Studie: Sechs Anbieter dominieren den deutschen Paketmarkt

Laut des Parcel Shipping Index von Pitney Bowes beherrscht DHL den hiesigen Paketmarkt mit 52 Prozent des Gesamtumsatzes.

Einer Studie zufolge erschwert die Coronapandemie den Marktzugang für kleine KEP-Anbieter zusätzlich. (Foto: Halfpoint / Adobe Stock)
Einer Studie zufolge erschwert die Coronapandemie den Marktzugang für kleine KEP-Anbieter zusätzlich. (Foto: Halfpoint / Adobe Stock)
Therese Meitinger

Der US-amerikanische Frankiermaschinenhersteller Pitney Bowes hat am 5. Februar seinen „Parcel Shipping Index 2021“ zum weltweiten Paketvolumen veröffentlicht. Nachdem pandemiebedingt in der Vorgängerstudie die Daten der Europa betreffenden APEX-Studie gefehlt hatten, wurden sie laut Anbieter nun nachgereicht. Demnach verdichtete sich der deutsche Paketmarkt 2019 zusehends: Die sechs größten Logistikdienstleister teilen der Erhebung zufolge 99 Prozent der hiesigen Paketsendungen unter sich auf – allein DHL stellt hier fast die Hälfte aller Pakete zu.

Das Ranking im Paketvolumen laut Pitney Bowes:

  1. DHL (48 Prozent)
  2. Hermes (16 Prozent)
  3. UPS (12 Prozent),
  4. DPD (10 Prozent)
  5. GLS (7 Prozent)
  6. FedEx/TNT (6 Prozent).

Die höchste durchschnittliche Zuwachsrate nach Volumen von 2013 bis 2019 verzeichnet Hermes mit 11,3 Prozent, gefolgt von DHL mit acht Prozent.

Nach Umsatz dominiert DHL den deutschen Markt noch deutlicher: Hier weist DHL in der Erhebung im Jahr 2019 52 Prozent Marktanteil auf. Insgesamt machen laut Pitney Bpwes die sechs großen Lieferdienste 93 Prozent der Umsätze aus. Während Hermes zwar nach Volumen der zweitgrößte Anbieter ist, liegt die Otto-Tochter bei den Umsätzen hinter UPS – und DPD nur auf Rang fünf.

Die Top 6 nach Umsatzvolumen 2019

  1. DHL (52 Prozent)
  2. UPS (13 Prozent)
  3. DPD (10 Prozent)
  4. FedEx/TNT (7 Prozent)
  5. Hermes (6 Prozent)
  6. GLS (5 Prozent)

Die höchste durchschnittliche Wachstumsrate nach Umsatz von 2013 bis 2019 verzeichnete indes DHL mit 7,2 Prozent, vor DPD mit 5,6 Prozent. Amazon Logistics war als großer interner Dienstleister 2019 noch zu klein, um es in einer der beiden Kategorien die Top 6 zu schaffen.

Der Paketmarkt 2020 – und perspektivisch

Im Pandemiejahr 2020 hat sich das Paketvolumen in Deutschland zwischen neun Prozent und 14 Prozent erhöht, schätzen die Autoren der Studie. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum hierzulande etwa vier bis 4,2 Milliarden Pakete versendet.

Für den Zeitraum von 2021 bis 2026 prognostiziert die Studie, dass sich die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate etwas verlangsamt und auf sechs Prozent bis 7,4 Prozent sinkt. Damit würden im Jahr 2026 rund sech bis 6,7 Milliarden Pakete in Deutschland versendet werden.

Burkhard Heihoff, Geschäftsführer Pitney Bowes Deutschland, kommentiert die Ergebnisse:

„Für kleinere Anbieter wird die Marktlücke immer enger. Die großen Paketdienste haben die Strukturen und Möglichkeiten, auch schwierige Phasen wie das vergangene Jahr unbeschadet zu überstehen und sogar zu wachsen. Sie können eher auf alternative, innovative Lösungen umsteigen und haben dadurch einen klaren Vorteil.“