Tracking: Förderprojekt SaSch entwickelt intelligent vernetzte Lieferkette

Die Kooperation von Bosch Connected Industry, BLG Logistics, dem Bremer Institut für Produktion und Logistik, GS 1 Germany und Queo kommt zum Abschluss.

Wie sich Sensordaten für intelligente Lieferketten nutzen lassen, war eines der Forschungsziele des Förderprojekts "SaSch". (Foto: BLG Logistics/Marcus Meyer)
Wie sich Sensordaten für intelligente Lieferketten nutzen lassen, war eines der Forschungsziele des Förderprojekts "SaSch". (Foto: BLG Logistics/Marcus Meyer)
Therese Meitinger

Seit Oktober 2016 hatte sich das Förderprojekt SaSch Lösungen für eine vernetzte intelligente Lieferkette zu entwickeln und testen auf die Fahne geschrieben. Dabei wurden nach Eigenangaben automatisch aktuelle Informationen zum Transportstatus und Zustand der Ware durchgängig erfasst. Die fünf Projektpartner BLG Logistics, Bosch Connected Industry, das Bremer Institut für Produktion und Logistik (Biba), GS1 Germany und Queo haben dazu die technischen und methodischen Voraussetzungen geschaffen und in der Praxis erprobt, so die Projektpartner.

„Um eine eindeutige Transparenz über die Position und den Zustand der Ware zu erhalten, machen wir die Ladungsträger mittels angebrachter Sensoren intelligent“, beschreibt Nikolaos Servos bei Bosch Connected Industry die entwickelte Hardware-Lösung. „Die Ladungsträger melden ihren Standort sowie qualitätsrelevante Umwelteinflüsse autonom während des Transportes sowie an festen Meilensteinen in der Transportkette an eine Cloud.“

Dafür werden nach Eigenangaben die von Bosch Connected Industry entwickelten Sensoren mit einer Laufzeit von bis zu neun Jahren an Paletten, Kleinladungsträgern, Gitterboxen oder weiteren Sonderladungsträgern befestigt. Die erfassten Daten übermittelt demnach ein Gateway per Mobilfunk. Von der Cloud aus gelangen sie laut Hersteller in die Systeme der Supply-Chain-Partner. Das Gateway könne stationär am Lager der Logistikdienstleister, an Lkws oder Containern angebracht werden, so das Unternehmen. Es sei im Rahmen des Forschungsprojektes weiterentwickelt worden: insbesondere hinsichtlich der Batterielaufzeit, eines Solarträgers zur Energieversorgung, einer Erweiterung des Speichers sowie einer externen Antenne zur besseren Erfassung der Sensordaten und des Mobilfunks.

Testanwender gesucht

„Damit die erhobenen Daten schnell, fehlerfrei und vollständig allen betroffenen Partnern der Lieferkette zur Verfügung stehen, erfolgen Kennzeichnung und Identifikation der Produkte sowie der Datenaustausch in SaSch über die Standards von GS1 Germany“, erklärt Roman Winter, Senior Manager Identification/Data Carrier bei GS1 Germany.

So tragen etwa laut den Projektpartnern die mobilen Sensoren im GS1-DataMatrix-Code, einem zweidimensionalen Barcode, eine GS1-Seriennummer mit sich. Die Sensoren seien wiederum an Paletten befestigt, die mit der Nummer der Versandeinheit gekennzeichnet sind. So werde eine Verknüpfung zwischen realer und virtueller Welt ermöglicht. Darüber hinaus hat GS1 Germany nach Eigenangaben die Erweiterung des Schnittstellenstandards EPCIS auf den Weg gebracht. Ab Mitte 2020 soll dieser den Austausch sensorbasierter Qualitätsdaten ermöglichen.

Der Logistik- und Seehafendienstleister BLG Logistics koordinierte nach Eigenangaben für die Lösungen Praxistests in den USA und Deutschland. Hierbei sei das Tracking einer multimodalen Lieferkette von Bremen nach Vance erfolgt, so die Projektpartner. Dazu hätten die Projektteilnehmer einen Container mit einem Gateway und mehrere Ladungsträger mit Sensoren ausgestattet. Zusätzlich wurde laut BLG die Lösung an einer innerdeutschen Transportkette evaluiert.