Software: BASF setzt auf Verkehrssteuerung via Smartphone

Chemiekonzern nutzt für sein Werksgelände in Ludwigshafen die Navigations-App des Anbieters Geocom.

Um Besuchern und Logistikern die Orientierung auf dem Werksgelände zu erleichtern, nutzt BASF eine eigens konfigurierte Verkehrsapp des Anbieters Geocom. (Foto: BASF)
Um Besuchern und Logistikern die Orientierung auf dem Werksgelände zu erleichtern, nutzt BASF eine eigens konfigurierte Verkehrsapp des Anbieters Geocom. (Foto: BASF)
Sandra Lehmann

Um die Verweilzeit von externen Lkw und das Unfallrisiko auf dem hauseigenen Werksgelände in Ludwigshafen zu minimieren, setzt der Chemiespezialist BASF auf eine smartphonebasierte Navigationsapp des Anbieters Geocom Informatik GmbH. Das gab das Softwarehaus mit Sitz in Kranzberg kürzlich bekannt.

Berechnung der besten Route

Demnach ist die Offline-Navigationsanwendung „NaviLU“, die auf Basis der Mapping-Technologie des Anbieters Esri basiert, im Auftrag von BASF entstanden. Die Smartphone-App ermögliche es Mitarbeitern, Besuchern und Lkw-Fahrern ihr Ziel im BASF-Werk Ludwigshafen auf einer optimalen Route und unter Berücksichtigung der tagesaktuellen Straßensperren zu erreichen.

Werksspezifische Informationen integriert

Durch die Integration der Anwendung in das zentrale Logistiksystem von BASF wird die Benutzerinteraktion zwischen Fahrer und Smartphone minimiert, so Geocom. Die vom zentralen Flächenmanagement des Konzerns gepflegten Straßensperren und Baustellen würden bei Änderungen etwa automatisch auf die Smartphones der Anwender übertragen. Um beispielsweise Lkw-Fahrer vom Tor zur Ladestelle zu führen, werden digitale Werkskarten mit detaillierten Informationen zu den Werksstraßen sowie zu den logistikrelevanten Infrastrukturobjekten wie Toren, Waagen, Ladestellen und Lkw-Parkplätzen benötigt. Diese werksspezifischen Informationen, sowie die darauf aufbauenden Funktionalitäten zur Abbildung der Logistikprozesse sind dem Softwareanbieter zufolge in normalen Navigationsanwendungen nicht enthalten.

Weniger Abhängigkeit

Bei der Berechnung der optimalen Route würden neben Daten zum Werk auch die fahrzeugspezifischen Parameter und die tagesaktuellen Sperrungen berücksichtigt. Durch den Einsatz der Routing-Technologie „Network Analyst“ ließen sich so für die jeweiligen Nutzergruppen, die besten Routen zum nächsten Fahrziel ermitteln. Da die Fahrrouten offline am Smartphone berechnet werden, ist der Fahrer nicht von einer durchgängigen Internetverbindung abhängig, so Geocom.

Rollout auf andere Werke geplant

Wie das Softwarehaus weiter berichtet, ist ein Rollout der Lösung in anderen BASF-Standorten geplant. Zusätzlich sollen Geocom zufolge noch Vereinfachungen bei der Standortsuche, der Anfahrt sowie innerhalb der App erfolgen. Weitere Themen wie die Navigation des Busverkehrs am Werk, Tracking und Tracing von Personen sowie Fahrzeugen sind nach Unternehmensangaben funktional über das Tool abgedeckt, jedoch noch nicht umgesetzt. Das Senden und Empfangen von Benachrichtigungen im Sinne von Ankunftsmeldungen und ETA am Werk sowie Evakuierung im Falle eines Vorfalls sind leicht umsetzbar und werden aktuell diskutiert, heißt es von Seiten des Lösungsanbieters.