VDI Innovationspreis: Award geht an MotionMiners

Start-up für die Analyse industrieller Arbeitsprozesse ausgezeichnet.

Jean Haeffs (li.) und Gregor Blauermel (re.) haben am 21. März den VDI Innovationspreis Logistik 2019 an MotionMiners übergeben. (Foto: Sandra Lehmann)
Jean Haeffs (li.) und Gregor Blauermel (re.) haben am 21. März den VDI Innovationspreis Logistik 2019 an MotionMiners übergeben. (Foto: Sandra Lehmann)
Sandra Lehmann

Der VDI Innovationspreis Logistik 2019 geht in diesem Jahr an das Dortmunder Start-up MotionMiners GmbH. Der Jury zufolge erhielt das Jungunternehmen den jährlich von der VDI-Gesellschaft für Produktion und Logistik (VDI GPL) vergebenen Award für die Entwicklung der sogenannten MotionMining-Technologie, die die Grundlage zur Analyse industrieller Arbeitsprozesse bildet. Überreicht wurde der Preis von Jean Haeffs, Geschäftsführer der VDI GPL, und Gregor Blauermel, Geschäftsführer der Unternehmensberatung B416, im Rahmen des 28. Deutschen Materialfluss-Kongresses, der noch bis zum 22. März in Garching stattfindet.

Bewegungen und Körperhaltung analysieren

Die Lösung verwendet nach Angaben von MotionMiners mobile Sensoren und Kleinstfunksender, um Arbeitsprozesse aufzunehmen, während sie ablaufen. Aus den Rohdaten der Sensoren werden die einzelnen Arbeitsschritte mithilfe einer selbstentwickelten Mustererkennungslösung automatisch rekonstruiert, Bewegungen, Körperhaltungen und auch die Arbeitssituation detektiert. Anschließend können dem Jungunternehmen zufolge aus den Informationen Effizienz- und Ergonomiekennzahlen gewonnen werden. Die Daten ließen unter anderem direkte Rückschlüsse auf die körperliche Beanspruchung von Mitarbeitern und die zurückgelegten Wege zu. Unternehmen sollen damit bisher verborgene Optimierungs- und Rationalisierungspotenziale heben können und gleichzeitig den Aufwand für notwendige Analysen reduzieren, heißt es vonseiten des VDI.

„Mit der Verleihung des Innovationspreises an die MotionMiners hat die Jury nicht nur eine innovative Lösung ausgezeichnet, sondern auch den unternehmerischen Willen belohnt, der dahintersteckt. Das Produkt zunächst über Dienstleistung zu vermarkten, um das notwendige Geld für die Weiterentwicklung zu beschaffen und so gleichzeitig ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse möglicher Kunden zu entwickeln, zeigt den Willen zum Erfolg“, so Gregor Blauermel in seiner Laudatio auf den Preisträger.

Den VDI-Studienpreis, der ebenfalls im Rahmen des Materialfluss-Kongresses vergeben wurde, erhielt in diesem Jahr Daniel Nasser, Absolvent der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Nasser wurde nach Angaben des VDI für seine wissenschaftliche Arbeit „Entwicklung, Implementierung und Vergleich von Kraftsensor-Systemen für die Greifeinheit eines Kommissionierroboters“ ausgezeichnet. In der Masterarbeit wurde laut VDI ein Kraftsensor-System für die Greifeinheit ausgewählt, um den Greifprozess eines Kommissionierroboters sinnvoll zu unterstützen und zu überwachen. Das verwendete Greifsystem ist ein an der Helmut-Schmidt-Universität entwickeltes Baukastensystem mit dem Namen „Soft-Gripper“. Der Greifer sei modular aufgebaut und könne mit einer unterschiedlichen Anzahl und Größe elastischer Silikonfinger sowie einem Vakuumsauger ausgestattet werden. Darüber hinaus ist die Lösung nach Angaben des VDI günstiger als alternative Produkte.