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Veraltete OT: Shopfloor ist oft Einfallstor für Cyberattacken

OT-Infrastruktur gilt als schwer zu verteidigen, weil dort häufig noch veraltete und nicht mehr unterstützte Betriebssysteme zum Einsatz kommen.

Laut einer neuen Studie erwarten 44 Prozent der befragten IT-Entscheider aus der Fertigungsindustrie in Deutschland im Jahr 2023 ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen. (Bild: BlackBerry)
Laut einer neuen Studie erwarten 44 Prozent der befragten IT-Entscheider aus der Fertigungsindustrie in Deutschland im Jahr 2023 ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen. (Bild: BlackBerry)
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Therese Meitinger

Im Rahmen der Hannover Messe 2023 hat BlackBerry am 20. April seine „Manufacturing Cybersecurity Study“ veröffentlicht. Dazu wurden dem IT-Anbieter zufolge 1.500 IT-Entscheidern und Cybersicherheit-Experten aus der Fertigungsindustrie in Nordamerika (USA und Kanada), Großbritannien, Deutschland, Japan und Australien – davon 250 aus Deutschland – befragt. Zugleich warnt BlackBerry Unternehmen aus der Fertigungsindustrie: Veraltete und nicht mehr unterstützte Betriebstechnik (Operational Technology – OT) stelle eine erhebliche Schwachstelle dar und sei einer zunehmenden Bedrohung durch Angriffe von Nationalstaaten ausgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Laut der Studie erwarten 44 Prozent der befragten IT-Entscheider aus der Fertigungsindustrie in Deutschland im Jahr 2023 ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) befürchten Angriffe von Nationalstaaten auf die Branche. Weitere 72 Prozent sind besorgt, dass ausländische Regierungen ihre Anlagen ausspionieren. Gleichzeitig gilt die OT-Infrastruktur für 71 Prozent als schwer zu verteidigen.

„Weltweit stehen Fertigungsunternehmen unruhige Zeiten bevor. Nationalstaaten verstärken ihre Überwachung. Das Risiko von Cyberangriffen ist hoch und steigt weiter“, erklärt Shishir Singh, Chief Technology Officer, Cybersecurity bei BlackBerry.

Zudem beeinträchtige die OT-Umgebung in den Unternehmen die IT-Sicherheit, so Singh weiter. Sie sei größtenteils veraltet und schwer zu verteidigen. Seit dem vergangenen Jahr haben drei Cybersecurity-Trends erhebliche Auswirkungen auf OT- und IoT-Infrastrukturen: Ransomware-Angriffe, Phishing-Angriffe und Software-Schwachstellen von Drittanbietern

Malware-Attacken sind größtes Risiko

Laut der Studie von BlackBerry sehen IT-Entscheider von deutschen Fertigungsunternehmen in bösartigen Malware-Angriffen aktuell die größte Gefahr (63 Prozent). Danach folgen Phishing-Angriffe (50 Prozent) und der unbefugte Zugriff durch nicht böswillige Insider (50 Prozent). Das deute eventuell daraufhin, dass Unternehmen vor allem Angriffe von Nationalstaaten befürchteten, die Störungen und ungeplante Ausfallzeiten verursachen wollten, so BlackBerry. Dementsprechend bereiteten den Unternehmen Angriffe, die zur Erpressung von Lösegeld dienen, weniger Sorgen.

Außerdem schätzen 56 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland die Kosten eines erfolgreichen Cyberangriffs auf 250.000 US-Dollar oder weniger. Weltweit gehen 47 Prozent der Befragten davon aus, dass Ausfallzeiten nur ein Zehntel dieser Kosten ausmachen. Weitere 63 Prozent rechnen nach einem IT-Sicherheitsvorfall mit einem Verlust von Kunden und für 59 Prozent beeinträchtigt er die Beziehungen zu Lieferanten. Doch die Kosten für ungeplante Ausfallzeiten steigen aufgrund der weltweiten Inflation und der höheren Auslastung der Produktionsanlagen immer weiter.

Daher stehe die Einschätzung der IT-Entscheider bei der Kostenfrage im Gegensatz zur Realität, argumentiert BlackBerry. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht werden die tatsächlichen Durchschnittskosten eines erfolgreichen Cyberangriffs in der Fertigungsindustrie mit 4,24 Millionen US-Dollar um mehr als das 16-fache höher geschätzt.

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