Transport: Hub-Konzepte können die Belieferung urbaner Fabriken verbessern
Sogenannte Hub-and-Spoke-Konzepte können das Verkehrsaufkommen im urbanen Raum sowie die Emissionsbelastung verringern. Dabei haben vor allem die Fahrzeug- und Standortauswahl sowie die Art der Auftragszusammenlegung einen großen Einfluss. Das geht aus einer Studie der Technischen Universität Braunschweig zur Optimierung der Logistik hervor, deren Ergebnisse am 27. April offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Analyse von Logistikkonzepten
Wie die Wissenschaftler bereits jetzt bekannt gaben, wurde in der simulationsbasierten Studie „Konzeption und Machbarkeitsuntersuchung einer zentral gesteuerten Anlieferung von urbanen Fabriken – ZAUF“ untersucht, welche Auswirkungen Hub-and-Spoke-Konzepte auf das innerstädtische Verkehrsaufkommen und den Schadstoffausstoß haben. Um die Wirkungen zentral gesteuerter Anlieferungen von urbanen Fabriken besser zu verstehen, wurden nach Angaben der TU Braunschweig zunächst verschiedene Aspekte von Logistikkonzepten analysiert. Dies umfasste zum Beispiel die Teilnehmer und ihre Anforderungen an die Logistik, die Auftragszusammenlegung in einem Güterverteilzentrum, die industrielle Umsetzbarkeit, Transportplanungsmethoden und Fahrzeugtypen für Szenarien in der Simulation.
45 Prozent weniger gefahrene Kilometer
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich Hub-and-Spoke-Konzepte in der innerstädtischen Logistik positiv auswirken können – auf das Verkehrsaufkommen und die Emissionen. So lassen sich laut der Forscher die täglich gefahrenen Kilometer durch Belieferungen urbaner Fabriken um bis zu 45 Prozent verringern. Die Auslastung der Lieferfahrzeuge kann erheblich erhöht werden (zum Teil um bis zu 30 Prozent). Durch die geringere Anzahl an benötigten Fahrzeugen und die damit geringere tägliche Fahrleistung können nach Studien-Angaben zusätzlich bis zu 32 Prozent der täglichen CO2-Emissionen vermieden werden. Diese Werte seien immer im Vergleich zu einer direkten Belieferung der Fabriken ohne Konsolidierung in einem Güterverteilzentrum zu sehen.
Für den innerstädtischen Verkehr eignen sich den Wissenschaftlern zufolge leichte Nutzfahrzeuge, leichte Lkw oder auch mittelschwere Lkw. In der Simulation wurde von einem höheren prozentualen Anteil mittelschwerer Lkw ausgegangen, da sich dadurch die Anzahl der Fahrten am stärksten senken lasse.
Möglichst kleine, vollbeladene Fahrzeuge
Im Sinne einer Vorstudie wurde ein eigenes Programm zur Auftragszusammenlegung geschrieben, das vereinfacht nach einer Priorisierung vorgeht. Die Aufträge werden demnach so zusammenlegt, dass zum Beispiel möglichst kleine, voll beladene Fahrzeuge gewählt werden, die zusammengelegten Aufträge möglichst gleiche oder aber nahe beieinanderliegende Ziele haben und die Differenz zwischen der Abfahrtszeit der zusammenzulegenden Aufträge möglichst klein ist, heißt es vonseiten der TU Braunschweig.
Das Projekt ZAUF wurde im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 84.255 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. ZAUF startete im August 2019 und wurde im Januar 2021 abgeschlossen.
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