Stapler: Mercedes setzt auf Wasserstoff

Linde-Flurförderzeuge laufen ab sofort im Werk Düsseldorf.
Daimler setzt auch in der Werkslogistik auf Nachhaltigkeit. Im Mercedes-Benz-Werk Düsseldorf befinden sich seit Kurzem zwei mit Wasserstoff betriebene Linde-Stapler im Einsatz. Foto: Daimler
Daimler setzt auch in der Werkslogistik auf Nachhaltigkeit. Im Mercedes-Benz-Werk Düsseldorf befinden sich seit Kurzem zwei mit Wasserstoff betriebene Linde-Stapler im Einsatz. Foto: Daimler
Thilo Jörgl

Auf BMW folgt Daimler: Nachdem im Werk Leipzig des bayerischen Autobauers bereits seit Dezember 2013 neun Linde-Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen im Einsatz sind, setzt nun auch der schwäbische Konzern auf Wasserstoffantriebe. Im Transporter-Werk von Mercedes-Benz in Düsseldorf werden zwei mit Brennstoffzellen ausgestattete Stapler im Logistikeinsatz bis Ende 2016 getestet. Gebaut wurden sie von der Linde Material Handling GmbH aus Aschaffenburg. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des „Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennzellentechnologie (NIP)“ gefördert.

Höhere Verfügbarkeit

„Ziel des Projektes ist es, die Kohlendioxid-Bilanz unserer Werkslogistik noch weiter zu verbessern und die Verfügbarkeit der Gabelstapler im Werk zu erhöhen. Dadurch wird unsere Werkslogistik effizienter. Unser Projekt ist darüber hinaus richtungsweisend für die weitere Entwicklung dieser Technologie an weiteren Daimler-Standorten“, sagte Michael Humpert, Director Supply Mercedes-Benz Vans im Werk Düsseldorf, anlässlich der Vorstellung des Projektes im Werk. Das Projekt läuft bis zum Jahresende 2016. Die Erkenntnisse aus dem Langzeittest werden durch die Fachhochschule Hamm wissenschaftlich begleitet und dokumentiert. Um die beiden vom Projektpartner Linde gefertigten Stapler künftig zu betanken, wurde vom Partner Air Products auf dem Werksgelände eine mobile Wasserstofftankstelle errichtet.

Positives Fazit von BMW

Hintergrund: Wie LOGISTIK HEUTE im November 2014 berichtete, zog Linde bereits ein „positives Zwischenfazit“ über das laufende Projekt bei BMW. Dem Intralogistiker zufolge übernehmen die Geräte mit Brennstoffzellen bei der Teileversorgung im Karosseriebau des BMW i die gleichen Transportaufgaben wie ihre Pendants mit Blei-Säure-Akkus in anderen Werksteilen. Auch ein amerikanischer Autobauer interessierte sich 2014 für die Technologie. Eine große Hürde bei solchen Projekten sind jedoch, im Vergleich zu den USA, wo schon Tausende Geräte mit Brennstoffzellen laufen, die Genehmigungsverfahren für Geräte mit Wasserstoffantrieb. Linde entwickelte daher mit Projektpartnern Leitlinien für den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Flurförderzeugen.

Still-Stapler fahren in Dänemark

Neben Linde ist der ebenfalls zur Kion-Gruppe gehörende Hamburger Staplerbauer Still im Bereich wasserstoffbetriebener Flurförderzeuge aktiv. Die dänische Baustoffhandlung Stark setzt im Kopenhagener Südhafen in einem Pilotprojekt vier Brennstoffzellen-Stapler vom Typ RX60 von Still ein. Weil das Unternehmen im zentralen Auslieferungslager keine Dieselstapler nutzen darf, entschied sich das Management für Geräte mit Brennstoffzellen.