Die eine, einfache Logistikimmobilien-Lösung, um die urbane Logistik voranzubringen, ist nicht auszumachen. So lautet eine Erkenntnis aus der Podiumsdiskussion „Pop-up-Logistik & Co.: Wie neue Strategien die Citylogistik verändern“, die am 9. Oktober im Rahmen des Intelligent Urbanization Forums auf der Immobilienfachmesse EXPO REAL 2018 in München stattfand.
Vielfältige Interessenskonflikte
Wie die von LOGISTIK HEUTE moderierte Diskussionsrunde zeigte, gibt es in der urbanen Logistik vielfältige Interessenskonflikte und Herausforderungen für die Stakeholder – wie KEP-Dienste, Handel, Kommunen und Anwohner: So machen zum Beispiel Flächenknappheit, Urbanisierung und Staus den Logistikdienstleistern das Leben schwer, während jedoch im Zuge neuer Services wie Same Day Delivery oder Zustellung binnen einer Stunde die räumliche Nähe zum Endkunden immer wichtiger wird.
Silodenken beenden
Laut Tobias Kassner, Bereichsleiter und Partner beim Consultingunternehmen Bulwiengesa AG, sind die Kommunen zwar sehr interessiert an neuen Konzepten, aber stark am Baurecht verhaftet. Carsten Hansen, Leiter Innenstadtlogistik beim Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK), plädierte für „viele kleine Flächen für die Innenstadtlogistik“ und regte an, mit den Kommunen verstärkt den Dialog zu suchen.
Flexible Lagermöglichkeiten
Was sich hinter „Pop-up-Logistik“ verbirgt, erläuterte Dr. Thomas Steinmüller, Vorstand des Beratungsunternehmens CapTen AG und ehrenamtlicher Leiter des Ausschusses Logistikimmobilien beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Steinmüller zufolge geht es um Lagerflächen von bis zu 500 Quadratmetern, die kurzzeitig angemietet werden. Dabei könne es sich zum Beispiel um Parkhäuser oder eine ehemalige Schlecker-Filiale handeln (siehe auch LOGISTIK HEUTE-Sonderheft „Logistik Immobilien & Standorte 2017“). In Bezug auf neue Ideen forderte Steinmüller, sich an dieses Motto zu halten: „Machen first, Bedenken second.“
Beispiel aus München
Rainer Kiehl, Projekt Manager City Logistik bei United Parcel Service Deutschland, hat das „Machen“ bereits beherzigt. Er erläuterte unter anderem, wie der KEP-Dienstleister im Projekt „City2Share“ in München ein Letzte-Meile-Konzept umsetzt, wobei aus Containern mittels Lastenrädern Paketsendungen zugestellt werden.
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