Studium: Exportiertes Logistikwissen

Hochschule Wismar startet in neues EU-Projekt „Management grüner Logistik“.
Anatoli Beifert, der an der Hochschule Wismar das neue Projekt leitet, stellte zum Auftakttreffen in St. Petersburg den Vertretern aus Deutschland, Estland, Schweden, Kasachstan und Russland nicht nur die Wismarer Hochschule vor, sondern die konkreten Vorschläge für Arbeitsansätze und zu erwartende Ergebnisse. (Foto: St. Petersburg, privat)
Anatoli Beifert, der an der Hochschule Wismar das neue Projekt leitet, stellte zum Auftakttreffen in St. Petersburg den Vertretern aus Deutschland, Estland, Schweden, Kasachstan und Russland nicht nur die Wismarer Hochschule vor, sondern die konkreten Vorschläge für Arbeitsansätze und zu erwartende Ergebnisse. (Foto: St. Petersburg, privat)

Am 26. und 27. November 2015 hat in der russischen Stadt St. Petersburg das Auftakttreffen eines neuen „Erasmus+“-Projektes unter Leitung der Hochschule Wismar stattgefunden. Mit dabei waren Vertreter aus Deutschland, Estland, Kasachstan, Russland und Schweden. Das Projekt soll bestehende Bildungs- und Kompetenzdefizite im Bereich der Logistik in Russland und Kasachstan verringern, teilt die Hochschule Wismar mit. Ziel ist die Einrichtung eines Masterprogrammes „Management grüner Logistik“ an sechs Universitäten der beiden Länder.

Logistik bleibt in der Bildung unbeachtet

Die Ergebnisse des 2012 abgschlossenen EU-Forschungsprojektes „Ost-West-Transport-Korridor“ habe gezeigt, dass der sogenannte Europäische Transportkorridor – insbesondere der osteuropäische Raum und die Ostseeregion – stark von der Entwicklung der logistischen Kompetenzen und Kapazitäten der Länder Kasachstan und Russland beeinflusst werde. Diese Kompetenzen würden jedoch nicht den Standards und der Nachfrage seitens der EU-Handelspartner entsprechen. Denn während in Russland und Kasachstan vornehmlich in die Verkehrsnetze investiert werde, bleibe Logistik als Bildungsgegenstand aufgrund fehlender Expertise vor Ort weitgehend unbeachtet. In der Folge blockiert dieser Zustand laut der Hochschule sowohl den inländischen Transportsektor als auch entsprechende Investitionsvorhaben durch die europäischen Partner.

Umsetzung bis 2018

Mit der Erarbeitung und Einrichtung eines Masterprogramms an drei kasachischen und drei russischen Universitäten werde nun eine systematische Verbesserung der gegenwärtigen Situation angestrebt. Unter dem Titel „Management der Grünen Logistik: Stärkung der Trans-Eurasischen logistischen Erreichbarkeit und Anbindung durch das nachhaltige Logistik-Management und ICT-Kompetenzausbau“, in der Kurzform „Management grüner Logistik“, soll das Masterprogramm bis Oktober 2018 umgesetzt werden.

EU-Förderung von 741.000 Euro

Inhaltlich werden die Partner aus Deutschland (Hochschule Wismar), Schweden (Universität Linköping) und Estland (Technologische Universität Tallin) komplexe Fachinhalte einbringen und somit die logistikbezogenen Lehrpläne an den sechs Partneruniversitäten formen. Darüber hinaus soll die interregionale Zusammenarbeit unterstützt werden. Die Europäische Union fördert das Projekt mit einem Budget von 741.000 Euro. Anatoli Beifert, Leiter des Projektes am European Project Center der Hochschule Wismar, erklärte im Zuge der Projektvorstellung in St. Petersburg: „Dieses Projekt ist sehr wichtig für unsere Partner in Kasachstan und Russland, aber genauso für unsere Region in Bezug auf den internationalen Handel und Transport.“