Stapler: Kion macht Werk in Wales dicht

200 Mitarbeiter von Schließung betroffen.
Thilo Jörgl

Der Wiesbadener Staplerspezialist Kion plant bis spätestens Oktober 2013 seine Fabrik in Wales zu schließen. Das Gros der Produktion von schweren Gabelstaplern werde in den nächsten Monaten in ein Auftragswerk in Tschechien ausgelagert, teilte der hessische Konzern, bekannt für Marken wie Still und Linde, mit. Von der Schließung des walisischen Werks Merthyr Tydfil von Linde Material Handling sind rund 200 Mitarbeiter betroffen. Dem Unternehmen zufolge wurde mit Arbeitnehmervertretern ein Abfindungspaket geschnürt. In der Vergangenheit hatte Kion mit dem Werk hohe Verluste eingefahren. Teile des Randgeschäfts mit Container-Staplern, die auch an dem Standort produziert wurden, verkaufen die Hessen an den finnischen Wettbewerber Konecranes.

Das Werk in Wales ist nicht der erste Standort in Großbritannien, den Kion schließt. Wie LOGISTIK HEUTE im Juni 2009 berichtete, wurde auch die Produktion im englischen Basingstoke eingestellt. 350 Mitarbeiter waren damals davon betroffen. Die Herstellung der betroffenen Staplertypen verlagerte der Konzern an den Linde-Standort Aschaffenburg.

Hintergrund: Kion nimmt seit einiger Zeit Kurs auf die Börse. Anfang Mai bestätigte ein Konzernsprecher gegenüber Journalisten, dass „die Kion Group für 2013 einen möglichen Börsengang erwägt, um ihren profitablen Wachstumskurs weiter voranzutreiben und die künftige strategische Entwicklung zu unterstützen“. Der Konzern und seine Eigentümer, die Finanzinvestoren KKR und Goldman Sachs, beobachteten den Kapitalmarkt, um den idealen Zeitpunkt für einen Gang aufs Parkett zu finden.

Finanzkreise spekulieren, dass der Schritt an die Börse entweder im Juni/Juli oder September/Oktober infrage kommt. Sie haben auch in Erfahrung gebracht, dass der Börsengang von der Deutschen Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley begleitet wird. Experten schätzen, dass Kion mit rund 2,5 Mrd. Euro bewertet werden könnte.