Werbung
Werbung

Supply Chain Management: Unternehmen wollen 2025 Investitionen in Lieferkette um 9,4 Prozent steigern

Um Risiken durch steigende Zölle und bilaterale Handelsstreitigkeiten zu mindern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken, diversifizieren laut einer Studie vom Capgemini Research Institute die meisten Unternehmen weltweit ihre Beschaffung oder bauen auf einen Bezug der Waren aus Ländern mit einem ähnlichen Wertekanon.

Am stärksten nahm laut einer Studie vom Capgemini Research Institute der Anteil von Unternehmen mit mehr Investitionen im Bereich der Umgestaltung der Lieferkette zu: 63 Prozent geben an, dass sie ihre Ausgaben im Jahr 2025 erhöhen werden – im Jahr 2024 war es weniger als die Hälfte. (Bild: Sergey Nivens, AdobeStock)
Am stärksten nahm laut einer Studie vom Capgemini Research Institute der Anteil von Unternehmen mit mehr Investitionen im Bereich der Umgestaltung der Lieferkette zu: 63 Prozent geben an, dass sie ihre Ausgaben im Jahr 2025 erhöhen werden – im Jahr 2024 war es weniger als die Hälfte. (Bild: Sergey Nivens, AdobeStock)
Werbung
Werbung

62 Prozent der vom Capgemini Research Institute befragten Führungskräfte weltweit (Deutschland 69 Prozent) äußern mit Blick auf ihr eigenes Unternehmen eine höhere Zuversicht für 2025. Das ist ein Anstieg von sechs Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, heißt es in der Studie „Mit Zuversicht durch die Unsicherheit – Investitionsprioritäten für 2025“, die am 20. Januar veröffentlicht wurde. Das ist ein Anstieg von 20 Prozentpunkten gegenüber dem Wert von 2023 (+15 Prozentpunkte und +33 Prozentpunkte in Deutschland). Die Führungskräfte zeigen dabei mehr Vertrauen in ihre eigenen Organisationen als in den globalen Markt insgesamt. Was das globale Marktumfeld in den nächsten zwölf bis 18 Monaten angeht, sind nur 37 Prozent optimistisch. Dieser Wert liegt nur geringfügig über dem Vorjahreswert.

In einem unsicheren Marktumfeld gehen 56 Prozent davon aus, dass 2025 der Kostensenkung Vorrang vor dem Umsatzwachstum eingeräumt wird. Die Führungskräfte sind sich jedoch bewusst, dass dies Investitionen erfordert – die Hälfte gibt an, dass ihre Organisation plant, die Gesamtinvestitionen im Jahr 2025 zu erhöhen, während knapp ein Viertel mit geringeren Investitionen im Vergleich zu 2024 rechnet und der Rest keine Veränderung erwartet.

„Der vielfachen Unsicherheit im Jahr 2025 begegnen die Führungskräfte mit einer Einstellung, die sowohl Zuversicht als auch Widerstandsfähigkeit widerspiegelt. Beides – so unsere Studie – zeigt sich auch in den Investitionen in Technologie“, fasst Henrik Ljungström, Managing Director Germany bei Capgemini zusammen. „Die Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität; ebenso können Kosten gesenkt und wichtige Effizienzsteigerungen erzielt werden. Innovationen, Lieferketten und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des Handelns, wobei gerade die Nachhaltigkeitsthemen zunehmend für ihr wertschöpfendes Potenzial genutzt werden. Dies passiert auf Unternehmensebene, wird in Summe aber auch dazu beitragen, eine innovativere, nachhaltigere und integrativere Weltwirtschaft zu gestalten.“

Ein Großteil der Zuversicht der Führungskräfte, weltweit wie auch in Deutschland, konzentriert sich laut der Cap Gemini-Studie weiterhin auf die beiden Bereiche Kundenerlebnis sowie Engineering/Forschung & Entwicklung/Innovation – wobei fast acht von zehn in ersteres und fast drei Viertel der Führungskräfte in das zweite Feld mehr investieren möchten als im Vorjahr. Am stärksten nahm der Anteil von Unternehmen mit mehr Investitionen im Bereich der Umgestaltung der Lieferkette zu: 63 Prozent geben an, dass sie ihre Ausgaben im Jahr 2025 erhöhen werden – im Jahr 2024 war es weniger als die Hälfte. Der Zuwachs liegt im Schnitt bei 9,4 Prozent. Lieferketten der neuen Generation werden KI und IoT integrieren, um die Effizienz zu steigern, Müll zu reduzieren und die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens zu unterstützen. Als positive Effekte kommen eine bessere Entscheidungsfindung und eine gesamthafte Kostenreduzierung hinzu.

Risikominimierung in den Lieferketten

Weltweit sind sieben von zehn Führungskräften der Studie zufolge besorgt über die Auswirkungen steigender Zölle und bilateraler Handelsstreitigkeiten auf die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Organisation. Fast zwei Drittel treibt auch die Auswirkungen eines möglichen globalen Handelskrieges auf die Geschäftstätigkeit und den Marktzugang ihrer Organisation um. Auf Länderebene mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten sind Führungskräfte in Japan und China am meisten besorgt (Deutschland ist im Mittelfeld) und gleichzeitig am wenigsten über einen möglichen globalen Handelskrieg – deutsche Unternehmen haben hier mit die meisten Sorgen.

Um diese Risiken zu mindern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken, diversifizieren die meisten Unternehmen laut Studie weltweit ihre Beschaffung und/oder bauen auf einen Bezug der Waren aus Ländern mit einem ähnlichen Wertekanon („Friendshoring“). Fast drei Viertel der Führungskräfte sind bereits dabei, die Risiken in ihren Lieferketten zu minimieren. Sie investieren dabei in andere Schwellenländer, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Im vergangenen Jahr war es noch weniger als die Hälfte. Gleichzeitig bestätigen fast zwei Drittel von ihnen, dass Friendshoring im Jahr 2025 einen wesentlichen Teil der Beschaffungs- und Produktionsstrategien ihrer Organisation ausmachen wird (im Vergleich zu 45 Prozent im Vorjahr).

Investitionen in Nachhaltigkeit werden immer mehr als Wertschöpfungsfaktor für Unternehmen sowie als Aktivposten für Compliance und Effizienz angesehen. Gleichzeitig sind sie zunehmend von geopolitischen Faktoren beeinflusst. In diesem Kontext planen 62 Prozent der Führungskräfte (ein Anstieg von 10 Prozentpunkten gegenüber 2024) ihre Nachhaltigkeitsbudgets um durchschnittlich 10,5 Prozent zu erhöhen, gaben sie in der Capgemini-Studie an. Die Schwerpunkte sind Klimatechnologien (72 Prozent der Führungskräfte planen, mehr auszugeben; 78 Prozent in Deutschland), zu denen Wasserstoff, erneuerbare Energien, Batterien, Kernenergie und Kohlenstoffabscheidung gehören.

Batterien werden dabei als die Top-Investition in Klimatechnologie im Jahr 2025 angesehen, wobei mehr als die Hälfte der Führungskräfte sie unter den Top 3 einstufen, insbesondere von Fertigungsunternehmen und Automobilherstellern. Neben Klimatechnologie sind die anderen Top-Bereiche für verstärkte Investitionen in Nachhaltigkeit die nachhaltige Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung, der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität sowie der Bereich Wassereinsparung/-management.

Weltweit wird erwartet, dass US-Organisationen ihre Wettbewerber in Bezug auf Technologieinvestitionen im Jahr 2025 übertreffen werden (1,45 Prozent des Umsatzes; Europa 1,29 Prozent). Außerdem sind US-Manager eher der Meinung, dass sie mehr investieren sollten, um wettbewerbsfähig zu sein (84 Prozent), als ihre europäischen Kollegen (64 Prozent). In Bezug auf Technologieinvestitionen stuften fast drei Viertel der Führungskräfte KI beziehungsweise generative KI im Jahr 2025 als eine ihrer drei wichtigsten Technologien ein – und auch hier gilt: In den USA liegt der Wert sogar noch höher.

Werbung
Werbung