UIC/EUR: Produktion der neuen Europaletten angelaufen

Tauschpool soll schrittweise erweitert werden.
Matthias Pieringer

Die Produktion und Reparatur der ersten Europaletten mit der Kennzeichnung „UIC/EUR“ ist unter der Güteprüfung durch die SGS Germany GmbH angelaufen. Ab sofort werde der Tauschpool von EUR-Paletten mit den derzeit rund 500 Mio. im Umlauf befindlichen Ladungsträgern schrittweise um die neuen Onebrand-UIC/EUR-Paletten erweitert, teilte die Prüforganisation am 24. September in Hamburg mit.

Die Verabschiedung des Onebrand-Konzepts durch die Mitglieder des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC) sei der Startschuss für die vereinfachte, einheitliche Kennzeichnung von EUR-Ladungsträgern gewesen, heißt es weiter in der Pressemitteilung von SGS. Die tauschfähige EUR-Holzflachpalette trage „künftig auf dem linken Eckklotz das Zeichen des UIC, welcher auch die technischen Standards und Qualitätsanforderungen der EUR-Ladungsträger festlegt“. Auf dem rechten Klotz sei die geschützte Marke EUR im Oval eingebrannt.

Diese neu hergestellten UIC/EUR-Paletten seien mit den im Umlauf befindlichen EUR-Paletten vollumfänglich tauschbar, so SGS. Das entscheidende Zeichen sei „dafür das EUR im Oval, welches die Tauschbarkeit im Europäischen Palettenpool (EPP) gewährleistet“. Für die Herstellung und Reparatur der neuen UIC/EUR-Paletten können Betriebe die Zulassung bei verschiedenen UIC-Mitgliedsbahnen beziehen. Die ersten Onebrand-Ladungsträger wurden dabei den Angaben zufolge mit einer Lizenzierung der Rail Cargo Austria (RCA) hergestellt.

Die SGS-Mitteilung ist vor dem Hintergrund des Palettenstreits zwischen dem Eisenbahnverband UIC und seinem langjährigen Partner, der Palettenorganisation EPAL (European Pallet Association e.V.), zu sehen. Als Auslöser des Streits gilt die Diskussion um die zu beauftragende Prüfgesellschaft. Die EPAL setzt nach einer Ausschreibung seit 1. Januar 2013 bei der Qualitätskontrolle auf die Dienste von Bureau Veritas. Seit 1. August 2013 werden auch EPAL-Europaletten produziert.