Straßengüterverkehr: Autonomer Lkw ab 2025?

Assistenzsysteme sollen Lastwagen auf neue Entwicklungsstufe heben.
Matthias Pieringer

Nicht nur im Pkw-Bereich, sondern auch im Nutzfahrzeugbereich arbeitet die Industrie an Lösungen für autonome Fahrzeuge. Die Stuttgarter Daimler AG hat jetzt einen selbstständig fahrenden Lkw vorgestellt. Der „Mercedes-Benz Future Truck 2025“ verfügt über das Assistenzsystem „Highway Pilot“ und kann damit bei Autobahn-Geschwindigkeiten bis zu 85 Kilometer pro Stunde komplett selbstständig („autonom“) fahren. Auf einem Teilabschnitt der Autobahn A14 in der Nähe von Magdeburg zeigte Daimler Trucks am 3. Juli den Future Truck im Einsatz.

„Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen für autonomes Fahren zügig geschaffen werden, ist eine Markteinführung des ‚Highway Pilot‘ Mitte des kommenden Jahrzehnts vorstellbar“, sagte Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG für Lkw und Busse. „Daimler Trucks treibt deshalb den Dialog mit Politik, Behörden und allen anderen Beteiligten engagiert voran. Wir sehen hier sehr gute Chancen, denn beim autonomen Fahren gehen wirtschaftliche und technologische Ambitionen Hand in Hand mit dem Nutzen für Gesellschaft und Umwelt.“

In den kommenden Jahren sollen zusätzliche und weiter verbesserte Assistenzsysteme Einzug im Lkw halten. Indem sie miteinander kommunizieren, versetzten sie das Fahrzeug in die Lage, künftig insbesondere auf Autobahnen und Fernstraßen ohne Fahrereingriff zu fahren.

Mit dem Assistenzsystem „Highway Pilot“, das laut Daimler mit einem Autopiloten vergleichbar ist, soll auch das Berufsbild des Lkw-Fahrers aufgewertet werden. Das System entlaste den Fahrer nicht nur von monotonen Tätigkeiten, vielmehr gewinne der Fahrer Zeit für Aufgaben, die beispielsweise bisher der Disposition vorbehalten seien, so Daimler. Aufstiegsmöglichkeiten von der reinen Fahrtätigkeit zum Transportmanager sind dem Lkw-Anbieter zufolge damit vorstellbar. Der Beruf des Lkw-Fahrers werde attraktiver und autonomes Fahren sei deshalb auch eine Antwort auf den Fahrermangel.