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Straßengüterverkehr: Mehr Staus und Umleitungen durch marode Brücken in NRW befürchtet

(dpa) Lastwagen müssen wegen maroder Brücken auf andere Flussquerungen ausweichen. Das bedeutet für intakte Brücken eine Mehrbelastung und für Autofahrer mehr Staus.

Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Blick auf die Düsseldorfer Südbrücke. Die fast hundert Jahre alte Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss wurde ab Freitag für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt.
Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Blick auf die Düsseldorfer Südbrücke. Die fast hundert Jahre alte Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss wurde ab Freitag für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt.
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Gunnar Knüpffer

Die NRW-Logistikwirtschaft befürchtet angesichts des maroden Zustands vieler Rheinbrücken zunehmende Einschränkungen für den Verkehr. „Das Hauptproblem unserer Brücken ist, dass zum Zeitpunkt der Planung in den 1960er-Jahren niemand die heutige Verkehrsbelastung auch nur annähernd vorgesehen hat“, sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen, Marcus Hover.

 

Da es bereits auf etlichen Rheinbrücken Gewichtsbegrenzungen für Fahrzeuge oder Staus durch Baustellen gebe, müssten Lastwagen immer häufiger ausweichen. „Damit wächst der Druck auf andere Brücken und wir haben ganz schnell einen Domino-Effekt“, verdeutlichte er. Dabei seien die Gütertransporte infolge der schwachen Konjunktur zurückgegangen und aktuell vergleichsweise niedrig. Sollte die Gesamtwirtschaft wieder wachsen, müsse mit einem sprunghaften Anstieg gerechnet werden.

Verbote bedeuten längere Fahrzeiten und mehr Spritverbrauch

Für die Logistikunternehmen bedeuteten Durchfahrtsverbote Mehrkosten durch längere Fahrzeit und höheren Spritverbrauch, die sie bei längerfristigen Verträgen nicht an die Auftraggeber weitergeben könnten. Zudem müssten die Speditionen seit Dezember eine höhere Lkw-Maut entrichten. Der Verband fordert, dass die Maut-Einnahmen des Bundes komplett in die Infrastruktur fließen und die Investitionen für alle Verkehrsträger deutlich angehoben werden. „Das merken wir jetzt an allen Ecken und Kanten, dass die Infrastruktur bröckelt“, betonte Hover. 

Besonders problematisch sei die Situation für Lkw-Transporte derzeit im Großraum Düsseldorf/Neuss. Die Fleher Brücke der A46 sei seit Jahrzehnten eine Dauerbaustelle und durch die jahrelange Sperrung der Leverkusener Brücke für den Lkw-Verkehr sehr belastet worden. Die Josef-Kardinal-Frings-Brücke zwischen Neuss und Düsseldorf-Süd darf seit Kurzem von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen nicht befahren werden.

Neue Einschränkung bei Duisburg für Schwerlastverkehr

Über die „Berliner Brücke“ auf der A59 in Duisburg dürfen nach dpa-Informationen ab sofort keine Schwertransporte ab 48 Tonnen mehr rollen. „Die jüngste Sonderprüfung hat ergeben, dass die aufgefundenen Schäden die Tragfähigkeit der Brücke einschränken“, hieß es. Deshalb sei die A59 zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Meiderich und dem Autobahnkreuz Duisburg für genehmigungspflichtige Schwertransporte über 48 Tonnen gesperrt worden. Für den gewöhnlichen Lastwagenverkehr sowie für Pkw ist die Brücke hingegen weiterhin befahrbar. Die „Berliner Brücke“ ist für den Straßengüterverkehr eine wichtige Verbindung zum Duisburger Hafen. 

„Ich kann mir gar nicht verstellen, dass die noch Spaß an der Arbeit haben“, sagte Hover mit Blick auf die Schwerlasttransporteure. Es seien umfangreiche Planungen und häufig auch riesige Umwege beispielsweise für den Transport von Windkraftanlagen erforderlich.

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