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Studie: Konkrete Umsetzung von Industrie 4.0 geht nur schleppend voran

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Staufen AG fehlt es bislang bei vielen Marktteilnehmern an einer strategischen Ausrichtung sowie digitalen Geschäftsmodellen.

Bei der digitalen Transformation scheiden sich im D-A-CH-Raum die Geister: Laut einer aktuellen Studie hat nur jedes zweite Unternehmen eine übergeordnete Digitalisierungsstrategie. (Symbolbild: Oliver LeMoal/AdobeStock)
Bei der digitalen Transformation scheiden sich im D-A-CH-Raum die Geister: Laut einer aktuellen Studie hat nur jedes zweite Unternehmen eine übergeordnete Digitalisierungsstrategie. (Symbolbild: Oliver LeMoal/AdobeStock)
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Nur 49 Prozent der Industrieunternehmen im deutschen Sprachraum treiben die eigene Digitalisierung strategisch voran. Der Rest verharrt in Einzelprojekten und hat bis jetzt keinen echten Zugang zu dem Thema gefunden. Das ermittelte die Unternehmensberatung Staufen AG im Rahmen der Studie „Zukunft Industrie 2023“, für die 400 Industrieunternehmen in der D-A-CH-Region befragt wurden.

Laut der Erhebung steht für sechs von zehn Unternehmen die eigene Digitalisierung jedoch ganz oben auf der Agenda.

„Wenn es an die konkrete Umsetzung geht, gibt es allerdings noch viel zu tun, um das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen zu können“, sagt Dr. Michael Feldmeth, der bei Staufen die Practice Unit Digital & Industrie 4.0 leitet. „Viele Unternehmen tasten sich derzeit immer noch mit verschiedenen, nicht immer aufeinander abgestimmten Einzelprojekten an das Thema heran.“

Immerhin führen 59 Prozent der Unternehmen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage ihre Digitalisierungsprojekte unverändert fort. Knapp die Hälfte (44 Prozent) hat sogar neue Projekte gestartet. Die meisten (86 Prozent) versprechen sich davon eine Effizienzsteigerung. Drei Viertel (75 Prozent) erwarten zudem mehr Transparenz in den Prozessen und in mehr als jedem zweiten Unternehmen (57 Prozent) soll die Digitalisierung helfen, Kosten zu senken. Das größte Potenzial sieht die Branche neben der Produktion (62 Prozent) vor allem in der Optimierung des Supply-Chain-Netzwerks (60 Prozent).

„Oft ist es eine Frage der Herangehensweise. Alle Unternehmen wissen, dass sie digitalisieren müssen. Viele wissen aber noch nicht, wie sie das Beste aus der Digitalisierung herausholen können und starten daher mit Projekten zur Effizienzsteigerung", so Digitalisierungs-Experte Feldmeth.

Für den Staufen-Berater kann das aber nur der erste Schritt sein.

„Der große Nutzen der Digitalisierung liegt in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Die Vorreiter von Industrie 4.0 haben dies bereits bei der Implementierung der Technologie strategisch im Blick.“

So bieten zwar fast drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) Produkte und Dienstleistungen mit Industrie-4.0-Funktionalitäten an, etwa im Bereich der vorausschauenden Wartung, aber nur drei Prozent haben bisher auch neue Geschäftsmodelle auf digitaler Basis entwickelt.

„Einzelne Digitalisierungsprojekte helfen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, um etwa durch die aktuelle Krise zu kommen. Wer sich aber langfristig zukunftsfähig aufstellen will, braucht alternative Geschäftsmodelle, um sich neue Märkte und Umsatzpotenziale erschließen zu können“, sagt Feldmeth.

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