Supply Chain Awards 2024: Von Materialfluss bis Materialverfügbarkeit
Am 12. November wurden in Frankfurt die diesjährigen Supply Chain Awards vergeben, die jährlich von LOGISTIK HEUTE, PwC und Strategy& ausgelobt werden. Den Smart Solution Award 2024 durfte die Bremer Cellumation GmbH für seine KI-basierte Materialflusslösung „celluveyor“ mit nach Hause nehmen. Über den Supply Chain Management Award 2024 freute sich der technische Händler Ludwig Meister. Das Unternehmen aus Dachau erhielt den Award für seine „Never Out of Stock“-Lösung, die Echtzeit-Datenanalysen mit automatisierten Beschaffungsprozessen verknüpft. Beide Unternehmen haben nach dem Gewinn der Awards exklusiv mit LOGISTIK HEUTE über ihre Konzepte und ihre Pläne für die Zukunft gesprochen.
Eine neue Art vom Materialflusslösung bereitzustellen, die Nutzern mehr Flexibilität bietet, ist das Ziel von Cellumation. Das 2017 gegründete Unternehmen legt vor allem Wert darauf, dass sich der celluveyor in alle Richtungen bewegen kann.
„Eine klassische Materialflusslösung besteht häufig aus kilometerlangen Streckenrollen. Förderer und Rollenförderer sind allerdings wie „Super Mario“ – man kann sich immer nur nach vorne bewegen und kommt niemals zurück. Modifikationen, die eine Bewegungsänderung erlauben, sind zudem häufig flächenintensiv. Unser System kann sich hingegen in jede Richtung und damit um 360 Grad bewegen. Somit können wir auf deutlich weniger Fläche komplexere Förderbewegungen durchführen“, erläutert Theresa Gröninger, Head of Marketing und Business Development bei Cellumation gegenüber LOGISTIK HEUTE.
„Die Softwaresteuerung macht es möglich, dass wir individuell auf jedes Objekt reagieren und es steuern können. Das heißt, wir haben nicht eine Technologie für alle Lösungen, sondern unsere Technologie ermöglicht eine Individualbehandlung. Und damit stellen wir sicher, dass jedes Paket sich in der richtigen Orientierung zum passenden Ausgang bewegt.“
Die Optimierung der eigenen Bestände und des Einkaufs waren für den technischen Händler Ludwig Meister der Ansporn sich der eigenen Datenbasis anzunehmen.
„Die sogenannte Single Source of Truth ist für mich der Anfang von allem. Denn, wenn man es schafft seine Daten an einem Ort, in guter Qualität und sehr strukturiert vorzuhalten, ist man auch in der Lage, die Komplexität seiner Supply Chain zu managen“, so Max Meister, Co-CEO bei Ludwig Meister, im Gespräch mit LOGISTIK HEUTE. „Das fängt dabei an, dass man nicht mehrere Systeme hat, die man synchronisieren muss, um alle relevanten Quellen wie Lieferanten, Einkauf, Logistik und so weiter, zu berücksichtigen. Und dann generiert man daraus vielleicht auch noch Daten, die eine unterschiedliche Aussage treffen. Das macht beispielsweise Aufgaben wie eine Bedarfsprognose im Einkauf sehr komplex. Wenn man unsaubere Datenquellen hat, erhöht es den Pflegeaufwand und reduziert die Genauigkeit der Aussagen. Somit sinkt die Zuverlässigkeit. Mit einer gemeinsamen Datenbasis kann man hingegen sehr viel bessere Prognosen für viele Bereiche erstellen“, so Meister weiter.
Dabei geht es dem Unternehmen nicht in erster Linie darum, die Fehlerquote auf null zu senken, sondern unnötige Fehler zu vermeiden.
„Es gibt auch bei uns Datensätze, die keine besonders hohe Qualität haben und Fehler enthalten. Allerdings haben wir durch die einheitliche Datenbasis viel weniger Differenzierungsprobleme. Es gibt jeden Kunden nur ein einziges Mal und alle essenziellen Informationen zu diesem Kunden sind an einem Platz vorhanden. Das bedeutet, wir machen keine zusätzlichen Fehler, weil bei der Synchronisierung einzelner Systeme etwas schiefläuft oder es Missverständnisse hinsichtlich der Bestellungen, Retouren oder verschiedenen Umsatzkennzahlen gibt. Dadurch wiederum können wir Technologien wie künstliche Intelligenz besser einsetzen.“
Preisträger im Rampenlicht
Mit großem Engagement haben die acht Finalisten am Finaltag der Supply Chain Awards 2024 am 12. November im Wolkenkratzer Tower 185 in Frankfurt am Main ihre Konzepte vorgestellt.
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