Umfrage: Optimistischer Blick nach vorne

Die transport logistic befragt 2.680 Logistikexperten im Trendbarometer 2019.

Vom 4. bis 7. Juni findet die transport logistic in München statt. (Foto: Messe München)
Vom 4. bis 7. Juni findet die transport logistic in München statt. (Foto: Messe München)

Vom 4. bis 7. Juni ist es so weit: Auf der transport logistic in München stellen Unternehmen aus der internationalen Logistikindustrie stellen Zukunftstechnologien vor. Trotz politischer, wirtschaftlicher sowie unternehmerischer Herausforderungen von Brexit bis Digitalisierung zeigen sich Logistiker zuversichtlich, das fand die Messe München im Rahmen einer Befragung, die im Februar 2019 unter bisherigen Messeteilnehmern der transport logistic stattfand, heraus. 72 Prozent der 2.680 Befragten gaben an, in leitender Stellung tätig zu sein, so die Messegesellschaft.

„Die internationale Logistikindustrie gibt sich optimistisch: 43 Prozent der befragten Logistikprofis sehen die weitere wirtschaftliche Entwicklung eher positiv, 41 Prozent gleichbleibend“, so Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Das Trendbarometer der transport logistic zeigt gleichzeitig: Die Unternehmen stellen sich ihren Herausforderungen, passen sich an und investieren in Zukunftstechnologien.“

Wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten zum Trotz Die 1.599 Logistikexperten aus Deutschland, 868 aus anderen europäischen Ländern und 213 darüber hinaus stammenden, sehen die wirtschaftliche Entwicklung global und in ihrem jeweiligen Land mit 43 Prozent eher positiv oder mit 41 Prozent gleichbleibend, heißt es in der Mitteilung der Messe. Sie fühlen sich gewappnet und 60 Prozent der Unternehmen gaben an, die Konjunktur durch Effizienzprogramme abfedern zu wollen. Auch aufgrund von Strafzöllen oder Handelskonflikten wollen 61 Prozent laut Angaben der Umfrage ihre Supply Chain anpassen oder tun das schon.

Investitionen in innovative Technologien

60 Prozent der Teilnehmer investieren bereits in innovative Technologien, so die Umfragewerte. Zu den Top-Technologien zählen: „Industrie 4.0 und IoT“ (mit 25 Prozent), „Telematik und autonomes Fahren“, „Alternative Antriebe/ Elektromobilität“ (je 22 Prozent) sowie „Einsatz von Robotern“ und „Künstliche Intelligenz“(mit jeweils 14 Prozent).

Keine Panik vor dem Brexit

Lediglich zwölf Prozent der Befragten befürchten der Mitteilung zufolge massive Beeinträchtigungen durch einen harten Brexit. 50 Prozent sehen sich nicht unmittelbar betroffen und 38 Prozent gaben an, dass sie auf alle Eventualitäten eingestellt seien.

Mehrere Herausforderungen

Eine größere Herausforderung sahen 45 Prozent allerdings im Fachkräftemangel und 33 Prozent im Fahrermangel. Auch der zunehmende Preis- und Wettbewerbsdruck stand bei 40 Prozent auf der Liste. Als zu bewältigende Punkte wurden außerdem die Digitalisierung (33 Prozent) und bürokratische Auflagen (25 Prozent) genannt. Neben Auswahlmöglichkeiten hatten die Teilnehmer auch die Möglichkeit eigene Themen anzugeben. Hier wurde laut Messe München häufig die Qualität der Infrastruktur als Herausforderung benannt.

Citylogistik: Top Drei Lösungsansätze

Um verstopften Innenstädten, Flächenkonkurrenz und der Problematik der Letzten Meile entgegenzuwirken. gab das Netzwerk „Kooperation mit anderen Akteuren“ (20 Prozent), „Lieferfahrzeuge mit alternativen Antrieben“ (17 Prozent) und „Bündelung der Sendungen unterschiedlicher Dienstleister“ (14 Prozent) als Lösungen in der Citylogistik an.

Die Dieselproblematik

Der Druck auf den Diesel-Antrieb zeigte sich auch in den Umfrage-Ergebnissen: 28 Prozent gaben an, dass das Diesel-Fahrverbot die Profitabilität ihres Unternehmens gefährden könnte. 33 Prozent hätten in ihrem Unternehmen bereits alternative Antriebe im Einsatz, 41 Prozent wollten diese in naher Zukunft integrieren und elf Prozent ziehen es in Betracht, den bestehenden Fuhrpark nachzurüsten. Insgesamt gaben laut Messe München 54 Prozent an, dass ihr Unternehmen in Neufahrzeuge investieren wird.

Trend: Digitalisierung

Dass die Logistikindustrie bereits mitten in der digitalen Transformation steckt, zeigt das Trendbarometer 2019 der transport logistic ebenfalls. Demnach sehen sich elf Prozent als Pioniere des Themas, 33 Prozent haben bereits eine digitale Gesamtstrategie im Unternehmen, 44 Prozent hätten bereits viele Prozesse digitalisiert und wollen weitere folgen lassen. Und 64 Prozent sehen es so, dass ihr Unternehmen genug in die Digitalisierung investiert. 35 Prozent gaben zudem an, mit Start-ups zusammenzuarbeiten, um Innovationen voranzutreiben.