Studie: Unsicherheit in Lieferketten bestimmt auch 2023

Laut einer Umfrage des Weareble-Anbieters ProGlove hat die Hälfte der Lagerbetreiber Schwierigkeiten, die künftige Nachfrage zu planen.

Die eigenen Lagerbestände ausreichend zu planen ist für Logistikverantwortliche in Deutschland, USA und Großbritannien auch 2023 herausfordernd. Das fand ProGlove in einer Studie heraus. (Symbolbild: Petinovs/AdobeStock)
Die eigenen Lagerbestände ausreichend zu planen ist für Logistikverantwortliche in Deutschland, USA und Großbritannien auch 2023 herausfordernd. Das fand ProGlove in einer Studie heraus. (Symbolbild: Petinovs/AdobeStock)
Sandra Lehmann

Einer von ProGlove beauftragten Umfrage zufolge haben Lagerverantwortliche nach wie vor Schwierigkeiten, die Nachfrageentwicklung präzise vorherzusagen. Wie der Wearable-Anbieter in einer Pressemeldung von Ende Februar vermeldet, gaben nur 39 Prozent der befragten Unternehmen an, Trends für das kommende Jahr genau prognostizieren zu können. Die Umfrage wurde unter 650 Lagerfachleuten aus dem Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland zwischen dem 17. November und dem 14. Dezember 2022 durchgeführt.

Prognose problematisch

Einer der Eckpfeiler für erfolgreiche Lagerverwaltung ist die Vorhersage der Nachfrage. Dennoch gaben 51 Prozent der Befragten an, dass gerade diese Prognose ihr größtes Problem bei der Lagerverwaltung sei. Um die Nachfrage genau zu bestimmen und Lagerüberhänge oder -engpässe zu vermeiden, brauchen Unternehmen eine vorhersehbare Logistiklandschaft. Leider war das Jahr 2022 kein Jahr der Vorhersehbarkeit, und auch für 2023 zeichnen sich bereits ähnliche Entwicklungen ab.

Der Krieg in der Ukraine, der Inflationsdruck und die Auswirkungen des (erneuten) Covid-Ausbruchs in China sind nur einige der Faktoren, die in diesem Jahr ein unsicheres Umfeld für die Lagerlogistik schaffen. Einer von fünf (19 Prozent) Befragten gab an, dass man nicht auf die Hochsaison 2022 vorbereitet gewesen sei. Weniger als zwei von fünf (38 Prozent) gehen laut Proglove davon aus, dass die Probleme in der Lieferkette im nächsten Jahr weitgehend gelöst sein werden. Auf die Frage, ob sie sich angemessen auf die veränderten Einzelhandelsstrukturen während der Hochsaison vorbereitet fühlten, gaben nur zwölf Prozent der Befragten an, dass sie sich „sehr gut vorbereitet“ sahen.

Widerstandfähigkeit entwickeln

Die Studie zeige somit einmal mehr, dass Lager Widerstandsfähigkeit entwickeln müssen. Dies ist erforderlich, um den zu erwartenden Turbulenzen im kommenden Jahr entgegensteuern zu können, hießt es vonseiten des Wearable-Spezialisten. Anstatt sich aber auf externe Faktoren zu konzentrieren, seien die Unternehmen gut beraten, ihre internen Abläufe unter die Lupe zu nehmen. Denn diese könnten sie kontrollieren und selbstständig optimieren.