Transport: Schweizer Bundesrat unterstützt Cargo sous terrain
Der Schweizer Bundesrat hat in einer Entscheidung von 29. Januar 2020 beschlossen, eine Gesetzesgrundlage für Cargo sous terrain (CST), ein Projekt für den unterirdischen Transport von Gütern, zu schaffen. Basierend auf partei- und wirtschaftsübergreifenden positiven Rückmeldungen zu dem Konzept, unterstützt der Bundesrat nach Angaben von CST auch das Ziel das Projekt als privat finanzierte Innovation mehrheitlich in Schweizer Hand voranzutreiben.
Nötige Rechtssicherheit schaffen
Das mit dem Beschluss des Bundesrates zu schaffende Spezialgesetz ist CTS zufolge die Voraussetzung, um das Gesamtlogistiksystem umzusetzen. Es schaffe klare Bedingungen für Bau und Betrieb der Anlagen sowie die nötige Rechtssicherheit für Investoren. CST begrüßt nach eigenen Angaben insbesondere, dass das Gesetz den Weg für ein einheitliches Plangenehmigungsverfahren ebnet. Somit könne das kantonsübergreifende Projekt mit schweizweit einheitlichen Bedingungen entwickelt werden.
Weniger Kohlendioxid
Gemäß Schätzungen des Schweizer Bundes wird die auf der Straße und Schiene transportierte Gütermenge bis 2040 um 37 Prozent höher sein als im Jahr 2010. Das sei für das Schweizer Logistiksystem eine enorme Herausforderung. CST biete hierfür eine intelligente und effiziente Lösung. Mehr 90 Prozent der künftig von CST transportierten Güter würden ohne das Projekt auf die Straße verschoben. Bahn und CST sind den Projektbetreibern zufolge komplementär, weil auf der Schiene wenig kleinteilige, palettenbasierte Transporte stattfinden.
Die vernetzte City Logistik von Cargo sous terrain soll zudem die Städte um bis zu 30 Prozent des Lieferverkehrs und um 50 Prozent der Lärmemissionen entlasten, so CST. Eine übergeordnete Steuerung des Gütertransports entlang der gesamten Wertschöpfungskette und die ziel- und zeitgerechte Aufreihung der Waren im Tunnel sollen dies möglich machen. Verkaufsstellen und Endabnehmer würden nicht mehr separat von verschiedenen Anbietern beliefert, sondern koordiniert ab den City Hubs in umweltschonenden Fahrzeugen mit Waren versorgt. Die Belieferung und Entsorgung erfolge in gemeinsamer Tour.
Lärmemissionen und Landverbrauch sollen sinken
Wie CST berichtet, soll das Projekt nach seiner Realisierung ausschließlich mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Gegenüber heutigen Lastwagentransporten verbrauche CST dadurch bis zu 80 Prozent weniger CO2 pro transportierte Tonne Güter. Das erste Teilstück von Härkingen-Niederbipp nach Zürich spart laut CST 40.000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr ein, was den Jahresemissionen der 7.500 Einwohner der Gemeinde Moutier entspricht. Auch in einer Zukunft mit elektrobetriebenen Lkws schneide CST ökologisch besser ab als alle übrigen Transportszenarien. Dies resultiere aus der Reduzierung von Lärmemmissionen und Landverbrauch, so die Projektbetreiber.
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