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Transporte: Anti-Betrugssystem Trusted Carrier wird international

Ladungsunterschlagung mit gefälschten Identitäten soll Riegel vorgeschoben werden.
Die Beauftragung eines Trusted Carrier erspart laut dem BGL Industrie, Handel und frachtvermittelnden Speditionen das zeitaufwendige Überprüfen der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit der frachtführenden Logistikdienstleister. (Foto: Dmitry Perov/ Fotolia)
Die Beauftragung eines Trusted Carrier erspart laut dem BGL Industrie, Handel und frachtvermittelnden Speditionen das zeitaufwendige Überprüfen der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit der frachtführenden Logistikdienstleister. (Foto: Dmitry Perov/ Fotolia)
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Matthias Pieringer

Das Sicherheitssystem „Trusted Carrier“, mit dem die Betrugsanfälligkeit in der Straßentransportkette signifikant vermindert werden soll, tritt in die Internationalisierungsphase. Dies verkündete der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. anlässlich seiner Mitgliederversammlung 2016 am 18. November in Frankfurt am Main. Nachdem das System Trusted Carrier am 1. Juli dieses Jahres in den Probebetrieb national gestartet ist und technisch beanstandungsfrei funktioniere, werde die International Road Transport Union (IRU) mit europäischen Schwesterverbänden des BGL die Internationalisierungsphase einleiten, meldete der BGL. Bis zum Abschluss der dafür erforderlichen Plattformarbeiten werde der Probebetrieb fortgesetzt.

Das BGL-System Trusted Carrier wurde in Zusammenarbeit mit Partnern aus der verladenden Wirtschaft, der Kravag/R+V Versicherung sowie Transfrigoroute Deutschland (TD) e.V. entwickelt, „um den immer häufiger auftretenden Ladungsunterschlagungen mittels gefälschter Identitäten einen Riegel vorzuschieben: Detailliert ausgearbeitete Qualitätssicherungs- und Sanktionsmaßnahmen sollen verhindern, dass sich anonyme Subunternehmer mit gefälschten Identitäten Lkw-Ladungen erschleichen können“, teilte der BGL mit.

Finanziell unterlegtes Garantieversprechen

Der Verband übernimmt für die in der System-Datenbank registrierten Transportunternehmen ein finanziell unterlegtes Garantieversprechen: Auftraggeber (Verlader oder frachtvermittelnde Speditionen) erhalten eine Garantiesumme in Höhe von jeweils 5.000 Euro für den Fall, dass ein Trusted Carrier mit einem Transport beauftragt wurde, aber absprachewidrig kein in der System-Datenbank registriertes Kraftfahrzeug gestellt wurde.

Beschwerdeausschuss eingerichtet

Darüber hinaus verpflichten sich laut BGL die Systemteilnehmer, System- und Qualitätsstandards einzuhalten. Ein unabhängiger Beschwerdeausschuss sorge als Selbstreinigungsmechanismus dafür, „dass nur solche Unternehmen ihren Status als Trusted Carrier behalten, die sich an die zugesagten Qualitäts- und Leistungsstandards halten“. Verstöße würden durch einen unabhängigen Beschwerdeausschuss mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus dem Trusted-Carrier-System geahndet.

Die Beauftragung eines Trusted Carrier erspare, wie der BGL weiter kundtat, Industrie, Handel und frachtvermittelnden Speditionen das zeitaufwendige Überprüfen der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit der frachtführenden Logistikdienstleister.

Auf dem LOGISTIK HEUTE-Forum „Lebensmittellogistik: Best Practice in der Supply Chain“ Ende Oktober in Ettlingen bei Karlsruhe hatte Thomas Pütter, Geschäftsbereichsleiter Network Services & Innovation der Nagel-Group, die Teilnehmer in seinem Vortrag darüber informiert, wie mit Trusted Carrier Langfinger in der Lebensmittelkette abgewehrt werden sollen. Laut einem Bericht der Sicherheitsvereinigung TAPA (Transported Asset Protection Association) waren Lebensmittel im ersten Halbjahr 2016 in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit einem Anteil von rund zwölf Prozent die von Frachtdiebstählen am stärksten betroffene Produktgruppe.

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