Verkehr: Köln sieht dringenden Handlungsbedarf
Erst im August 2015 wurde Köln in einer Studie als „Stauhauptstadt“ Deutschlands ermittelt (LOGISTIK HEUTE berichtete), nun beschäftigen sich Wirtschaftsverbände und Hochschulen mit der Zukunft des Verkehrs in der Domstadt. Und die sieht laut einer aktuellen Studie momentan weniger rosig aus.
Probleme auf der Straße
Wie die Umfrage unter Kölner Wirtschaftsvertretern zeigt, die von der IHK Köln in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln durchgeführt wurde, besteht im Bereich des Güter- und Personenverkehrs, vor allem auf der Straße, dringender Handlungsbedarf. So sind 75 Prozent der Befragten mit der Verkehrs- und Instandhaltungssituation auf diesem Transportweg unzufrieden und befürworten eine grundlegende Sanierung von Straßen und Brücken. Darüber hinaus wünschen sich mehr als zwei Drittel der Befragten eine dynamische Verkehrsführung für Lkw sowie eine Verbesserung der Stausituation durch eine zielgerichtete Steuerung des Lieferverkehrs.
Schwierige Be- und Entladesituation für Güterverkehr
Ebenfalls mehr als 75 Prozent der Befragten zeigen sich in Köln unzufrieden mit dem Verkehrsträger Schiene. Als besonders belastend wird dabei die Be- und Entladesituation an den Terminals und Anschlussgleisen sowie die Gebührensituation empfunden. Als auffallende Stärke empfindet ein Großteil der Befragten allerdings die Geschwindigkeit von Bahnen und Güterzügen.
Luftfracht schneidet positiv ab
Im Gegensatz zur Verkehrssituation auf Straße und Schiene schneidet der Bereich Luftfracht und Passagiertransport per Flugzeug unter den Befragten überdurchschnittlich positiv ab. Hier zeigen sich mehr als 75 Prozent zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit Lage, Kapazität und dem Zustand der Flughafenanlagen und beschreiben diese als wichtig für einen reibungslosen Güterverkehr.
Gesamtsituation kritisch
Insgesamt, so die Autoren der Studie, schätzen die Kölner Wirtschaftsverantwortlichen die Verkehrssituation in der Domstadt als kritisch ein. Kurzfristige Handlungsbedarfe werden demnach vor allem in den Bereichen Verkehrssteuerung, Brücken- und Rheinquerung sowie Baustellenmanagement gesehen. Mittelfristig müssen nach Angaben der Studie die Bereiche City-Logistik, innerstädtische Infrastruktur und Bürgerakzeptanz angegangen werden.
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