Studie: Digitaler Wandel als Wettbewerbsvorteil

Mittelstand begrüsst disruptive Technologien, investiert aber verhalten.
Schlüsseltechnologien wie Cloud Computing werden von den meisten Teilnehmern einer neuen Digitalisierungsstudie als Markttreiber der Zukunft gesehen. (Foto: Maksim Kabakou/Fotolia)
Schlüsseltechnologien wie Cloud Computing werden von den meisten Teilnehmern einer neuen Digitalisierungsstudie als Markttreiber der Zukunft gesehen. (Foto: Maksim Kabakou/Fotolia)
Sandra Lehmann

Der digitale Wandel ist wichtig und wird die Geschäftsmodelle der Zukunft bestimmen: Darüber sind sich der Studie "Management im Wandel - Digitaler, effizienter, flexibler" der Commerzbank, Frankfurt am Main, zufolge 86 Prozent der 4.000 befragten mittelständischen Unternehmen einig.

Digitale Technologien werden wichtiger

Darüber hinaus seien sich fast ein Drittel der Mittelständler sicher, dass die Schlüsseltechnologien des digitalen Zeitalters wie Big Data, Cloud Computing und das Internet der Dinge in unterschiedlichen Branchen einen Umbruch herbeiführen werden. Jeder fünfte Befragte gab zudem an, dass der digitale Wandel bisherige Geschäftsmodelle in Frage stellen werde.

Nur 15 Prozent investieren in technologischen Wandel

Trotz dieser Ergebnisse investieren derzeit nur wenige Unternehmen in innovative Technologien. Lediglich 15 Prozent der befragten Firmen gehören aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Nutzung digitaler Technologien zu den sogenannten Innovatoren im Mittelstand. Als Gründe für die Investition in Schlüseltechnologien nennen diese den starken Verdrängungswettbewerb, dem sie sich ausgesetzt sehen sowie deutlich verkürzte Produktzyklen. Laut eigener Aussage ist die Entwicklung und Nutzung digitaler Anwendungen für die Innovatoren ein strategischer Schwerpunkt der eigenen Agenda.

Fehlendes Fachwissen zu Schlüsseltechnologien

Für den Rest sind disruptive Technologien laut Studie allerdings noch Zukunftsmusik von übermorgen. Ein Großteil der Unternehmen gab an, die Anpassung an den digitalen Wandel nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre durchführen zu wollen. Nach Einschätzung der Autoren der Studie liegt dies vor allem am mangelnden Fachwissen bezüglich der Anwendung und Wirkungskraft digitaler Technologien. Insbesondere den Begriff Industrie 4.0 könnten die meisten Unternehmen nicht mit Inhalt füllen.

Marktvorteil für Logistiker

Dabei könnte die Nutzung von Schlüsseltechnologien vor allem für Verkehrs- und Logistikunternehmen zum entscheidenen Marktvorteil werden. In diesen Bereichen siedeln sich nach Aussage der Studienteilnehmer immer häufiger fachfremde Nischenunternehmen an, die den digitalen Wandel bereits vollziehen und von den Befragten als Konkurrenz wahrgenommen werden.