Strategie: Karstadt Kaufhof schließt mehrere Logistikstandorte

Kaufhauskonzern möchte Filialen künftig auch als Logistikhubs nutzen.

Die Warenhauskette Karstadt Kaufhof schließt nach Eigenangaben mehrere Logistikstandorte in Deutschland. (Symbolbild: Galeria Kaufhof GmbH)
Die Warenhauskette Karstadt Kaufhof schließt nach Eigenangaben mehrere Logistikstandorte in Deutschland. (Symbolbild: Galeria Kaufhof GmbH)
Sandra Lehmann

Die Warenkaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die zum österreichischen Signa-Konzern gehört, schließt nach eigenen Aussagen mehrere Logistikstandorte in Deutschland. Dazu zählen laut einer Unternehmensmitteilung vom 5. August 2019 die Logistikzentren von Galeria Logistik in Frechen und Erfurt sowie vier regionale Verteillager in Stuttgart, Würzburg, Hannover und Berlin. Die Kapazitäten in den Lagern in Dietzenbach und Neuss sowie das regionale Verteillager in München werden laut dem Handelsunternehmen auf neue Anforderungen angepasst, der Standort Köln-Porz werde erweitert. Lagerprozesse, Transport, Servicelevel und Retouren sollen Galeria Karstadt Kaufhof zufolge im ganzen Unternehmen ebenfalls auf den neusten Stand gebracht werden.

Einsparung von Personal- und Sachkosten

Die Konsolidierung des Standortnetzwerkes sei nach Unternehmensangaben notwendig geworden, da das Warenhaus nach der Fusion von Kaufhof und Karstadt über ein sehr großes Portfolio an unterschiedlichen Logistikstandorten verfüge, so der Konzern in der Mitteilung. Neben der Ausrichtung der Logistik auf die Anforderungen des neu entstehenden Warenhausunternehmens mit rund 180 Standorten in ganz Deutschland sei es durch den am 5. August 2019 mit dem Gesamtbetriebsrat unterzeichneten Interessenausgleich und Sozialplan möglich, die für die Gesundung des Unternehmens notwendigen Synergien zu heben und erhebliche Einsparungen an Personal- und Sachkosten zu erzielen, heißt es aus dem Handelsunternehmen. Damit könne auch ein künftig geplantes Drittkundengeschäft zu wettbewerbsfähigen Konditionen betrieben werden.

Neben den drei Großstandorten Unna, Vogelheim und Köln-Porz, soll Karstadt Kaufhof zufolge künftig auch das Filialnetz des Unternehmens zu einer reibungslosen Logistik beitragen. Im Sinne eines Ship-from-Store-Konzepts, sollen die stationären Geschäfte als sogenannte City-Hubs dienen, da laut dem Konzern rund 80 Prozent der urbanen Bevölkerung in Deutschland innerhalb von 15 Minuten eine Filiale des Warenhauses erreichen könne und diese durch Rampen und Lagerräume über eine passende logistische Infrastruktur verfügen.

Laut Medienberichten fallen 1.100 Stellen weg

Wie die Süddeutsche Zeitung am 5. August unter Berufung auf die Gewerkschaft Verdi in ihrer Onlineausgabe berichtete, soll mit der Schließung der Standorte auch die Streichung von rund 1.100 Stellen in der Kaufhof-Logistik verbunden sein.