz für die an den Transportprozessen beteiligten Akteure in Hafen und Hinterland leichter zugänglich gemacht.

„Ich freue mich über die Förderung des Projektes SANTANA. Diese Förderung zeigt einmal mehr die nationale Bedeutung des Hamburger Hafens. Es ist wichtig, bisher nicht erschlossene Potenziale in der Vernetzung multimodaler Transport- und Logistikketten zu heben und dabei sowohl volkswirtschaftlichen Nutzen zu schaffen als auch Emissionen zu reduzieren“, sagt Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation.

„Durch die Verbindung von logistischen Daten mit Informationen aus dem Infrastruktursektor erreichen wir einen Quantensprung an digitaler Transparenz. Dies wird die Prozesse im Hafen und Hinterland weiter beschleunigen“, konstatiert Dieter Spark, Vorstand der Dakosy.

Gemeinsam mit den assoziierten Partnern HHLA, Eurogate und dem Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) werden die Verbundpartner HPA und Dakosy in diesem Projekt insgesamt sechs Maßnahmen umsetzen, um die Ablaufsteuerung zu Wasser, auf der Straße und auf der Schiene zu optimieren. Unter anderem ist die Verkehrsoptimierung auf dem Straßennetz im Hafen durch quanten-inspirierte Technologie zur Echtzeitsteuerung des Ampelnetzes geplant.


„Die offene Testfeldarchitektur wird über geplante Living Labs ein Umfeld mit einfachem Zugang für künftige Innovationen aus Wirtschaft und Wissenschaft anbieten. SANTANA bildet somit die Grundlage für die Entwicklung digitaler Service- und Produktinnovationen, die Erprobung unter Realbedingungen und die Integration in den Hafenbetrieb“, sagt Jens Meier, CEO der HPA.