Straßengüterverkehr: E-Commerce führt laut Wissing zu mehr Lkw-Transporten

Bundesverkehrsminister Volker Wissing verteidigte seine Prognose, derzufolge der Straßengüterverkehr bis 2051 um 54 Prozent zunimmt. Ein Grund seien mehr Lkw-Transporte von kleinen Paketen, weil die Zahl der Bestellungen bei Internethändlern wachse.

Verkehrsminister Volker Wissing geht weiterhin davon aus, dass der Straßengüterverkehr aufgrund des Trends zum E-Commerce zunimmt. (Bild: AdobeStock, Animaflora PicsStock)
Verkehrsminister Volker Wissing geht weiterhin davon aus, dass der Straßengüterverkehr aufgrund des Trends zum E-Commerce zunimmt. (Bild: AdobeStock, Animaflora PicsStock)
Gunnar Knüpffer
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die von seinem Ministerium Anfang März vorgestellte Verkehrsprognose gegen Kritik verteidigt. Der Befund der Prognose, dass der Güterverkehr auf der Straße bis zum Jahr 2051 um 54 Prozent zunehmen werde, sei nicht der Versuch, Klimaschutzziele auszuhebeln, führte Wissing am 19. April vor dem Verkehrsausschuss aus. Dieser in der öffentlichen Debatte erhobene Vorwurf sei „absurd“.

Ausschlaggebend für die prognostizierte Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der Straße ist laut Wissing der Strukturwandel im Güterverkehr. Durch die Energiewende gebe es einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukten und Erze, die bisher vor allem auf der Schiene und Wasserstraße transportiert worden seien.

Im Gegenzug nehme die Auslieferung von kleinen Paketen infolge zunehmender Bestellungen bei Internethändlern beständig zu. Diese Pakete könnten aber nicht mit der Bahn transportiert werden. Die Bürger würden erwarten, dass ihre Bestellungen innerhalb von ein bis zwei Tagen zugestellt werden, betonte Wissing.

Er erwartet, dass die Auslieferung von kleineren Pakten um 300 Prozent zunehmen wird. Beim aktuellen Zustand der Bahn und des Schienenstreckennetzes könne die Bahn also trotz aller Ausbaupläne den zusätzlich entstehenden Verkehr auch gar nicht aufnehmen. Der Lkw-Verkehr auf der Straße bleibe somit auch in Zukunft der größte Bereich im Güterverkehr.

Aus diesem Grund ist Wissing davon überzeugt, dass auch der Ausbau der Straßeninfrastruktur beschleunigt werden muss. Umso wichtiger sei es, den Güterverkehr auf der Straße möglichst zügig klimaneutral, etwa durch neue Antriebsarten statt Motoren für fossile Brennstoffe, zu gestalten, sagte Wissing.