Der Speditionsverbund Elvis AG und der Softwareentwickler Mansio bauen gemeinsam ein Begegnungsnetzwerk für Lkw-Komplettladungen auf. Wie die beiden Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 3. August erklären, haben sie eine Kooperation zu diesem Zweck vereinbart. Dadurch würden die Kompetenzen gebündelt und mittelständischen Spediteuren und Logistikern neue Synergieeffekte ermöglicht.
Aufliegertausch auf halber Strecke
Geplant ist ein gegenseitiger Austausch der Auflieger auf halber Strecke. Damit könnten die Nutzer den Herausforderungen des Marktes aktiv begegnen. Gleich mehrere aktuelle Probleme der Branche würden adressiert, hieß es: Wirtschaftlichkeit, Fahrermangel und Einsatzszenarien von E-Lkw.
Elvis-Vorstandsvorsitzender Jochen Eschborn sprach von einem wegweisenden Begegnungsnetzwerk für Spediteure und Logistiker, das geschaffen werde: „Mit der Kooperation bieten wir unseren Verbundpartnern die Möglichkeit, Begegnungsverkehre systematisiert zur Optimierung ihres Transportgeschäfts zu nutzen.“
Der Speditionsverbund kündigte an, den Aufbau des neuen Systems namens Elvis Cross Load Network mit seinem Know-how und Netzwerk zu unterstützen. Man wolle einen Baustein zur Stärkung des gebeutelten mittelständischen Speditionsgewerbes liefern.
Für das technologische Grundgerüst des Begegnungsverkehrs sorgt der Softwareentwickler Mansio. Das Aachener Unternehmen richtet mit seiner Plattform die Geschäftsprozesse der beteiligten Speditionen an den operativen Abläufen des entstehenden Netzwerks aus. Mansio-Geschäftsführer Dr. Maik Schürmeyer ist überzeugt, dass das Speditionsnetzwerk Elvis mit seinen über 250 Partnern das „perfekte Fundament“ für das gemeinsame Projekt ist.
Umschlagpunkt am Elvis-Hub in Knüllwald
Das Transportkonzept basiert zunächst auf zentralen Umschlagpunkten, von denen der erste am Elvis-Hub im hessischen Knüllwald eingerichtet wird. Elvis-Vorstandsvorsitzender Eschborn über die Funktionsweise: „Die teilnehmenden Speditionen fahren mit ihren Lkw zum Wechselpunkt in Knüllwald, übergeben dort Trailer an andere Speditionen und führen den Rücktransport in die jeweilige Ursprungsregion durch. Dafür werden die einheitlichen Auflieger in einem Pool zur Verfügung gestellt, damit der eigene Trailer nicht an fremde Fahrer übergeben werden muss.“
Das Konzept soll es ermöglichen, Leerfahrten zu vermeiden, Kosten und Zeit zu sparen und letztlich sogar den Lkw ein zweites Mal am Tag auf die Reise zu schicken, um den Umsatz zu steigern.
Fahrerberuf attraktiver machen
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen sollen vor allem die Fahrer von dem Begegnungsverkehr profitieren, da sie am Ende ihrer Schicht nach Hause zurückkehren können.
„Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den Beruf von Lkw-Fahrern und -Fahrerinnen attraktiver zu gestalten und dem akuten Fahrermangel entgegenzuwirken. Nicht zuletzt reduzieren wir damit sogar noch den Parkplatzbedarf an Autobahnen“, so Eschborn.
Chancen für E-Lkw
Auch in Sachen Nachhaltigkeit soll das Projekt Vorteile bieten, da den Angaben zufolge nicht nur Leerfahrten eingespart werden, sondern auch elektrisch angetriebene Lkw auf den Teilstrecken effizienter eingesetzt werden können. Denn durch die kürzeren Distanzen und den planbaren Weg zum Begegnungspunkt könnten die begrenzte Reichweite der E-Lkw und die eingeschränkte Infrastruktur optimal genutzt werden.
„Unser Begegnungsverkehr leitet einen bedeutenden Meilenstein für den Straßengüterverkehr ein. Gemeinsam mit Mansio arbeiten wir daran, für unsere Verbundpartner ein System zu etablieren, das die Optimierung von Komplettladungsverkehren zum Ziel hat. Damit bieten wir unseren Partnern klare Vorteile in einem hart umkämpften Markt“, sagte Eschborn.
Die Elvis AG (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) ist ein Verbund von Lkw-Speditionen und Frachtführern Europas und die Interessensvertretung von über 250 Partnerunternehmen. Über seine Partner ist der Verbund an 350 Standorten in Deutschland und in mehr als 30 Ländern Europas vertreten.
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