Das Berliner Startup Northbound hat erfolgreich eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,3 Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus einer Pressemeldung des Unternehmens hervor. Northbound entwickelt nach Eigenangaben eine SaaS-Plattform, um die operative Steuerung der Container-Lieferkette effizienter zu gestalten. Das Jungunternehmen optimiert demnach den Warenfluss vom Hafen bis ins Lager unter Berücksichtigung von Strafgebühren (Demurrage- & Detention (D&D)-Kosten), Kapazitäten und Lieferversprechen. Die Lösung schütze Unternehmen vor unnötigen Kosten und operativen Fehlern, wie etwa die Entstehung von Container-Strafgebühren in Höhe von mehreren Millionen Euro und Lieferverzögerungen, die Kunden frustrieren oder Produktionsstopps verursachen.
Die Finanzierungsrunde wurde von Apex Black angeführt und umfasst Beteiligungen von Id4 Ventures, IBB Ventures, Schenker Ventures, MVP Factory und mehreren namhaften Business Angels. Northbound wurde von Andreas Canel und Rahul Yadav in früher Zusammenarbeit mit dem internationalen Logistikdienstleister DB Schenker und MVP Factory aufgebaut.
Ausbau der KI-Fähigkeiten der Plattform
Die Finanzmittel werden dem Start-up zufolge verwendet, um die KI-Fähigkeiten der Plattform zu erweitern, das Team durch Neueinstellungen in den Bereichen Go-to-Market und Software-Engineering zu vergrößern und weitere Kunden zu gewinnen. Bis zu 40 Prozent aller Container stehen zu lange in Hafenterminals oder auf Lagerflächen, was zu Strafgebühren in Höhe von bis zu mehreren tausend Euro pro Container führt. Northbound bietet Unternehmen ein intuitives Dashboard, das Echtzeitdaten über den Standort, den Status und die bevorstehenden Strafgebühren von Containern liefert. Dies ermögliche eine priorisierte und koordinierte Steuerung von Containerladungen, optimierte Warenströme und eingehaltene Lieferversprechen.
„Internationale Importeure zahlen oft Millionen an D&D-Strafen, ohne wirkliche Kontrolle darüber zu haben. Große Reedereien profitieren von diesen Gebühren und haben wenig Anreiz, daran etwas zu ändern. Unsere Vision ist es, Importeure in die Lage zu versetzen, diese Gebühren durch aktive Steuerung und automatisierte Optimierung der Containerflüsse selbst zu vermeiden“, erklärt Andreas Canel, Mitgründer und CEO von Northbound.
Northbound hat seine Software bereits erfolgreich mit verschiedenen Pilotkunden validiert, darunter ein deutscher Sportartikelhersteller. Innerhalb von zwei Monaten hätten mehr als 90 Prozent der D&D-Kosten durch die Software von Northbound vermieden werden können. Der KI-Algorithmus von Northbound erkennt nach Anbieter-Angaben fehlerhafte Rechnungen automatisch, so dass bis zu 20 Prozent aller Forderungen angefochten und ungerechtfertigte Zahlungen vermieden werden können.
„Northbounds innovativer Ansatz zur Optimierung der Container-Lieferkette, insbesondere der Reduzierung von Demurrage- und Detention-Kosten adressiert einen kritischen Bedarf im Markt. Die Technologie bietet Importeuren Kostentransparenz und Intelligenz in Echtzeit, was zu präzisen und zeitnahen Entscheidungen und damit zu erheblichen Kosteneinsparungen führt“, sagt Rani Saad, Gründungspartner von Apex Black.
In der Anfangsphase der Unternehmensgründung kooperierte Northbound eng mit DB Schenker, um sowohl die Idee als auch die Lösung zu validieren und zu testen.
„Northbounds Stärke liegt darin, dass es bereits heute ein sehr relevantes Kundenproblem löst und gleichzeitig bereits den Weg für autonome, vollautomatisierte Logistikprozesse von morgen ebnet. Eine überzeugende Lösung kombiniert mit einer starken Vision“, so Patric Hoffmann, SVP Global Ventures & Innovation bei DB Schenker.
Neben der Zusammenarbeit mit DB Schenker profitierte Northbound nach eigenen Aussagen frühzeitig von der Partnerschaft mit MVP Factory, die ein starkes Netzwerk und wertvolle Expertise im Bereich Unternehmensgründung bietet:
„Northbound zeigt eindrucksvoll, wie die Zusammenarbeit von DB Schenker und MVP Factory einen nachhaltigen Mehrwert für die Branche schafft. Wir kombinieren herausragende Gründerteams und renommierte VCs mit dem Netzwerk und der Expertise eines führenden globalen Logistikkonzerns, um Lösungen erfolgreich zu entwickeln und zu skalieren“, sagt Johannes Simon, Managing Partner von MVP Factory.
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