Software: Welche ERP-Trends 2023 wichtig sind

Der ERP-Anbieter Monitor hat analysiert, worauf Unternehmen in diesem Jahr besonders achten sollten.

Mit dem ERP-System zu mehr Nachhaltigkeit und Mitarbeiterbindung? Welche Trends Unternehmen 2023 auf keinen Fall verpassen sollten, hat der ERP-Anbieter Monitor herausgefunden. (Foto: Jakub Jirsak/Fotolia)
Mit dem ERP-System zu mehr Nachhaltigkeit und Mitarbeiterbindung? Welche Trends Unternehmen 2023 auf keinen Fall verpassen sollten, hat der ERP-Anbieter Monitor herausgefunden. (Foto: Jakub Jirsak/Fotolia)
Sandra Lehmann

Das Jahr 2022 stellte die globale Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Die Inflationsrate stieg in Deutschland auf über zehn Prozent an und erreichte damit Werte wie zuletzt im Jahr 1951. Dazu kommen anhaltende Lieferengpässe und signifikant steigende Energiekosten. Neben der Wirtschaftskrise sehen sich Unternehmen auch mit weiteren Krisen wie dem Klimawandel konfrontiert. Der schwedische ERP-Hersteller Monitor hat einer Pressemeldung zufolge drei wichtige ERP-Trends für das Jahr 2023 analysiert.

Trend 1: Nachhaltigkeit in der Produktion

Viele Unternehmen verfolgen noch immer das Prinzip der klassischen Linearwirtschaft. Bei diesem gelangt lediglich ein geringer Anteil der Rohstoffe und Produkte in die Wiederverwendung. In Zeiten von Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen sind Alternativen wie die Kreislaufwirtschaft notwendig. Diese hat zum Ziel, Produkte so lange wie möglich zu teilen, wiederzuverwenden, zu reparieren, aufzuarbeiten oder zu recyceln. In einem Produktionsunternehmen beginnt der Herstellungsprozess damit beispielsweise mit der Demontage eines Produkts, das seinen Lebenszyklus bereits erfüllt hat. In den kommenden Jahren wird sich Monitor zufolge diese ressourcenschonende Produktionsmethode verstärkt etablieren.

Ein ERP-System kann laut dem Anbieter Unternehmen in der nachhaltigen Produktion unterstützen. So sind ERP-Systeme mit Fokus auf Produktion in der Lage, auch einen Demontage-Prozess softwareseitig zu unterstützen. Diese Lösungen helfen bei der Disposition der Rohstoffe für künftige Produktionsprozesse. Eine Produktionsplanung und -steuerung kann dann nachhaltig und ressourcenschonend erfolgen.

Auch die Überwachung der von der Produktion produzierten CO₂-Menge auf Komponentenebene müssen ERP-Systeme künftig messen können. Diese Messung ermöglicht Produktionsunternehmen Aussagen zur CO₂-Emission jeder einzelnen im Produkt enthaltenen Komponente. Dies wirke sich fortan nicht nur auf die Lieferantenwahl aus, sondern sei zudem für ESG-konforme Auswertungen von Bedeutung. Für künftige Ausschreibungen, Lieferantenbewertungen und Lieferantenauswahl ist die möglichst geringe nachgewiesene CO₂-Emission ein Wettbewerbsvorteil.

Trend 2: Lieferkette 4.0

Eine gut funktionierende Supply Chain ist essenziell für Produktionsunternehmen. Denn eine hohe Liefertreue gilt als Erfolgskriterium. Kunden erwarten, dass Produkte verfügbar sind und kommunizierte Liefertermine eingehalten werden. Unternehmen haben ihre Supply Chain in den vergangenen Jahren global ausgebaut. Viele haben ihre Rohstoffe beispielsweise aus Asien bezogen. Spätestens mit der Coronapandemie hat sich jedoch gezeigt, dass Lieferketten störanfällig sind.

In Unternehmen herrsche derzeit zunehmende Unsicherheit, ob die über Jahre etablierten Zulieferer die Liefertermine für die benötigten Materialien einhalten können. Hier bietet sich eine Prüfung lokaler Zulieferer an, um die Lieferkette näher an den Standort oder sogar ins eigene Land zu holen. Für diesen Trend der Lieferkette 4.0 benötigten Produktionsunternehmen im Jahr 2023 ein passendes ERP-System.

Dieses ermögliche eine neue Sichtweise auf die Supply Chain und die Vernetzung von Daten. Durch die Digitalisierung der Informationen ließen sich Lieferanten nach Kriterien wie Liefertreue, Preis und Lieferzeit intelligent bewerten. Dies helfe bei der Lieferantenauswahl künftiger Materialbestellungen und ermögliche hier bereits eine hohe Automatisierung.

Trend 3: Einfaches Onboarding

Der Fachkräftemangel ist für Unternehmen eine zunehmende Herausforderung. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre gehen in den Ruhestand, während gleichzeitig immer weniger Kinder geboren werden. Diese Faktoren tragen zu einer Fachkräftelücke bei, die viele Unternehmen nicht mehr zuverlässig schließen können.

Aufgrund dessen sollten sich Marktteilnehmer nach Monitor-Angaben zu attraktiven Arbeitgebern entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Neben Angeboten zu flexiblen Arbeitszeiten, Remote Working oder auch hybriden Arbeitsmodellen gehöre eine entsprechend aufgestellte Enterprise-Application-Softwarearchitektur dazu. Die Herausforderung hierbei liegt oft im Onboarding neuer Mitarbeiter.

Häufig sehen sich diese mit der Tatsache konfrontiert, sich ohne Schulung in ein neues System selbst einarbeiten zu müssen. Deswegen ist es im Jahr 2023 von Bedeutung, die Software so einfach wie möglich zu halten. Die kaufmännische Lösung muss benutzerfreundlich und leicht erlernbar sein. Im besten Fall ist die Software so aufgebaut, dass neue Mitarbeiter sofort damit arbeiten können. Moderne ERP-Lösungen haben eine klare Bedienoberfläche, die intuitiv nutzbar ist. Suchfunktionen helfen den Anwendern, sich im System zurechtzufinden. Zukunftsorientierte ERP-Hersteller bieten ihren Usern außerdem eine eigene Academy an, um tiefergehende Funktionen zu vermitteln, heißt es vonseiten des IT-Anbieters Monitor. Mithilfe einer solchen Lernwelt erfolge die Schulung neuer Teammitglieder einfach und effizient in deren eigenem Rhythmus. Es ist Aufgabe der ERP-Hersteller, ihre Kundschaft hier an die Hand zu nehmen und einen Lernpfad vorzugeben. Nur gut ausgebildete User schöpfen das volle Potenzial der ERP-Lösung aus.