Technologie: BMW treibt Forschung voran
Mit Innovationen aus den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0 setzt die BMW Group auf ein zukunftsfähiges Produktionsnetzwerk. Anwendungen wie Logistikroboter, autonome Transportsysteme oder eine durchgehend vernetzte Lieferkette werden in Pilotprojekten getestet und sind bereits in vielen Logistikbereichen der BMW Group Werke eingesetz. Im Rahmen einer Presseveranstaltung präsentierte die BMW Group den bisherigen Stand der Forschung am 30. November 2018 im BMW Werk Regensburg.
Effizient und transparent
„Die Logistik ist das Herzstück unseres Produktionssystems. Unser breites Spektrum an zukunftsweisenden Projekten unterstützt uns, die immer komplexer werdenden Logistikprozesse effizient zu betreiben und transparenter zu machen“, sagte Jürgen Maidl, Leiter Logistik im BMW Group Produktionsnetzwerk am Pressetag. „Dafür nutzen wir das große Angebot der verfügbaren technologischen Innovationen und arbeiten eng mit Universitäten und Startups zusammen. Wir arbeiten schon heute mit den Industrie 4.0-Technologien von morgen.“
Transparenz in der Lieferkette
Unter dem Namen „Connected Supply Chain (CSC)“ läuft das Projekt vollständige Datentransparenz in der Lieferkette. Um das weltweite Lieferantennetzwerk mit den verschiedenen Logistikdienstleistern der BMW Group zu verbinden, soll das Programm alle 15 Minuten aktualisieren, wo sich welche Ware befindet. So sollen mögliche Verzögerungen frühzeitig erkannt werden, damit entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.
Transparenz in der Fahrzeugauslieferung
Mit „Connected Distribution“ möchte die BMW Group Transparenz in der Fahrzeugauslieferung herstellen. Vom Werk bis zum Händler übermittelt die in den Fahrzeugen verbaute IT eigenständig den Ort und den Zustand des jeweiligen Fahrzeugs an die Logistikzentrale. Seit 2018 ist das ehemalige Pilotprojekt BMW zufolge nun in die Serienproduktion integriert.
Autonome Transportsysteme im Innenbereich
Innerhalb der Produktionshallen sind bei BMW zunehmend autonome Transportsysteme im Einsatz. Bereits 2015 entwickelte der Autobauer zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) den selbstfahrenden „Smart Transport Robot“ (STR). Dieser ist mittlerweile in zweiter Generation im BMW Group Werk Regensburg in Betrieb. Die bereits eingesetzten automatisierten Routenzüge werden nach Unternehmensangaben in Dingolfing mit einem Automatisierungskit aufgerüstet. Mit einer Smart Watch sollen die Logistikarbeiter außerdem unterstützt werden. Diese kündigt nahende Routenzüge per Vibrationsalarm an und zeigt dem Mitarbeiter an, welche Behälter er entladen soll. Per Displayberührung soll er den Routenzug dann zum nächsten Ziel schicken können.
Vorreiterrolle bei Transportsystemen im Außenbereich
Bei autonomen Transportsystemen für den Außenbereich übernimmt BMW eine Vorreiterrolle. Der „AutoTrail“ ist ein autonomer Outdoor-Transportroboter, der Lkw-Anhänger selbstständig vom Stellplatz zur Ent- und Beladestation im Werk bringen soll. Das Pilotprojekt wird in Leipzig getestet und funktioniert so: Eine mobile Plattform fährt unter den Auflieger und koppelt diesen an, dann rangiert sie diesen autonom durch das Werk. Die Traglast der Plattform liegt bei bis zu 30 Tonnen und soll durch Lasernavigation gesteuert werden.
Roboter als Unterstützer
Sogenannte „Bots“ unterstützen die Mitarbeiter beim Umladen von Behältern. Momentan sind vier verschiedene Roboter im Einsatz, zum Teil auch schon in der Serienproduktion, so BMW. Zu den Aufgaben der Maschinen gehören das Entnehmen voller Kunststoffboxen von der Palette und das Platzieren auf eine Fördertechnik im Wareneingang, das Entladen von Routenzügen, Kisten in Regalen platzieren, Kleinteile aus Bereitstellungslagern zusammenstellen und Leergutbehälter auf Paletten stapeln. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz erkennen die Roboter verschiedene Behälter und ermitteln eigenständig den richtigen Greifpunkt.
Papierlose Logistik
In der papierlosen Logistik unterstützen Smart Devices die Logistikmitarbeiter. Handschuhe mit integrierten Scannern, Datenbrillen und Smartwatches helfen, digital beschriftete Behälter zu decodieren. Durch die papierlose Logistik ergeben sich neue Anwendungsgebiete für mobile Endgeräte.
Virtuelle Realität
Die BMW Group verwendet schon heute virtuelle Realität um Lagerflächen zu planen. Spezielle 3 D-Scanner und hochauflösende Kameras messen seit mehreren Jahren die BMW-Werke aus, diese Daten wurden gespeichert und so können nun die realen Strukturen einer Logistikhalle wiedergegeben werden. In der virtuellen Umgebung können Logistikplaner virtuelle Regale, Gitterboxen oder andere Betriebsmittel platzieren und so den Platzbedarf beurteilen.
Reduktion der CO2-Emissionen
Bereits über 60 Prozent der BMW-Neufahrzeuge verlassen die Produktionswerke BMW zufolge bereits per Schienenverkehr. Auf bestimmten Strecken könne jedoch nicht auf den Lkw verzichtet werden, deshalb stehe der Ausbau CO2-effizienter Verkehrsträger weiter im Vordergrund, so BMW. Momentan sind bereits Erdgas- und Elektro-Lkw im Einsatz, bis 2030 sollen die Emissionen der Lkw um 40 Prozent reduziert werden, bis 2050 will BMW völlig emissionsfrei unterwegs sein.
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