Studie: Deutscher KEP-Markt auf Wachstumskurs

Neue Liefermodelle stimulieren Nachfrage zusätzlich.
Onlinebestellungen von Verbrauchern sind laut der Unternehmensberatung MRU der Toptreiber des deutschen KEP-Marktes. (Foto: Cybrain/Fotolia)
Onlinebestellungen von Verbrauchern sind laut der Unternehmensberatung MRU der Toptreiber des deutschen KEP-Marktes. (Foto: Cybrain/Fotolia)
Matthias Pieringer

Onlinebestellungen von Konsumenten sind nach wie vor der größte Wachstumsmotor des deutschen Kurier-, Express- und Paketmarktes (KEP). 2015 wurden laut der Unternehmensberatung MRU GmbH, Hamburg, knapp 1,3 Milliarden Pakete Privatempfängern zugestellt und für 2016 wird ein Anstieg von rund zwölf Prozent auf mehr als 1,4 Milliarden B2C-Sendungen erwartet.

Im Rahmen der gemeinsam mit dem Institut für angewandte Logistik IAL der Hochschule Würzburg-Schweinfurt für die Bundesnetzagentur verfassten Studie „Digitalisierung im Postmarkt“ zeigen die MRU-Spezialisten, dass 2015 insgesamt mehr als 2,3 Milliarden Pakete – einschließlich der sogenannten B2B-Sendungen – befördert wurden. Eine Verlangsamung des Aufwärtstrends sei derzeit nicht absehbar. Für 2016 wird ein Zuwachs auf 2,5 Milliarden Sendungen erwartet und langfristig, bis 2025, wird das Paketvolumen der Untersuchung zufolge auf bis zu 4,5 Milliarden Sendungen steigen.

Internationales Geschäft als weiterer Wachstumstreiber

Dabei hat sich laut den Angaben auch das internationale Geschäft als weiterer Wachstumstreiber des Marktes etabliert. 2015 wurden MRU zufolge bereits knapp 350 Millionen Sendungen im grenzüberschreitenden Geschäft befördert und damit ein Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erzielt. Insgesamt beförderten Kurier-, Express- und Paketdienste 2015 mehr als 2,8 Milliarden Sendungen. 2016 werde das Aufkommen voraussichtlich dann erstmals die Marke von drei Milliarden überschreiten und für die Jahre 2017 und 2018 werde mit einem Anstieg des Aufkommens auf mehr als 3,2 beziehungsweise 3,4 Milliarden Sendungen gerechnet, teilte MRU weiter mit.

Wanderungsbewegungen zwischenMarktsegmenten

Schon jetzt sei erkennbar, dass neue Liefermodelle die Nachfrage zusätzlich stimulieren. In diesem Zuge sei eine Atomisierung der Lieferlösungen auf der sogenannten letzten Meile zu beobachten, so MRU. Die Analyse dieser Entwicklung zeigt der Unternehmensberatung zufolge, „dass die neuen Lieferoptionen zu erheblichen Wanderungsbewegungen zwischen den Segmenten des KEP-Marktes führen. 2015 belief sich dieses Volumen auf rund 70 Millionen Sendungen. Aufgrund der hohen Dynamik wird diese Zahl bereits 2017 im niedrigen dreistelligen Millionenbereich liegen und mittelfristig auf rund eine Milliarde Sendungen ansteigen.“