Transportlogistik: Konjunkturabkühlung macht sich im Markt bemerkbar

Laut dem TIMOCOM Transportbarometer schlägt die Konjunkturabkühlung auf die Transportwirtschaft durch.

Mit dem TIMOCOM Transportbarometer dokumentiert das IT-Unternehmen Timocom quartalsweise, wie sich Transportangebot und -nachfrage auf seiner Frachtenbörse entwickelt haben. (Foto: carloscastilla/Fotolia)
Mit dem TIMOCOM Transportbarometer dokumentiert das IT-Unternehmen Timocom quartalsweise, wie sich Transportangebot und -nachfrage auf seiner Frachtenbörse entwickelt haben. (Foto: carloscastilla/Fotolia)
Matthias Pieringer

Von der Konjunkturabkühlung sind Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten derzeit am stärksten betroffen – dies zeigt eine aktuelle, am 18. Juli präsentierte Auswertung des Logistik-IT-Unternehmens Timocom. Mit dem „TIMOCOM Transportbarometer“ analysiert das Unternehmen quartalsweise die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage an der im „Smart Logistics System“ der Timocom integrierten Frachtenbörse.

Rückgang von 20 Prozent

Den Angaben zufolge sank die Zahl der über Timocom am Markt platzierten Frachtangebote von Anfang April bis Ende Juni 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent. „Die protektionistische Wirtschaftspolitik der US-Regierung hemmt den weltweiten Handel, wodurch wiederum die Exportmenge sinkt. Exportorientierte Nationen wie Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten sind von dieser Entwicklung am stärksten betroffen“, sagte David Moog, Business Analyst bei Timocom.

Transport von Industrie- und Investitionsgütern besonders betroffen

In Summe wurden über die „Smart App Frachten“, über die Unternehmen ihre Transportangebote auf der Frachtenbörse einstellen und abwickeln können, im zweiten Quartal insgesamt 21.817.710 Angebote platziert; im Vorjahresquartal lag diese Zahl noch bei 27.565.605. Der Rückgang betreffe zum größten Teil den Transport von Industrie- und Investitionsgütern, unter anderem aus der Zulieferindustrie, berichtete Moog.  

Auch der anstehende Brexit zieht Timocom zufolge immer weitere Kreise. „Nachdem im ersten Quartal die Transportmengen nach Großbritannien durch Erhöhung der Lagerbestände deutlich gestiegen sind, erleben wir jetzt den Einbruch“, so Moog. Die Zahl der Exporte aus Europa nach Großbritannien ist laut Timocom im zweiten Quartal im Vergleich zum vorherigen Quartal 2019 um 56 Prozent zurückgegangen.

Hochsaison für Obst und Gemüse in Südeuropa

Dem Trend trotze, wie Timocom weiter mitteilte, die Exportentwicklung in Südeuropa. Italien, Spanien, Portugal und Griechenland hätten mit einem Zuwachs von 21 Prozent von April bis Juni deutlich mehr Waren ins europäische Ausland transportiert, als im Vorjahresquartal. „Die Obst- und Gemüsesaison läuft in diesen Ländern derzeit auf Hochtouren“, erläuterte Timocom-Experte Moog.