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Studie: Nachhaltiges Einkaufen wird in Krisenzeiten für Verbraucher schwieriger

Wie eine Erhebung des Beratungshauses Manhattan Associates herausfand, finden Käufer Nachhaltigkeit zwar wichtig, können diesen Vorsatz jedoch nicht immer umsetzen.

Obwohl nachhaltiges Handeln vielen Konsumenten wichtig ist, spielt es beim Einkaufsverhalten vieler Verbraucher eher eine untergeordnete Rolle. Das ergab eine Studie von Manhattan Associates. (Symbolbild: Thodonal/AdobeStock)
Obwohl nachhaltiges Handeln vielen Konsumenten wichtig ist, spielt es beim Einkaufsverhalten vieler Verbraucher eher eine untergeordnete Rolle. Das ergab eine Studie von Manhattan Associates. (Symbolbild: Thodonal/AdobeStock)
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Sandra Lehmann

Die meisten Verbraucher erwarten zwar verantwortungsvolles und klimafreundliches Handeln von Unternehmen – aber nicht alle achten beim Einkaufen selbst auf Nachhaltigkeit. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Umfrage, die Manhattan Associates GmbH von YouGov 1 hat durchführen lassen. Darin wurden Konsumenten in Deutschland befragt, wie nachhaltig sie sich beim Online-Shopping verhalten und welche Möglichkeiten sie verstärkt wahrnehmen wollen.

Demnach findet die Mehrheit der befragten Verbraucher, dass es angesichts von Inflation und Versorgungsengpässen schwieriger geworden ist, bewusst und nachhaltig einzukaufen. 66 Prozent stimmten dieser Aussage voll und ganz beziehungsweise eher zu. Trotz ökologischer und finanzieller Vorteile setzten allerdings nur wenige Konsumenten häufig auf Anbieter, die gebrauchte oder überschüssige Waren verkaufen. So erwerben beispielsweise nur jeweils fünf Prozent regelmäßig gebrauchte Elektrogeräte oder Haushaltsgeräte. Jeweils rund 40 Prozent gaben hingegen bei diesen Produktkategorien an, immer nur Neuware zu kaufen. Immerhin 43 Prozent kaufen regelmäßig oder manchmal Second-Hand-Kleidung, und 59 Prozent regelmäßig oder manchmal gebrauchte Bücher.

Genauigkeit reduziert Retouren

Auch bei den Rücksendungen ist in Bezug auf Nachhaltigkeit laut Manhattan Associates Luft nach oben: Knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten tut nichts, um beim Online-Shopping Rücksendungen zu vermeiden. Auf der anderen Seite vergleicht fast die Hälfte (48 Prozent) die Produktmaße und -spezifikationen bereits vor der Bestellung, um sicherzugehen, dass das Produkt zusagt und nicht zurückgesendet werden muss. Einzelhändler sollten demnach die Produktangaben auf ihren Websites so detailliert wie möglich gestalten. So könnten sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es nicht zu Retouren kommt.

Ist ein Produkt dennoch nicht passend oder defekt und wird zurückgeschickt, sollten Händler die Retoure so umweltfreundlich wie möglich gestalten, um Käufern ein nachhaltigeres Handeln zu ermöglichen, empfiehlt der Berater. Die Umfrage-Ergebnisse zeigten beispielsweise, dass sich 41 Prozent der Umfrage-Teilnehmer von Unternehmen die Möglichkeit wünschen, Dinge reparieren zu lassen, anstatt sie zu ersetzen. 18 Prozent finden, dass Unternehmen einen nachhaltigen Produktlebenszyklus schaffen sollten – zurückgegebene Produkte also vollständig recycelt werden. Außerdem seien insgesamt über drei Viertel (76 Prozent) der Meinung, dass Unternehmen und Marken hinsichtlich der eigenen Nachhaltigkeit verantwortungsvoller handeln sollten.

„Verbraucher wünschen sich zwar mehr Nachhaltigkeit von Unternehmen – aber die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen erschweren es vielen von ihnen, beim Online- Shopping konsequent auf Nachhaltigkeit zu achten“, sagt Pieter Van den Broecke, Managing Director – Central & Eastern Europe & Denmark. „Unternehmen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und ihren Kunden komfortable, nachhaltige Optionen bieten.“

Dazu gehört en zum Beispiel Reparatur- und Recycling-Möglichkeiten bei Rücksendungen. Mit modernen Technologien können Manhattan Associates zufolge Einzelhändler besonders nachhaltige Liefer- und Retoure-Optionen ermöglichen.

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