Umfrage: „Grüne Logistik“ fristet noch Schattendasein

Nur jedes siebte Unternehmen erstellt Klimabilanz, weil Kunden es nicht fordern.

Beim Thema „Grüne Logistik“ haben viele Unternehmen in Deutschland noch Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 200 Logistikentscheidern des Großhandels und der herstellenden Industrie, die im Auftrag der Hermes Transport Logistics GmbH, Teil der Hermes Gruppe, durchgeführt wurde. Hierin geben nur zwei von fünf der befragten Logistikverantwortlichen an, dass „Grüne Logistik“ in ihrem Unternehmen derzeit eine Bedeutung hat. Außerdem erstelle nur jedes siebte Unternehmen eine Klimabilanz. Gut die Hälfte (53 Prozent) der Befragten, die keine CO2-Bilanz erstellen, begründen dies in der fehlenden Nachfrage durch die Kunden. Auch fehlende einheitliche Normen (15 Prozent) sowie ein fehlendes Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen (12 Prozent) werden als Ursache angeführt.

Bei der Auswahl seines Geschäftspartners setze zwar schon jedes dritte Unternehmen, das Transportdienstleistungen in Anspruch nimmt, auf Firmen, die klimafreundliche Fahrzeuge einsetzen. Bei der Frage, wie sie ihre Transportplanungen künftig klimafreundlicher gestalten können, fühlen sie sich jedoch noch nicht ausreichend unterstützt. Bei der Reduktion von Emissionen sieht die Mehrheit der Verantwortlichen laut Umfrage die Logistikdienstleister in der Pflicht. 51 Prozent wünschen sich hier eine Beratung und Lösungen, welche die Erstellung eines CO2-Fußabdruckes erleichtern. Lösungen, wie die Transportplanungen künftig optimiert werden können, um die eigene Klimabilanz nachhaltig zu verbessern, wünschen sich sogar 59 Prozent der Befragten.

Diesem Nachholbedarf sind sich die Logistikverantwortlichen allerdings bewusst. Denn 39 Prozent der Befragten stimmen zu, dass eine detaillierte CO2-Bilanz für Transportdienstleistungen zu einer guten Unternehmensstrategie gehört. Und knapp jeder Zweite (47 Prozent) sieht in dem Angebot, seine CO2-Bilanz auszuweisen, einen klaren Wettbewerbsvorteil. Allerdings ist der überwiegende Teil nicht bereit, für Leistungen externer Dienstleister, zum Beispiel in Form von CO2-Reports, zu zahlen.