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Studie: Globalisierung intensiviert sich

Niederlande sind der DHL zufolge das am besten vernetzte Land der Welt.

Laut dem aktuellen Global Connectedness Index der DHL ist die gloable Vernetzung auf ein neues Rekordhoch geklettert. (Foto: Carlos Castilla/Adobe Stock)
Laut dem aktuellen Global Connectedness Index der DHL ist die gloable Vernetzung auf ein neues Rekordhoch geklettert. (Foto: Carlos Castilla/Adobe Stock)
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Sandra Lehmann

Die weltweite Vernetzung hat 2017 einen neuen Höchststand erreicht. So haben sich erstmals seit 2007 die grenzüberschreitenden Handels-, Kapital-, Informations- und Personenströme deutlich intensiviert. Das geht aus der fünften Ausgabe des Global Connectedness Index (GCI) hervor, der am 12. Februar von der Deutschen Post DHL veröffentlicht wurde. Die Untersuchung, die an der Stern School of Business der New York University und der IESE Business School erstellt wurde, dokumentiert und analysiert den Grad der Globalisierung sowohl auf weltweiter Ebene als auch in 169 Ländern und Territorien, die zusammen einen Anteil von 99 Prozent am globalen BIP und 97 Prozent an der Weltbevölkerung haben.

Deutschland auf Platz zehn

Die neue Ausgabe des Index misst nach DHL-Angaben das aktuelle Ausmaß der Globalisierung und stuft die Länder nach der Intensität ihres internationalen Austauschs („depth“) sowie dessen geografischer Verteilung („breadth“) ein. Im Ranking der Länder mit dem höchsten Globalisierungsgrad belegen 2017 laut dem Logistikdienstleister die Niederlande, Singapur, die Schweiz, Belgien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate die ersten fünf Plätze. Deutschland muss in der Auswertung von 2018 einen Platz abgeben und landet auf Rang zehn.

Europa Sieger bei den Regionen

Acht der zehn am stärksten vernetzten Länder befinden sich in Europa. Damit sei dieser Kontinent auch die Region mit dem insgesamt größten Globalisierungsgrad, insbesondere im Hinblick auf die Handels- und Personenströme. Im regionalen Ranking auf Platz zwei folgt Nordamerika, das bei internationalen Kapital- und Informationsströmen führend ist, so die DHL. Auf Platz drei liege die Region Naher Osten und Nordafrika.

Globale Vernetzung in den Schwellennländern stockt

Dennoch stelle der Bericht wie in den Ausgaben zuvor weltweit große Unterschiede hinsichtlich des Grads der Globalisierung fest. Nach Studienangaben liegen die Schwellenländer bei der Handelsintensität zwar fast gleichauf mit den Industrieländern, jedoch sei die Einbindung der Industrieländer in die anderen Dimensionen der Vernetzung um ein Vielfaches intensiver. Sie beträgt nach DHL-Aussagen mehr als das Dreifache bei den internationalen Kapitalströmen, das Fünffache bei den Personenströmen und fast das Neunfache beim internationalen Informationsaustausch. Zudem sei der Aufholprozess in Sachen globale Vernetzung bei den aufstrebenden Volkswirtschaften zuletzt ins Stocken geraten.

Asien im Aufwind

Dem Bericht zufolge sind die fünf Länder, in denen die internationalen Ströme die Erwartungen am stärksten übertreffen, Kambodscha, Malaysia, Mosambik, Singapur und Vietnam. Vier dieser fünf Länder befinden sich in Südostasien. Die Staaten Südostasiens profitieren laut DHL von ihrer Einbindung in die asiatischen Lieferketten sowie von den politischen Initiativen der ASEAN-Länder zur Förderung der wirtschaftlichen Integration.

Weniger vernetzt als gedacht

Trotz fortschreitender Globalisierung bestünden den Autoren zufolge überall auf der Welt noch immer enorme unausgeschöpfte Potenziale für eine stärkere Vernetzung.

„Der GCI zeigt, dass die meisten Ströme und Austauschprozesse immer noch auf inländischer und nicht auf internationaler Ebene stattfinden. Dabei wissen wir, dass die Globalisierung ein entscheidender Treiber von Wachstum und Wohlstand ist“, so John Pearson, CEO von DHL Express. „Die zunehmende internationale Zusammenarbeit wirkt stabilisierend. Daher profitieren sowohl Unternehmen als auch Länder enorm vom Ausbau ihrer internationalen Verbindungen.“

Entfernungen spielen eine Rolle

So zeige der GCI in der weltweiten Betrachtung etwa, dass nur rund 20 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung exportiert werden, lediglich sieben Prozent der weltweiten Telefonate auf internationale Gespräche entfallen und ausschließlich drei Prozent der Menschen in einem anderen Land als ihrem Geburtsland leben. Auch die Überzeugung, dass Entfernungen keine Rolle mehr spielen, widerlege der Bericht. Die meisten Länder pflegen einen deutlich intensiveren Austausch mit ihren Nachbarstaaten als mit entfernter gelegenen Nationen, so das Bonner Unternehmen in der Studie.

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