Studie: Deutsche Industrie setzt zunehmend auf 3D-Druck

3D-Druck kommt laut der Umfrage vor allem für die Herstellung von Mustern, Gießformen und Werkzeugen zum Einsatz.

Deutsche Unternehmen schätzen laut einer Bitkom-Umfrage auch die Möglichkeit, individualisierte Produkte herstellen zu können. (Foto: hopsalka, Fotolia)
Deutsche Unternehmen schätzen laut einer Bitkom-Umfrage auch die Möglichkeit, individualisierte Produkte herstellen zu können. (Foto: hopsalka, Fotolia)
Therese Meitinger

Rund jedes dritte deutsche Unternehmen (32 Prozent) nutzt die Möglichkeiten des 3D-Drucks; im Jahr 2016 war dies lediglich bei 20 Prozent der Unternehmen der Fall gewesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung des Digitalverbandes Bitkom. Dabei fanden 555 Industrieunternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern Berücksichtigung.  

Laut der Studie halten es 78 Prozent der befragten Unternehmen für wahrscheinlich, dass der 3D-Druck Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten tiefgreifend verändern wird. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Jahr 2018. Nur sieben Prozent der befragten Firmen sehen demnach keinerlei disruptives Potenzial.

„Traditionelle Fertigungsverfahren werden bislang zwar noch nicht vollständig vom 3D-Druck verdrängt“, so Bitkom-Präsident Achim Berg, „dennoch hat er großes Potenzial, sich in vielen Bereichen zum bevorzugten Produktionsverfahren zu entwickeln.“

3D-Druck ermöglicht individualisierte Produkte

42 Prozent der Industrieunternehmen, die 3D-Druck einsetzen, nutzen dieses Verfahren laut der Erhebung um Muster, Gießformen oder Werkzeuge herzustellen. 35 Prozent produzieren demnach auf diese Weise Ersatzteile. 30 Prozent erstellen damit Modelle. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen die Unternehmen, dass sich durch den 3D-Druck individualisierte Produkte herstellen lassen, so Bitkom: 61 Prozent hätten diese Möglichkeit besonders hervorgehoben, im Vorjahr seien es noch 53 Prozent gewesen.

Auch eine erhöhte Flexibilität in der Herstellung (55 Prozent) gehört nach der Umfrage für die Wirtschaft zu den Chancen des 3D-Drucks (2018: 50 Prozent). Ein kleinerer, aber stetig wachsender Teil verweist laut Bitkom auf gesunkene Kosten: 16 Prozent seien der Ansicht, dass sich durch den 3D-Druck eine Ersparnis erzielen lasse – gegenüber zwölf Prozent im Vorjahr.

„Es kommt jetzt darauf an, Deutschland bei der additiven Fertigung international wettbewerbsfähig zu halten“, mahnt Bitkom-Präsident Berg. „Wir müssen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung des 3D-Drucks fördern und unterstützen. Vor allem aber ist von Bedeutung, dass in allen Bildungsstufen digitales Know-how gelehrt und der 3D-Druck schnell in relevante Ausbildungsberufe integriert wird.“