Transportlogistik: DB Schenker lässt sich bei Verkaufsvorhaben alle Optionen offen

Für DB Schenker-CEO Jochen Thewes und den Vorstand Finanzen & Logistik der Deutschen Bahn, Dr. Levin Holle, kommt ein vollständiger oder teilweiser Verkauf von DB Schenker, zum Beispiel an einen finanziellen oder strategischen Investor, infrage. Derzeit gebe es noch kein festes Datum für das Ende des Prüfprozesses.

Der CEO von DB Schenker, Jochen Thewes, will sorgfältig handeln und die aktuelle Gesamtsituation, insbesondere an den Finanzmärkten, berücksichtigen, um für DB Schenker das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Hier ist Thewes bei einer Produktkonferenz am 28. September 2022 zu sehen. (Bild: Gunnar Knüpffer)
Der CEO von DB Schenker, Jochen Thewes, will sorgfältig handeln und die aktuelle Gesamtsituation, insbesondere an den Finanzmärkten, berücksichtigen, um für DB Schenker das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Hier ist Thewes bei einer Produktkonferenz am 28. September 2022 zu sehen. (Bild: Gunnar Knüpffer)
Gunnar Knüpffer

Die Prüfung eines möglichen Verkaufs von DB Schenker durch die Deutsche Bahn wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am 17. Mai auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE. „Diese Prüfung läuft ergebnisoffen, es gibt kein konkretes Zieldatum.“

In einem Management Letter von DB Schenker-CEO Jochen Thewes und DB-Vorstand Finanzen & Logistik Levin Holle im Nachgang zur transport logistic 2023, der LOGISTIK HEUTE vorliegt, heißt es:

„Wir sind dabei, alle notwendigen Fakten für einen möglichen Verkaufsprozess zusammenzutragen. Sobald uns diese Fakten vorliegen, werden alle Möglichkeiten bewertet.“

Es gebe kein festes Datum für das Ende des Prüfprozesses und den Beginn eines möglichen Verkaufsprozesses. Sie bereiteten alles mit der nötigen Umsicht und ohne Druck vor.

LOGISTIK HEUTE hatte im Dezember 20022 berichtet, dass der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn dem DB-Vorstand den Auftrag erteilt hatte, einen möglichen Verkauf von bis zu 100 Prozent der Anteile von DB Schenker zu prüfen und vorzubereiten. Über einen konkreten Verkaufsprozess sollte später entschieden werden. DB Schenker trägt seit Jahren mit Rekordergebnissen signifikant zur wirtschaftlichen Entwicklung des DB-Konzerns bei. Die Erlöse aus dem Verkauf von DB Schenker sollten dem damaligen Aufsichtsbeschluss zufolge vollständig im DB-Konzern bleiben und zur deutlichen Entschuldung des Unternehmens beitragen. Auch teilte die Bahn im Dezember mit, dass sie sich mit Blick auf die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und die derzeitigen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten die erforderliche Zeit für einen möglichen Verkauf von DB Schenker nehmen wolle.

Auf diese Situation an den Finanzmärkten wiesen denn auch Thewes und Holle in ihrem Brief an die Mitarbeiter hin:

„Zum einen sind wir daran interessiert, möglichst schnell zum Abschluss zu kommen. Zum anderen muss die DB sorgfältig handeln und die aktuelle Gesamtsituation, insbesondere auf den Finanzmärkten, berücksichtigen, um auch für DB Schenker das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“

Für die Vorstände liegen derzeit alle Optionen für DB Schenker auf dem Tisch:

„Ein vollständiger oder teilweiser Verkauf, zum Beispiel an einen finanziellen oder strategischen Investor.“

Wenn – und nur wenn – die DB eine klare Entscheidung über einen formellen Prozessstart getroffen habe, würden alle Interessenten zu Gesprächen und zur Abgabe von Angeboten eingeladen. Dabei werde DB Schenker nur verkauft, wenn es finanziell vorteilhaft für den DB-Konzern ist und der Verkauf zusätzliche Wachstumschancen für DB ermöglicht.