Umfrage: Aufschlagszahlungen in Betreibermodellen niedriger als erwartet

 Laut einer Erhebung von Logivest und Stephan Meyer Management Consulting liegt der Aufschlag zwischen neun und zehn Prozent.

Betreibermodelle gewinnen zunehmend an Relevanz. (Foto: Apfelweile, Fotolia)
Betreibermodelle gewinnen zunehmend an Relevanz. (Foto: Apfelweile, Fotolia)
Therese Meitinger

Das Beratungsunternehmen Logivest und Stephan Meyer Management Consulting haben im Rahmen einer Umfrage die in sogenannten Betreibermodellen erhobenen Aufschlagszahlungen untersucht. Die Online-Befragung wurde Logivest zufolge im Januar mit einer zweistelligen Zahl von Logistikberatern und Auftraggebern in Deutschland durchgeführt, die sehr viele solcher Projekte in der Bundesrepublik betreuen.

Angesichts hochautomatisierter Anlagen und dem damit einhergehenden Investitionsbedarf gewinnen sogenannte „Betreibermodelle“ an Relevanz, argumentieren die Beratungsunternehmen. Demnach bleibt typischerweise die Logistikimmobilie inklusive der immobilen Assets im Besitz des Auftraggebers, während der Logistikdienstleister den Betrieb übernimmt. Dabei herrsche jedoch von Seiten der Auftraggeber oft noch Unsicherheit über die Aufschläge, welche die Dienstleister in ihre Kalkulation einbeziehen, so die Berater. So gehen viele Auftraggeber Logivest zufolge davon aus, dass sich die Spannbreite zwischen fünf und fünfzehn Prozent bewegt. Fälschlicherweise, wie die Umfrage der Logivest GmbH zusammen mit Stephan Meyer Management Consulting zeigt.

Unsicherheit bezüglich Aufschlagshöhe

Befragt wurden Logivest zufolge Logistikberater und Auftraggeber zu den Aufschlägen konkreter Projekte der letzten Jahre. Für die Analyse wurde dabei der Aufschlag als kombinierter prozentualer Aufschlag auf die direkten und indirekten Kosten des operativen Betriebs definiert, um sowohl die Gemeinkosten als auch den Gewinn des Kontraktlogistikdienstleisters abzudecken. Ausgangsszenario sollte dabei jeweils ein reines Lagerlogistikgeschäft und ein Betreibermodell in Deutschland sein, bei dem der Kunde Immobilie, Assets und Lagerverwaltungssystem unentgeltlich zur Verfügung stellt und der Logistikdienstleister die Anlage mit eigenem Personal betreibt. Ferner sollten die Projekte eine Vertragslaufzeite von mindestens fünf Jahren und einen Jahresumsatz von drei bis acht Millionen Euro haben.

Das Ergebnis der Studie zeigt eine deutliche Tendenz zu Aufschlägen zwischen neun und zehn Prozent. Inklusive Ausreißer durch besonders große, renommierte Projekte mit geringeren Aufschlägen und kleinere, risikobehaftete Projekte mit höheren Aufschlägen, liegt der Mittelwert der Umfrage bei 9,7 Prozent.

„Das Ergebnis deckt sich sehr gut mit meinen Erfahrungen aus den eigenen Projekten und der steigenden Anzahl von Betreibermodellen im Markt.“, so der Unternehmensberater Stephan Meyer. „Mit diesem Resultat können wir Auftraggebern einen guten Richtwert – und damit auch mehr Einblick bei der Bewertung dieser Outsourcing-Variante – an die Hand geben.“