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VDA Logistik Award 2024: Bosch, SupplyOn und Euro-Log gewinnen

Ausgezeichnet wurde im Rahmen des Forums Automobillogistik das Konzept ‚Next Generation Transport Management‘. Ein zweiter Finalistenbeitrag stammte ebenfalls von Bosch.

Das Team hinter Next Level Transportation Management freut sich über den VDA-Logistik-Award. (Bild: Therese Meitinger)
Das Team hinter Next Level Transportation Management freut sich über den VDA-Logistik-Award. (Bild: Therese Meitinger)
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Therese Meitinger

Im Rahmen des Forums Automobillogistik (FAL) in Wörth am Rhein hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Abend des 28. Februar den VDA Logistik Award an Bosch, SupplyOn und Euro-Log verliehen. Mit dem Konzept „Next Generation Transport Management“ (NGTM) haben die Unternehmen die Jury überzeugt und wurden zu den diesjährigen Siegern gewählt. Der VDA Logistik Award würdigt jährlich herausragende Logistiklösungen, die als Vorbild für andere Unternehmen der Automobilindustrie dienen.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

„Die zahlreichen Bewerbungen sind ein deutliches Zeichen für die Kreativität und den Unternehmensgeist unserer Industrie und ein deutliches Zeichen für die Attraktivität dieser Auszeichnung. Ich gratuliere den Gewinnern herzlich!“

Müller ging in ihrer Rede auch auf die weiterhin herausfordernden Zeiten ein, denen sich die Automobilindustrie gegenübersieht: In Zeiten zunehmender geopolitischer Unsicherheiten, sich gegenseitig verstärkenden Krisen und volatiler Entwicklungen muss die Automobilindustrie umso mehr innovative Wege und Lösungen finden, um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern und die komplexe Transformation auf dem Weg zur Klimaneutralität zu einer Erfolgsgeschichte zu machen, so die VDA-Präsidentin.

„Gerade die Logistik beweist in diesen schwierigen Zeiten immer wieder aufs Neue, wie sie mit Einfallsreichtum, Innovationen, Flexibilität und Entschlossenheit diesen Wandel angeht. Dieser Award und die beeindruckenden Einreichungen demonstrieren, dass unsere Branche diese Weiterentwicklungen erfolgreich vorantreibt. Das Forum Automobillogistik ist durch seine diverse Zusammensetzung aus Automobilproduktion, Logistik und Supply Chain Management die ideale Veranstaltung, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen“, so Müller.

Gewinnerkonzept: „Next Generation Transport Management“

Rund 300 Millionen Teile transportiert Bosch täglich per Lkw, Zug, Schiff oder Flugzeug. Mit der Auszeichnung des Konzepts „Next Generation Transport Management“ (NGTM) wollte die Jury das effektive Zusammenspiel aller an den Transportprozessen beteiligten Akteure würdigen.

Die Transport-Management-Plattform NGTM vereint nach Unternehmensangaben unterschiedliche Softwarelösungen, um für eine durchgängige Transparenz und eine ressourcenschonende Nutzung von Transportmitteln zu sorgen. Dazu verbindet die Lösung sämtliche an Transportprozessen beteiligte Akteure – vom Lieferanten über Fertigungswerke und Logistikdienstleister bis hin zum Kunden. Insbesondere bei Störungen in einer Lieferkette kann das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen damit für eine hohe Warenverfügbarkeit sorgen und die Robustheit seiner globalen Lieferketten vor allem als Zulieferer der Automobilindustrie stärken. Zugleich lassen sich durch die übergreifende Steuerung von Transportprozessen CO2-Emissionen entlang der gesamten Logistikkette optimieren. Robuste Lieferketten leisten mittlerweile einen wesentlichen Beitrag für eine funktionierende Wirtschaft und zum Klimaschutz.

Die integrierte Plattform verknüpft ursprünglich isoliert vorhandene Daten, Funktionen und Applikationen. Dadurch ergeben sich laut der Jury zahlreiche Möglichkeiten, um Fracht- und Prozesskosten zu senken, Lieferketten vorausschauend zu steuern und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Für Lieferanten verringert sich zum Beispiel der Aufwand für Transportbestellungen, Logistikdienstleister können ihre Kapazitäten durch langfristige Vorhersagen besser planen und Bosch profitiert vor allem durch eine hohe Transparenz bis auf Materialnummernbasis sowie automatisierte Prozesse im Wareneingang und -versand. Ein zentrales Leistungsmerkmal ist die Sendungsverfolgung auf Materialnummernbasis. Sie ermöglicht es, bei Unregelmäßigkeiten in der Lieferkette, zum Beispiel durch Havarien auf See oder Streckensperrungen im Güterverkehr, zu reagieren. Indem das System weiß, in welchem Transportmittel sich exakt ein Material befindet, lassen sich frühzeitig etwa Produktionspläne umstellen, Sonderfahrten organisieren und Absprachen mit Kunden treffen.

„Mit unserer Transport-Management-Plattform stärken wir die Robustheit von globalen Lieferketten, optimieren Kosten für alle Beteiligten und leisten zugleich einen Beitrag für den Klimaschutz durch eine ressourcenschonende Nutzung von Frachtkapazitäten“, erklärt Matthias Hecker, Projektleiter NGTM und Leiter Transport Process Management und IT bei Bosch.

Der VDA-Logistik-Award sei für Bosch Auszeichnung und zugleich Ansporn, die weltweite Einführung unseres neuen Transportmanagements engagiert voranzubringen, so Hecker weiter.

"Durch robuste und nachhaltige Transportketten können wir mit den beteiligten Akteuren dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Automobillogistik zu stärken“, ergänzt Marzell Bandur, Bereichsleiter Process Excellence Source-to-Deliver, Transport und IT Solutions bei Bosch.

Finalistenbeitrag: Intralogistiksystem am Bosch-Standort Blaichach

Neben dem ausgezeichneten Siegerkonzept hat die Jury eine weitere Einreichung von Bosch für ihre Innovation und Realisierbarkeit gewürdigt.

Mit einem ganzheitlichen und funktionsübergreifenden Intralogistiksystem verbindet Bosch in seinem Werk Blaichach die Logistik nahtlos mit allen Fertigungsbereichen vom Lkw-Zulauf bis zum Versand. Dadurch werden Firmenangaben zufolge Bestände an den Fertigungslinien überflüssig. Möglich wurde das erste Konzept dieser Art im Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen.

Bereits im Lkw-Zulauf sind sämtliche Informationsflüsse digitalisiert. Nach der Entladung bis zur Bereitstellung der Teile erfolgen alle Prozesse ohne manuelle Arbeitsschritte. Ein drei Kilometer langes Förderstreckennetz versorgt alle Werkbereiche mit Teilen bis in die Fertigungszellen hinein. Das neue Intralogistiksystem reduziert die Dauer für die Bereitstellung von Teilen an den Verbrauchsort signifikant: von fünf Stunden auf acht Minuten.

„Mit dem neuen Intralogistiksystem haben wir künftige Anforderungen steigender Volumina und deutlich reduziertere Taktzeiten in Einklang gebracht. Als Vorreiter innerhalb der Bosch-Gruppe sind wir sehr gefragt und bringen unsere Erfahrungen bei der Einführung an weiteren Standorten ein“, sagt Jochen Meissner, Logistikleiter am Bosch-Standort Blaichach.

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